Über die Liebe zu Gott kann ich nichts sagen, da ich sie in diesem Leben nicht erlebt habe. Ich halte es jedoch für möglich, dass wir irgendwann in einen Zustand übergehen, in dem wir uns mit Allem-Was-Ist (was ich unter Gott verstehe) vereinen. Du sagst: "Wer sich rar macht, wird geschätzt". Es ist richtig, dass Dinge die wir nicht permanent erleben dadurch höheren Wert erlagen. Ich denke dieses Prinzip könnte auch auf die Gott-Liebe angewandt werden. D.h. es könnte im irdischen Leben darum gehen, auch das Bedürfnis nach Gott-Liebe zu überwinden, um es später in höherer Intensität genießen zu können.Ich verstehe, was Du meinst, Alvin.
Diese Bedürftigkeit nach Zuwendung etc. mag ich auch nicht haben bei mir. Es macht unfrei und abhängig. Das möchte ich nicht sein. Ich bin extrem freiheitsbewusst und lass mich nicht anketten.
Aber ich persönlich glaube, dass es mehr darum geht, sich unabhängig zu machen von irdischer Liebe, um offen zu werden für die Liebesbeziehung mit Gott, die dich dann wiederum ausfüllt und die Beziehungen zu deinem Umfeld bestimmt, ohne menschliche Abhängigkeit, aber sehr wohl einer Abhängigkeit von Gott. Diese spirituelle Liebe beruht nicht auf Verzicht im Sinne von "Wer sich rar macht, wird geschätzt", sondern auf der Quelle der Liebe selbst. Auf diese Weise können dann auch Beziehungen lange bestehen bleiben, ohne an Frische zu verlieren.
Wenn ich mich frage: "Warum inkanrnieren wir überhaupt?", denke ich manchmal, dass es vor allem darum geht, die Isolation und Trennung von Allem-Was-Ist (und anderen Menschen) zu erleben, um später die Vereinigung als wertvoller zu erleben. Wenn du ein individualistischer und freiheitsliebender Mensch bist, bist du am besten Weg.