"Holcaust verjährt nie"

@Rastafanda

Das als Beispiel für Dein unsensibles Schönreden:
Wenn ich mir deine Posts so anschaue, habe ich das Gefühl, du steigerst dich da ordentlich rein.

Das ist also "Deine Antwort" für Shimon, der seine ermordeten Angehörigen in Auschwitz beweint.

Gedenktage sind wichtig, auch für Uns, und ich denke heute an meine Angehörige, die in Auschwitz umgekommen sind. Und es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht an Sie denken würde...
 
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Das ist also "Dein Antwort" für Shimon, der seine Angehörigen in Auschwitz beweint.
Nein, das ist meine Ansicht darauf, wie vehement er sich darauf versteift, die Shoah als das alleinige Böse darzustellen und jeden, der auch andere Gräueltaten als jene der Deutschen ins Felde führt, quasi als rechts abstempelt.

Es war nie meine Absicht, mich überheblich über seinen Verlust in Auschwitz zu äußern. Sollte dies mißverstanden worden sein, so tut es mir leid.
 
Nein, das ist meine Ansicht darauf, wie vehement er sich darauf versteift, die Shoah als das alleinige Böse darzustellen und jeden, der auch andere Gräueltaten als jene der Deutschen ins Felde führt, quasi als rechts abstempelt.

Es war nie meine Absicht, mich überheblich über seinen Verlust in Auschwitz zu äußern. Sollte dies mißverstanden worden sein, so tut es mir leid.

Es geht eben hier in diesem Thread nicht um andere Gräueltaten. Diese werden auch nur benutzt, um wiederum die Shoa zu relativieren als etwas, das von Shimon nicht hervorgehoben werden soll. Übersetzt: Was jammerst Du, andere haben auch Schlimmes erlebt. Leid wird durch anderes Leid neutralisiert, um sich distanzieren zu können.

Verlust - das klingt nach Buchhaltung - auch das ein begrifflicher Versuch, sich gegenüber Shimons Leid zu verschließen und sich zu distanzieren. Tut es dir wirklich im Herz Leid für ihn und seine Familie? Wenn Du Dir sonst schon so viele "persönliche" Gedanken um Shimon machst, warum nicht um das Leid, das ihm und seiner Familie zugefügt wurde? Gehst Du zu einem Trauernden und erzählst ihm, dass auch andere Menschen gestorben sind? Spricht man so mit einem Trauernden, dessen Angehörige ermordet wurden?
 
Nein, das ist meine Ansicht darauf, wie vehement er sich darauf versteift, die Shoah als das alleinige Böse darzustellen und jeden, der auch andere Gräueltaten als jene der Deutschen ins Felde führt, quasi als rechts abstempelt.

Es war nie meine Absicht, mich überheblich über seinen Verlust in Auschwitz zu äußern. Sollte dies mißverstanden worden sein, so tut es mir leid.

Hier geht es aber um die Shoa und nicht um andere Gräueltaten. Schau Dir den Titel an.
 
Es geht eben hier in diesem Thread nicht um andere Gräueltaten. Diese werden auch nur benutzt, um wiederum die Shoa zu relativieren als etwas, das von Shimon nicht hervorgehoben werden soll. Übersetzt: Was jammerst Du, andere haben auch Schlimmes erlebt. Leid wird durch anderes Leid neutralisiert, um sich distanzieren zu können.

Verlust - das klingt nach Buchhaltung - auch das ein begrifflicher Versuch, sich gegenüber Shimons Leid zu verschließen und sich zu distanzieren. Tut es dir wirklich im Herz Leid für ihn und seine Familie? Wenn Du Dir sonst schon so viele "persönliche" Gedanken um Shimon machst, warum nicht um das Leid, das ihm und seiner Familie zugefügt wurde? Gehst Du zu einem Trauernden und erzählst ihm, dass auch andere Menschen gestorben sind? Spricht man so mit einem Trauernden, dessen Angehörige ermordet wurden?

Da reicht ein "Gefällt-mir" nicht aus. (y)
 
Den Drang nach Vernichtung erkärt das dennoch nicht.

Es ist schwierig sowas komplett zu erklären. Viele waren eventuell auch durch den ersten Weltkrieg verroht, und gemäß Propaganda waren die Juden daran schuld. Dazu wurde eben die Moral in ihr Gegenteil verkehrt in einer quasireligiösen Form, verbunden mit der Entmenschlichung der Opfer. Sadisten hatten auf einmal freie Hand. Da kam einiges zusammen.
 
Natürlich muss man differenzieren.

