Ich nehme mir aber vor, euch allen so schnell wie möglich zu antworten.
Warum? Willst du es jedem recht machen? So scheitert die Mutter mit ihrer Mutterliebe, wenn sie ohne Unterscheidung jedem gut sein will, ohne sich selbst dabei zu berücksichtigen, so überfordert man sich.
Hier kommt das in Beziehung zum Kind schön zum Ausdruck:
Ich wollte das nie. Nie Nie Nie. Und dann kommt der Wirbelwind in der Phase in der sie Grenzen austesten will mit dem einzigen Wort das sie spricht (NEIN) und fegt mit ihrem Entdeckerdrang wie ein Tornado durch die Wohnung.
Ich liebe sie, von ganzem Herzen und ich bin froh, dass sie lebhaft ist und die Welt für sich entdecken will - ohne Rücksicht auf Verluste. Manchmal zehrt es aber an einem. Und dann wird man laut oder scharf im Ton.
Liebe und Liebe ist nicht dasselbe. Zur Liebe zum Kind gehört, dass es ausreichende Ordnung und Rhythmus lernt, statt dem Kind seine affektierten Eigenwilligkeiten und willkürlichen Impulse zu überlassen und ihm damit die Regie im familiären Leben zu übergeben.
Auf diese Weise lernt das Kind, dass alles seine Zeit hat und auf anderes Rücksicht nimmt.
Kinder gross ziehen heisst scheitern lernen.
Man scheitert an seinen Vorstellungen über Liebe, die Verhältnisse kehren sich um, dass Kind wird zum Erzieher, sie zeigen als Plagen, wie überzogen die Liebe war.
Nun ist jetzt, liebe Babyy, es soweit gekommen, dass Rhythmus nicht genügend vorhanden ist, dafür aber nachträglich erworben werden muss. Das ist ähnlich schwierig in der Umstellung, neue Verhältnisse zu erwerben, wie ein Raucher nicht mehr rauchen will und Entzugserscheinungen bekommt. Natürlich bedarf eine Umstellung des pädagogischen Geschicks und Feingefühls und ein allmähliches Vorgehen in kleinen, angemessenen Schritten.