Höhere Entwicklung heißt, die Liebe zu überwinden und das Ego zu stärken

Alvin01

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Ich lebe seit vielen Jahren in relativer Isolation. Nicht erst seit diesem Leben, sondern schon in den Inkarnationen zuvor. Meine Entwicklungsaufgabe besteht darin, mein Bedürfnis nach Liebe zu überwinden, und ich bin ziemlich gut darin geworden. Ich erlebe keine Freundschaft, keine Familie, keine Partnerschaft und habe kein Haustier. Dennoch bin ich fähig, den Zustand zu akzeptieren.


Woher kommt das Bedürfnis nach Liebe? Warum ist das Bedürfnis nach Liebe ein Problem?
Viele können ohne Liebe nicht leben. Der Entwicklungsschritt, die Liebe zu überwinden, ist ein schwieriger, aber äußerst profitabler. Unsere Seelen entspringen einer ursprünglichen, kollektiven Alles-Was-Ist umfassenden Urseele. Verbundenheit ist unsere primäre Natur. Daher auch unser Bedürfnis nach Liebe und sozialen Interaktionen. Und daher auch unsere Angst vor dem Alleinsein.


Doch für die meisten ist das Bedürfnis nach Liebe wie eine Sucht: Ist sie gegeben, sind sie im 7ten Himmel. Wird sie entzogen, erleiden sie unerträgliche Entzugserscheinungen. Das Bedürfnis nach Liebe ist eine Abhängigkeit wie das Bedürfnis nach Opium.


Liebe zu überwinden ist höhere Entwicklung
Im Zuge der Entwicklung hat die ursprüngliche, kollektive Urseele gelernt, sich in kleinere Fragmente aufzuspalten. So entstanden unsere Individual-Seelen. Trennung, Fragmentierung, Isolation, Grenzziehung bedeutet Entwicklung. Jene, die sich auf niedrigerem Entwicklungsniveau befinden, lehnen diese Tatsache ab, weil sie Angst vor dem Alleinsein haben und weil sie die Abhängigkeit von der Liebe nicht überwunden haben. Die Angst spricht aus jenen, die Einssein und Liebe predigen.

Doch der Weg höherer Entwicklung geht in Richtung Individualismus. Zu lieben ist keine Kunst, es ist ein Bedürfnis. Ohne Liebe nicht Leben zu können ist keine Errungenschaft, sondern ein Defizit.
Seelenfragmente lernen mit steigender Entwicklung immer stärker, ihr Ich-Bewusstsein zu stärken. Im Zuge höherer Entwicklung geht es nicht darum, das Ego zu überwinden, sondern darum das Ich-Bewusstsein zu stärken. Auch das wird von vielen verleugnet.

Aus gestärkter Ich-Zentriertheit heraus lässt sich Liebe auf höherem Level erleben. Ich sage also nicht, dass wir die Liebe ansich überwinden sollen. Ich sage, wir sollen das Bedürfnis nach ihr überwinden. Nur so ist vollen Entfaltung möglich. Jene, die den Entzug durchmachten, können im Anschluss auf höherer Ebene lieben. Partnerschaften und soziale Interaktionen auf höherem Niveau werden möglich.
Hat man die Sucht nach Liebe erst überwunden, werden noch weitere Entfaltungsmöglichkeiten möglich.
 
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Hallo @Alvin01,

Liebe, das Gute, Empathie und Selbstlosigkeit sind Fähigkeiten, die uns mit in die Wiege gelegt werden. Wie all die anderen Fähigkeiten sind wir deshalb nicht alle gleichermaßen damit erfüllt. Was wir aber können, ist die Möglichkeit ein Defizit auf der rationalen Ebene auszugleichen. Ja und wir können auch diese Fähigkeiten im Rahmen unserer Möglichkeiten trainieren.

Trainieren kann man das aber nicht damit, indem wir nun diesen Seelenaspekt ausblenden und mit einem egozentrischen Weltbild ersetzt. Der Rückzug auf das Ich fördert nicht die Kompetenzen in diesen Seelenaspekten, sonder lässt sie verkümmern und absterben. Die Verlagerung auf das Ich ist also nichts anders als ein Versuch, auf diese Weise geliebt zu werden.

Dieser Rückzug wird auch auf emphatischer Ebene unbewusst wahrgenommen und signalisiert: „Ich möchte nicht gestört werden!“ Eine Spirale also, die noch weiter von der unterschwelligen Sehnsucht nach Gemeinschaft entfernt. Nach meinem Verständnis sollte man deshalb in dieser Situation die Aufmerksamkeit lieber mehr auf diese Seelendinge richten, als sich in den Realismus zu flüchten.