Arno Gruen beschreibt die Mechanismen sehr eindrucksvoll, gerade in Bezug auf die Nazizeit und welche Mechanismen da bei Menschen wirksam wurden. Und wenn du das aus der Welt bringen möchtest, ist es einfach wichtig, nicht zu polarisieren und nur in Täter (die dann irgendwie alleine mit sich klarkommen sollen, weil sie böse sind) und Opfern (denen man alle Unterstützung anbietet) zu spalten, sondern zu schauen, wie man die Ereignisse für alle Beteiligten aufarbeiten kann.

Und du kannst schwerlich leugnen, dass ein Mensch, der instrumentalisiert wurde, nicht ebenso traumatisiert wird, wenn er erkennt, was da wirklich alles gelaufen ist und er selbst, wenn auch als Täter, missbraucht wurde.

Die Ergebnisse von Milgram, die Du vielleicht auch kennst, wo Probanden Menschen Stromstöße geben sollten, auf Anweisung einer vermeintlichen Autoritätsperson, sind schon an sich erschreckend genug. Aber genau da ist eben auch anzusetzen und zu schauen, wie man Menschen diese Autoritätshörigkeit nehmen kann, die blind und dumm Anweisungen folgen lässt, die menschenverachtend und grausam sind.

Und das schmälert keineswegs das Leid, das den Menschen angetan wurde, die Opfer wurden!

Du kennst mich doch, ich schaue bei solchen Ereignissen grundsätzlich woher etwas kommt und dann auf die Prävention, die eine Verarbeitung mit einschließt. Und da gibt es zwei Wege: der Bundesverfassungsschutz schaut auf die Unbelehrbaren, damit sie nicht wieder mächtig werden können. Der Rest der Menschen muss am Ende auf sich selbst achten, nicht Opfer von Ideologien zu werden, die sich anfangs nett anhören, aber in Krieg, Mord und Zerstörung enden. :)

Verstehst Du mich?

Lg
Any

Arno Gruen ist super und ich stimme auch Dir in manchem zu, auch beim Milgram-Experiment, aber darum geht es grad nicht. Es geht nicht um Prävention und warum und wieso, sondern um die Trauer über das, was passiert ist.

Das ist das gleiche, wie wenn man in einem Thread über Gewalt wieder ewig nur über die Täter redet und woher das kommt und wie man es verhindern kann. Das ist unsensibel den Opfern gegenüber, zu denen viel zu wenig hingeschaut wird.

Hier kann man nichts mehr verhindern, die Shoa ist passiert. Hier geht es um die Opfer und ihr Leid. Es gab jahrzehntelang keine Hilfe, die Menschen haben es mit sich alleine ausmachen müssen. Entschädigungszahlungen erst nach über 20 Jahren und teilweise noch später. Therapien gar keine. Tabuisierung in der Gesellschaft jahrzehntelang und jetzt wieder wegschieben, weil "es ja schon so lange her ist".
Und auch in den betroffenen Familien, bzw dem, was davon übrig geblieben ist, war es schwer, darüber zu reden.

In meiner Familie hat sich auch keiner getraut, darüber zu reden, um keine Wunden aufzureissen, meine Oma hat es weggeschoben, aber selbst, wenn sie gelacht hat, war immer ein trauriger Ausdruck in ihren Augen. Sie hat das ganze Kapitel jüdisch sein weggeschoben, nur mit weit über 80 hab ich einmal erlebt, wie sie im Pensionistenheim eine Reportage über Israel gesehen hat und ganz sehnsüchtig gesagt hat, daß sie dort so gerne mal hingefahren wäre. Sie hat nie was gesagt, mein Opa wäre sofort mit ihr dort hin, aber sie hat es versteckt, alles versteckt.

Und so ist es vielen gegangen und die Kindern sind damit aufgewachsen, mit Schweigen und Leid und Trauer und leeren Flecken im Familienalbum.

Darum geht es.
 
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Nein, das ist meine Ansicht darauf, wie vehement er sich darauf versteift, die Shoah als das alleinige Böse darzustellen und jeden, der auch andere Gräueltaten als jene der Deutschen ins Felde führt, quasi als rechts abstempelt.

Es war nie meine Absicht, mich überheblich über seinen Verlust in Auschwitz zu äußern. Sollte dies mißverstanden worden sein, so tut es mir leid.


du kannst gerne anderen greueltaten in diner trade widmen -wenn du dich aber hier breitmachst, bekommem ich hörner! ...und ja, ich vertrete die die meinung, dass noch niemals in der geschichte etwas ähnliches passiert ist, dass ein ganzes volk (von wenigen ausnahmen abgeshen!) mit so ein wehemenz so etwas wie "auschwitz" ausgerdacht hätte. viele haben mitgemacht, andere haben gutgeheissen oder weggeschaut.

shimon
 
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