Hochsensibel

  • Ersteller Ersteller paula marx
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laleli: ja ja...das ist das Problem mit Worten und Definitionen.Besonders kritisch wird es wahrscheinlich wenn ein nicht Hochsensibler die Gefühlswelt eines Hochsensiblen analysieren will.Ich bin selbst hochsensibel(oute mich hiermit)und denke dass niemand der sich nihct selbst so fühlt dass jemals durch irgendwelche Beschreibungen nachempfinden können wird...

Ja, aber was meinst du damit wenn du sagst du bist hochsensibel?
Auf welchen Bereich beziehst du das?
Ein Mensch kann z.B. hochsensibel auf Lärm reagieren, also so, dass laute Geräusche bei ihm regelrecht Schmerzen verursachen, während andere Menschen sich davon vielleicht nur etwas gestört fühlen.
Aber viele meinen, wenn sie von hochsensibel sprechen, ja nicht diese greifbaren Dinge wie Bilder, Geräusche, Gerüche ect. sondern eher die extreme Berührbarkeit des Gefühlslebens.

Paula Marx: Es ist aber so, daß es keine objektiven Definitionen gibt; es gibt von Zeit zu Zeit neue Varianten, die Gültigkeit haben, bis zu nächster Veränderung der Sichtweise.
Hochsensibiltät wird von Menschen diagnostiziert, die selbst kaum wissen, wie sie sich anfühlt. Sie nehmen an...Hier in diesem nicht zu langem Thread gibts schon Outings, bei denen ich persönlich annehme, sie sind unterschiedlich zu bewerten. Und Kommentare, die zeigen, daß kaum Zugang zu diesem Phänomen besteht.

Genau diesen Punkt, der etwas ungenauen Definition finde ich schwierig.
Wenn man das Ganze mehr eingrenzen würde, wäre mir der Unterschied zwischen einem hochsensiblen Menschen und einem, der es nicht ist klarer.
Bei diesem Test z.B. finde ich, dass man viel zu schnell als hochsensibel eingestuft wird.
Ich habe gelesen, dass gut 25% der Menschen sensibler auf bestimmte Dinge reagieren als andere, der Prozentzatz von hochsensiblen Menschen liegt etwa bei 10%.
Laut diesem Test sind aber etwas über 50% der Menschen besonders sensibel und nur knapp weniger sogar hochsensibel, ich habe zumindest eine Umfrage in einem Forum (kein Esoterikforum!) gesehen, bei der dies der Fall war.
Zu wirklich hochsensiblen Menschen würde ich, nach meinem Verständnis, z.B. Leonardo da Vinci zählen, der Dinge zeichnen konnte, die ein normaler Mensch gar nicht in ihrer Feinheit mit bloßem Auge wahrnehmen kann.
Oder z.B. Rilke, mit seiner Fähigkeit Gefühle und Bilder unglaublich präzise und bewegend in Sprache einzufangen.
Nur wenn man die Grenzen so verschwommen lässt, kann sich nahezu jeder mit diesem Begriff identifizieren.

LG Shinjukai
 
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, z.B. Leonardo da Vinci zählen, der Dinge zeichnen konnte, die ein normaler Mensch gar nicht in ihrer Feinheit mit bloßem Auge wahrnehmen kann.
Oder z.B. Rilke, mit seiner Fähigkeit Gefühle und Bilder unglaublich präzise und bewegend in Sprache einzufangen.
Nur wenn man die Grenzen so verschwommen lässt, kann sich nahezu jeder mit diesem Begriff identifizieren.

LG Shinjukai

Da Vinci ist eine Klasse für sich : GENIAL . Ob Hochsensibilität gepaart mit der seelischen sogenannten unstabilen, bzw. verstärkten Komponente eine Rolle bei ihm spielte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Rilke zeichnet meiner Ansicht nach seelische Hochsensibilität aus, eine Grundlage quasi für sein Schaffen

Liegt im Unterscheiden von Sinnes- zu seelischen, bisweilen und mitunter sowohl als auch vorhanden, Hochsensibilität der Knackpunkt?
 
Liegt im Unterscheiden von Sinnes- zu seelischen, bisweilen und mitunter sowohl als auch vorhanden, Hochsensibilität der Knackpunkt?

Ich wollte erst JA schreiben, doch dann vergegenwärtigte ich mir, wodurch man denn eigentlich in der Lage ist, Gefühle wahrzunehmen. Das sind doch die Sinnesorgane. Hm...?
 
paula marx: Liegt im Unterscheiden von Sinnes- zu seelischen, bisweilen und mitunter sowohl als auch vorhanden, Hochsensibilität der Knackpunkt?