Es klingt zwar banal, aber ein gutes Training für diese Dinge sind, das Lesen romantischer Lektüre oder Anschauen solcher Filme. Ist es nicht so, dass wir uns schon nach kurzer Zeit als ein Teil eines Buches oder Filmes werden? Wir bangen, hoffen und trauern mit den Protagonisten und somit erwachen auch die vergessenen Gefühle in uns zu neuem Leben.

Sicherlich wird damit nicht jeder zum begnadeten Pianisten der Gefühle, aber er wird erkennen, dass auch er eine Seele zum Glücklichsein in sich trägt.


Merlin
 
Hallo ihr Beiden...

... schöne, interessante und inspirierende Beiträge... passt auch super zur Zeitqualität.
Ja... die meisten Menschen sind bedürftig nach Liebe... diese von außen von anderen zu bekommen, bekommen zu müssen, um sich von ihr erfüllt zu fühlen.
Wo ist die natürliche Eigenliebe, die Seelenessenz? So nenne ich es für mich.
Die, die wir in uns trugen bei Geburt und noch einige Zeit danach... bis zur Prägung durch das Außen, unser Umfeld, welches sich im laufe der Zeit immer mehr vergrößert hat; wir uns somit von der natürlichen Quelle der Liebe in uns immer mehr entfernten, unbewusst, unmerklich und begannen, diese im Außen zu suchen, suchen zu müssen.
Haben wir sie vermeintlich gefunden, um uns an ihr zu nähren, teils auch von ihr zu zähren... und wenn sie denn uns entzogen wird, glauben zu verhungern. Ein scheinbarer Mangel entsteht, der das Bedürfnis erweckt, diesen zu beseitigen, durch jemanden, durch etwas, was wir im Außen glauben zu lieben, lieben zu können, damit unser Hunger danach gestillt wird.

Doch was, wenn diese äußere Quelle versiegt?
Den Weg zur eigenen Quelle gilt es zu finden. Nicht zwingend durch Suchen, eher durch sich besinnen und erinnern, was in uns ist.

Von daher kann ich Dich @Alvin01 sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst und wie Du lebst...

Alleinsein = All-ein-sein... über die Seele mit allem verbunden zu sein. So wie oben... so auch unten... wie im Himmel so auch auf Erden. Doch unsere Seele kommt ins irdische, um die Erfahrungen zu machen, von Trennung, Isolation, Grenzen... ja, es sind die Grenzerfahrungen, die uns somit dann wieder zeigen, dass es keine wirkliche Trennung gibt. Alles bedingt sich gegenseitig. Eine Wirkung hat eine Ursache und eine Usache auch immer wieder eine Wirkung... nie endend.

Zur Quelle der Liebe zurückzukehren (re ligio) und aus dieser zu geben, dass ist keine Kunst, dass ist unser aller Bestimmung. Dadurch kann sich ein anderer zwischenmenschlicher Umgang (Beziehungen jeglicher Art), gestalten, der in gegenseitiger Würdigung und Wertschätung.
 
Was ist das Ego, das guter Haushälter stärken will? Und was Liebe, Verlangen betrifft, mag da einer jeden direkten Bezug zu Zuwendern negieren, jetzt dennoch Form, Klang, Geruch, Geschmack, körperliche Berührungsempfingung und Gedanken lieben, sein Ego damit nähren und hoffen das keine Rechnung dafür kommt.

Es ist nicht gut, guter Haushälter, noch nicht wirklich Rechte Konzentration entwickelt, ohne vorzügliche Freunde, ohne Gemeinschaft zu verweilen. Gar nicht gut, und man entwickelt nur schlechte Ansichten.
 
Hallo @Alvin01 ,

ich denke, dass es zumindest ähnlich so ist, wie du beschreibst.
Manche würden sagen, das wahre "Ich" ist eben gerade nicht das "Ego".
Ego ist, wenn "Ich" unsicher ist. Ego muss beispielsweise "raffen",
weil es die Sicherheit des wahren "Ich" nicht hat.
Wahres Ich hat halt Ego-Getue nicht nötig.
So oder so ähnlich.

Das was du beschreibst mit der Urseele, der ursprünglichen Grundseele, aus der alle "Fragmente" stammen,
ist so gesehen auch interessant.
Ich denke, der erste Punkt ist vielleicht tatsächlich das Miteinander innerhalb dieser Seelenfamilie.
Jedoch wird es im (bewussten?) Leben und Ausagieren nie wieder so rückerinnert, wie es ursprünglich
mal war.
Nur durch "Trennung", glaube ich auch, kann Entwicklung usw. stattfinden. Auch Bewusstwerdung,
sich selbst kennenlernen usw.

