das Judentum nicht nur eine Religion ist, sondern eine Volkszugehörigkeit
Religion bietet Erlösung, Erleuchtung, einen Platz im Himmel. Religion lehrt die Besserung des eigenen Ich: Demut, Hingabe, Glaube. Religion fordert ein Verhaltensniveau das unseren Seelen, unseren Körpern, und unserer Gesellschaft gut tut. Ich bin froh, dass Judentum keine Religion ist. Denn all das Genannte kann selbstzentriert und narzistisch sein. Religion kann ihr eigener schlimmster Feind sein. Ich bin froh, dass Judentum keine Religion ist.
Religion betont die Bedeutung von Gutem und Gerechtem. Sie verurteilt all die Schlechten und die, die sich irren. Diejenigen, welche eine Religion praktizieren streben danach perfekt zu sein. Versagen sie, mögen sie verurteilt werden, aber wenn sie Erfolg haben, dann können sie intolerant gegenüber anderen sein. Ich bin froh, dass Judentum keine Religion ist.
Religion kann nicht anders als ein Kastensystem kreieren – je religiöser desto besser, höher, heiliger. Weniger religiös ist niedriger, geringer, profaner. Die Frommen kann man in Prozenten messen. 100%, 50%, 2%.
Religion besteht darauf, dass unsere Natur schlecht sei. Um gut zu sein – so wird uns erklärt – müssen wir unseren natürlichen Impulsen widerstehen, und sie durch andere weltliche Tugenden ersetzen. Du kannst nicht „Du“ und gut gleichzeitig sein. Also musst du dein „Du“ opfern und stattdessen das „Gute“ wählen. Ich bin froh, dass Judentum keine Religion ist.
Es gibt da ein einfaches Prinzip, tust du gutes, passiert gutes, tust du eine gute Tat, folgt eine weitere gute Tat. Gute Taten bringen Freude. Und eine schöne Mizwa: Diene G'TT mit Freude.
Das Wesentliche ist nun die Tat, nicht die Person. Ist die Tat gut? Das ist die Frage. Ist sie richtig? Auch wenn ich nicht zur Gänze gut bin, kann ich das wahrhaft Gute tun. Wenn du eine Mizwa machst, ist das gut, unabhängig davon, wer oder was du sonst bist. Die 613 Mizwot machen dich nicht religiös oder fromm. Sie verbinden einfach das jüdischste im Juden mit dem G'ttlichsten in G'TT. Eins zu eins.
Für mich macht es durchaus Sinn.
Es macht Sinn, aber genauso macht es keinen Sinn. Wenn jemand übertreten will, weil er es tatsächlich will, und es sein Wunsch ist, okay. Wenn man es aber nur tut, weil man jemanden gefallen will, oder weil jemand Angst hat, weil jemand meint er wäre was besseres dann, dann hat es keinen Sinn, und ist schlicht und einfach daneben. Nur weil man Jude ist, ist man nicht besser und gut, das liegt immer noch an den Taten die jede einzelne Person macht. Und für gute taten, muss man nicht jüdisch sein, sondern einfach Mensch.