Ja genau das ist es!
Ich finde es merkwürdig, wenn beides unter dem gleichen Begriff zusammengewürfelt wird.
Ein Mensch wie Leonardo da Vinci besitzt meiner Einschätzung nach auf jeden Fall die Gabe der Hochsensibilität im Bereich des Sehens.
Auf der Seite www.hochsensible.de steht, dass es sich bei diesem Phänomen (der Hochsensibilität) um eine neurologische Besonderheit handelt.
Und wie wäre seine Leistung anders zu erklären als, dass visuelle Reize in seinem Gehirn anders, viel intensiver, verarbeitet wurden, als es beim normalen Menschen der Fall ist.
Aber ob er ein besonders empfindsamer Mensch war, ist eine ganz andere Frage und steht in keiner Beziehung zu dem oben genannten.
Bei Rilke ist es umgekehrt, hier steht die seelische Hochsensibilität außer Frage, fraglich ist jedoch, ob sie auch in anderen Bereichen verhanden war.
Für mich hat das eine und das andere einfach so gar keinen Zusammenhang.

kredamon: Ich wollte erst JA schreiben, doch dann vergegenwärtigte ich mir, wodurch man denn eigentlich in der Lage ist, Gefühle wahrzunehmen. Das sind doch die Sinnesorgane. Hm...?

Ja, das ist sicherlich richtig.
Jedoch hat jemand mit einem sehr feinen, empfindlichen Gehör, meiner Einschätzung nach, nicht zwangsläufig ein bewegteres Gefühlsleben als einer, der ohne Probleme vier Stunden in einer lauten Discothek verbringen kann.

Man könnte unter Hochsensibilität natürlich auch die intensivere Verarbeitung aller Sinneseindrücke verstehen.
Dann wären aber wohl wesentlich weniger als 10% der Menschen hochsensibel und bei diesem Test müssten alle Fragen zutreffend beantwortet werden, also 300 Punkte.
Ich glaube dadurch, dass die seelische Komponente mit einbezogen wird, finden sich so viele Menschen in dem Begriff wieder.

LG Shinjukai
 
Ja, das ist sicherlich richtig.
Jedoch hat jemand mit einem sehr feinen, empfindlichen Gehör, meiner Einschätzung nach, nicht zwangsläufig ein bewegteres Gefühlsleben als einer, der ohne Probleme vier Stunden in einer lauten Discothek verbringen kann.


LG Shinjukai

Zu dem Rest kann ich nichts sagen, weil ich es nicht weiß- aber dazu möchte ich etwas sagen:
Ich habe z.B. 125% Hörvermögen. Alle Geräusche nehme ich also verstärkt in meinem Inneren wahr. Während es meine Mitmenschen kaum bemerken, daß die Werbung im tv stets 2 Nuancen lauter ist, reflektiere ich diesbezüglich schon heftiger. Ebenso verhält es sich an Schnellstraßen, Autobahnen e.t.c. Lärm bedeutet für mich ganz einfach Streß, den ich dann wieder abbauen muß.
Angenehme Geräusche hingegen, schätze ich, bleiben so auch nicht "im Hemd hängen", wie z.B. der Ruf einer Amsel.
Desweiteren bin ich mit 130 % Sehkraft gesegnet. Soll heißen, ich sehe Dinge offenbar "anders" als die meisten in meinem Umfeld...ergo werde ich auch anders mit ihnen umgehen- was für mich aber wiederum ganz normal erscheint. Eine Andersartigkeit fällt mir nur im direkten Vergleich auf.

LG
 
Hallo kredamoon :),
Das mit der Geräuschempfindlichkeit kenne ich und kann ich nachvollziehen, ich hatte deswegen auch ziemliche Lernprobleme in der Grundschule (musste mir ständig die Ohren zuhalten um denken zu können).
Das mit dem Sehvermögen kann ich wiederum gar nicht nochvollziehen :D, da ich viele optische Reize anscheinend kaum wahrnehme.
Ich weiß das, weil ich z.B. einen extrem schlechten Orientierungssinn habe und mich auch nicht erinnern kann, wo welche Bilder in der Wohnung hängen, wenn ich sie nicht selbst dort aufgehangen habe oder sie extrem auffällig sind.
Ob ich mit dem was ich höre auch emotional anders umgehe, weil ich es stärker verarbeite, kann ich aber nicht wirklich sagen.
Also ich weiß, dass Musik mich sehr bewegen kann, meine Eltern konnten mir früher auch keine Lieder vorsingen weil ich ständig angefangen habe zu heulen :D.
Aber ob das jetzt einen direkten Zusammenhang mit der Geräuschempfindlichkeit hat weiß ich nicht wirklich, da ich auch allgemein etwas zur Rührseeligkeit neige (das kommt von meiner Mutter).