Durch das Eintauchen in das tiefste eigene Selbst, wird wahrscheinlich ein Wesen letztendlich oder irgendwann
die ursprüngliche Grundfrequenz der Urseele, aus der alles stammte, wiedererkennen und "finden".
Somit findet er in sich die "All-Einheit".
"Liebe" könnte dann auf einer höheren Form fühlbar werden, eben dann nicht als Sehnsucht
und Defizit, sondern als immer wieder Ausdruck der eigenen inneren Wahrheit.

So in der Art vielleicht. :)


Lieben Gruß
 
Der Rückzug auf das Ich fördert nicht die Kompetenzen in diesen Seelenaspekten, sonder lässt sie verkümmern und absterben.

Das widerspricht meiner Erfahrung und meinem Verständnis. Nur weil bestimmte Fähigkeiten oder Bedürfnisse vorübergehend nicht gelebt werden, sterben sie nicht ab. Generell geht nichts verloren, was in der Seele ist. Alles bleibt ewig erhalten, so auch die Fähigkeit zu lieben oder der Empathie. Der temporäre Verzicht lässt diese Fähigkeiten bzw. Bedürfnisse nicht verkümmern, sondern im Gegenteil, transformiert sie und hebt sie auf höheres Niveau. Erst der Verzicht auf etwas, lässt uns dessen Wert erkennen und neu erleben.

Selbstlosigkeit sehe ich übrigens nicht als Tugend.
 
Ja... die meisten Menschen sind bedürftig nach Liebe... diese von außen von anderen zu bekommen, bekommen zu müssen, um sich von ihr erfüllt zu fühlen.

Wo ist die natürliche Eigenliebe, die Seelenessenz? So nenne ich es für mich.
Die, die wir in uns trugen bei Geburt und noch einige Zeit danach... bis zur Prägung durch das Außen, unser Umfeld, welches sich im laufe der Zeit immer mehr vergrößert hat; wir uns somit von der natürlichen Quelle der Liebe in uns immer mehr entfernten, unbewusst, unmerklich und begannen, diese im Außen zu suchen, suchen zu müssen.
Haben wir sie vermeintlich gefunden, um uns an ihr zu nähren, teils auch von ihr zu zähren... und wenn sie denn uns entzogen wird, glauben zu verhungern. Ein scheinbarer Mangel entsteht, der das Bedürfnis erweckt, diesen zu beseitigen, durch jemanden, durch etwas, was wir im Außen glauben zu lieben, lieben zu können, damit unser Hunger danach gestillt wird.

Doch was, wenn diese äußere Quelle versiegt?

Den Weg zur eigenen Quelle gilt es zu finden. Nicht zwingend durch Suchen, eher durch sich besinnen und erinnern, was in uns ist.
Von daher kann ich Dich @Alvin01 sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst und wie Du lebst...

Alleinsein = All-ein-sein... über die Seele mit allem verbunden zu sein. So wie oben... so auch unten... wie im Himmel so auch auf Erden. Doch unsere Seele kommt ins irdische, um die Erfahrungen zu machen, von Trennung, Isolation, Grenzen... ja, es sind die Grenzerfahrungen, die uns somit dann wieder zeigen, dass es keine wirkliche Trennung gibt. Alles bedingt sich gegenseitig. Eine Wirkung hat eine Ursache und eine Usache auch immer wieder eine Wirkung... nie endend.


Zur Quelle der Liebe zurückzukehren (re ligio) und aus dieser zu geben, dass ist keine Kunst, dass ist unser aller Bestimmung. Dadurch kann sich ein anderer zwischenmenschlicher Umgang (Beziehungen jeglicher Art), gestalten, der in gegenseitiger Würdigung und Wertschätung.

Ich stimme deiner Aussage prinzipiell zu. Ob die Eigenliebe eine naturgegebene Fähigkeit ist, oder ob sie im Zuge der materiellen Inkarnation entwickelt werden muss, kann ich jedoch momentan nicht beurteilen.

Eines der zentralen Ziele des materiellen Daseins ist es, unser Ich-Bewusstsein zu stärken und uns frei von der Anhängigkeit von anderen zu machen. Dazu gehört Selbstliebe genauso wie das Erreichen von Unabhängigkeit, Autonomie und Freiheit von anderen sowie Individualismus. Qualitäten die durch Trennung erreicht werden.


Alleinsein = All-ein-sein... über die Seele mit allem verbunden zu sein. So wie oben... so auch unten... wie im Himmel so auch auf Erden. Doch unsere Seele kommt ins irdische, um die Erfahrungen zu machen, von Trennung, Isolation, Grenzen... ja, es sind die Grenzerfahrungen, die uns somit dann wieder zeigen, dass es keine wirkliche Trennung gibt.
Warum aber die Betonung der Verbundenheit?
Wozu ist es nötig, dies ständig in Szene zu setzen?