LG Shinjukai
 
Aber ob das jetzt einen direkten Zusammenhang mit der Geräuschempfindlichkeit hat weiß ich nicht wirklich, da ich auch allgemein etwas zur Rührseeligkeit neige (das kommt von meiner Mutter).

LG Shinjukai

Letzten Endes ist es auch unwichtig. Relevant wäre es nur zu hinterfragen, wenn du leidest.

LG:)
 
Adaption heißt doch Anpassung.
Woran soll sich ein gesunder Mensch denn anpassen müssen? Genauso gut könnten doch auch die "normalo`s" sich an die "hochsensiblen" adaptieren.
Ich finde deine Denkweise wirklich seltsam, aber gegönnt sei sie dir trotzdem.
Leben und leben lassen.:liebe1:

Du sprachst davon, daß Du die formalen Regeln im Umgang mit z.B. Chefs gut beherrscht. Eine Anzahl der Menschen - ungefähr Hälfte derer, die mir gut bekannt sind - kann sachlich und engagiert über die Themen sprechen, die ihnen liegen, aber sich kaum adequat um formale Dinge des Alltags, wie eine Jobbewerbung, bemühen. Weil sie die Spielregeln nicht akzeptieren, und sind zwar korrekt, aber nicht verbal auf Gewinnkurs. Bei zwei haben NLP-Regeln Anklang gewonnen, d.h. sich den Gesten, Körperhaltung des Vis-a-Vis anzupassen, somit >d`accord< zu signalisieren, sie nehmens spielerisch und haben damit Erfolg.
Normal und nicht normal, nicht im pathologischen Sinne, sondern im gesunden ANDERS SEIN ist hier die Frage. Damit ist ein häßlicher Mensch und ein sehr schöner automatisch nicht normal, weil anders als der Durchschnitt der Masse.
(Eysenck, Wege und Abwege der Psychologie, Vieldeutigkeit des Begriffes normal. So geht es auch den Hochsensiblen Menschen in der Lebenspraxis.
 
Dem würde ich bedenkenlos zustimmen. Darum wählte ich auch so simple Beispiele wie 'Händeschütteln'. Ich hätte auch sagen können 'Einkaufen gehen'. Verstehst du?

Es liegt aber nicht an der 'Technik' oder dem Vermögen als solchen, sondern an der prinzipiellen zwischenmenschlichen Unmöglichkeit im Alltag. Von daher ist Disziplin, wie oben genannt, in diesem realen Zusammenhang wenig hilfreich. Aber wo sind die Grenzen? Ich vermute auch, dass einige hier reichlich romantische Vorstellungen von Hyper(?)Sensibilität haben; Bzw. gar keine, aber ALLES schon wissen.

Gibt es typische Beschäftigungen? Familienstrukturen?

LG Loge33

Vom Gärtner, Koch bis zum Informatiker. Familienstrukturen dito, von Arbeiter bis Universitätsprofessor, Patchwork - stabile Grundfamilie.
Zerrissenheiten, familiäre Konflikte sind natürlich kontraproduktiv. Mit Streit, Konflikten, Stellung beziehen müssen, Entscheidung treffen (bei wem möchtest Du leben, bei Mama oder Papa? z.B.) können sie schwer umgehen, weil die Emotionalität andere Strukturen aufweist als bei bodenständigen seelisch stabilen Menschen.

Ich hab sehr oft eine eindeutige, konkrete Hochbegabung wahrgenommen.
 
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Naja, aber wenn er doch einseitig talentiert ist, was heißt das genau? - dann ist doch dort Potenzial, welches gefördert werden kann.

Habe mich nicht so sehr damit befasst. Seit wann gibt es das Phänomen der "Hochsensibilität" und wird so benannt?

Potenzial wird gefördert, wenn das Umfeld oder Schule es wahrnimmt und die Weichen für die Förderung stellt.

Hochsensibel ist Ende der Achtziger langsam als breit vorhandener Begriff entstanden. Sonst sehe Hochsensibilität in der Wikipedia.
 
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