Hallo @Alvin01 ,

ich denke, dass es zumindest ähnlich so ist, wie du beschreibst.

Manche würden sagen, das wahre "Ich" ist eben gerade nicht das "Ego".

Ego ist, wenn "Ich" unsicher ist. Ego muss beispielsweise "raffen",

weil es die Sicherheit des wahren "Ich" nicht hat.

Wahres Ich hat halt Ego-Getue nicht nötig.

So oder so ähnlich.
Das ist richtig. Ich habe mich mit dem Begriff Ego auch eher auf das ICH bezogen, dessen Entfaltung und Stärkung ich für den bedeutsamsten Entwicklungsschritt in der ewigen Geschichte unserer Inkarnation verstehe.

Nur durch "Trennung", glaube ich auch, kann Entwicklung usw. stattfinden. Auch Bewusstwerdung,
sich selbst kennenlernen usw.

Durch das Eintauchen in das tiefste eigene Selbst, wird wahrscheinlich ein Wesen letztendlich oder irgendwann die ursprüngliche Grundfrequenz der Urseele, aus der alles stammte, wiedererkennen und "finden". Somit findet er in sich die "All-Einheit"

"Liebe" könnte dann auf einer höheren Form fühlbar werden, eben dann nicht als Sehnsucht
und Defizit, sondern als immer wieder Ausdruck der eigenen inneren Wahrheit.
Es freut mich, dass du mir tendenziell zustimmst. Weshalb aber auch hier die Betonung der "All-Einheit“?
Wozu ist es nötig, dies ständig in Szene zu setzen?
 
Ob die Eigenliebe eine naturgegebene Fähigkeit ist, oder ob sie im Zuge der materiellen Inkarnation entwickelt werden muss, kann ich jedoch momentan nicht beurteilen.

Danke für diesen Gedankenanstoß...

Als Baby und Kleinkind bis zu einem bestimmten Alter... sagen wir mal, bis es sich das laufen selbst beibringt.... hat es welche naturgegeben Bedürfnisse?
Nahrung, Wärme, Körperpflege, Geborgenheit, Zuwendung in Form von Körpernähe, Achtsamkeit (Aufmerksamkeit) eines anderen Menschen.
Aus meiner Sicht alles von Natur gegeben.
Es trägt Liebe in sich, in seinem Sein = Ich-Bewusstsein.

Doch vielleicht kannst Du mal beschreiben, was Du für Dich unter materiellem Dasein verstehst. Rein für mein Verständnis.

Eines der zentralen Ziele des materiellen Daseins ist es, unser Ich-Bewusstsein zu stärken und uns frei von der Anhängigkeit von anderen zu machen. Dazu gehört Selbstliebe genauso wie das Erreichen von Unabhängigkeit, Autonomie und Freiheit von anderen sowie Individualismus. Qualitäten die durch Trennung erreicht werden.

Aus meinen Erfahrungen ist es weniger eine Stärkung des Ich-Bewusstseins = des Seins, als eher das Wiederfinden, im Dschungel der materiellen und emotionalen Abhängigkeit von anderen Dingen und auch anderen Lebenwesen.

Gesehen wird dies dann gern als Trennung. Ist so ja auch leichter zu verstehen, nachzuvollziehen. Doch gibt es für mich keine wirkliche Trennung. Es hat nur den Schein dessen. Für mich ist es die Annahme dessen, was ich loslassen, seinlassen darf/kann und mir bewusst geworden zu sein, was mir wirklich gut tut und was nicht. Getrennt davon werde ich dennoch niemals sein, da es mir in der Außenwelt stets begegnen kann.
Somit ist die Trennung eine Illusion.... für mich.

Finde zu Dir, zu Deiner Mitte, so wie Du einst geboren wurdest, dann weißt Du, was Du wirklich brauchst... so wie am Anfang Deines Lebens.
So wirst Du dann auch mit den Menschen zusammentreffen, die selbst bei sich sind... und jeder kann geben, freiwillig, unvoreingenommen, bedingungslos... aus seiner Essenz und in gegenseitigem stimmigen Maß der Ausgewogenheit.

Warum aber die Betonung der Verbundenheit?
Wozu ist es nötig, dies ständig in Szene zu setzen?

Weil auch dies vergessen wurde und es aus meiner Sicht der Erinnerung bedarf. Durch die Abnabelung nach der Geburt - im physischen Sinne. Doch auf anderer Ebene sind und bleiben wir stets verbunden.

Alles meine Sicht der Dinge... und jeder hat seine eigene Sicht dazu, die ebenso seine Berechtigung hat.
 
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