Hitlergruß als Begrüßungsgeste - der schleichende Vormarsch der Rechten

Elaminato,
ich frage mich, ob du den Begriff Toleranz nicht doch zu negativ siehst. Wenn jemand eine andere Weltanschauung hat als ich, ich sie mir anschaue, feststelle, das ist zwar nicht mein Ding, aber es schadet mir nicht und es schadet offenbar auch ihm nicht - dann laß ich ihn dabei, aus, fertig. Das ist Toleranz, nicht mehr und nicht weniger. Warum soll das schlecht sein? Meine Großmutter sagte dazu "soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden".
Bzw. was soll ich denn anderes tun? Es wäre ja nicht der Sinn der Sache, alle anderen Weltanschauungen auch noch gleich mit zu übernehmen.

Stelle ich allerdings fest, die Ansichten, die der andere hat, sind mir nicht nur fremd oder für mich nicht anwendbar, sondern sie schaden mir oder meinen Freunden - dann allerdings bin ich intolerant. Dann muß ich es auch sein. Denn friedliches Nebeneinander kann nur solange friedlich sein, als alle Seiten friedlich sind. Braune Ideologien sind aber von vornherein nicht friedlich.

Nur. Ich hab zu Beginn gefragt, woher denn die Faszination für dieses Gedankengut kommt. Einige der genannten Gründe sind einleuchtend. Allerdings sind sie immer nur begleitende Umstände. Es muß etwas in unserer Gesellschaft geben, was uns von vornherein anfällig macht für solch extreme Gedanken gegenüber Fremden.

Wenn ich mich nun so umschaue, dann ist unsere Gesellschaft schon grundsätzlich geprägt vom Ausgrenzen, Wegsperren und Angsthaben. Es herrscht in westlichen Kreisen einfach eine Riesenfurcht davor, es könnt uns jemand daherkommen und all das wegnehmen, was sir so mühsam aufgebaut haben. Das ist das eine. Zum anderen sehe ich mit Unbehagen, daß die Jugendlichen, die sich da braun anziehen und hirnlose Parolen brüllend durch die Straßen laufen, offenbar von niemandem eine bewußte Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt vorgelebt bekamen. Daß ihnen niemand von Anfang an liebevollen Respekt vor dem Leben gelehrt hat. Daß sie offenbar keine liebevollen Gedanken in ihre Köpfe bekamen - denn sonst wäre ja da kein Platz für den gehässigen Unsinn. In meinen Augen hat aber dann nicht nur das Elternhaus versäumt, etwas positives in sie zu pflanzen. Sondern die ganze Gesellschaft. Was ist denn wichtig in unseren Schulen - seit zig Jahren (wir haben schon dagegen protestiert - ohne Erfolg)? Nicht miteinander umgehen - sondern sich gegeneinander behaupten. Nicht Ethik und Zusammenhänge erkennen - sondern Fakten ansammeln, das Hirn zumüllen.
 
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Karthasix schrieb:
Ja. Das war wohl naiv von mir zu denken er stirbt...

...Aber eines hab ich jetzt begriffen, einen Spruch, der so oft in Variationen zitiert wird: wo soll der Friede beginnen, wenn nicht zuerst in mir, wo soll sich die Liebe entfalten, wenn nicht zuerst in mir. Es ist eine schwere Übung, wenn man sich diese Welt anschaut, aber es ist machbar. Ich hoffe, ich kann das was "ich hier" in der Theorie erst lerne auch in den Alltag einbringen. Gleichmut. Nicht Gleichgültigkeit.

Hallo Karthasix,

nee, naiv war das nicht, normal würde ich sagen. ;) Wir wollen halt, daß das Böse stirbt. Naja, indem wir es in Liebe verwandeln, stirbt es ja auch in gewisser Weise, aber eben nicht wirklich.

Unter dem Begriff Gleichmut kann ich mir jetzt wieder gar nichts vorstellen, aber ich glaube, ich weiß schon, wie Du das meinst. Ja, im Alltag alles ohne wenn und aber anzunehmen, ist nicht so leicht. Das ist eine Gradwanderung zwischen: wirklich annehmen oder nur akzeptieren oder auch gleichgültig sein. Aber wie Du schon sagst: damit können wir nur in uns selbst beginnen. Wenn wir uns selbst wirklich so annehmen können wie wir sind, mit der ganzen "schlimmen Vergangenheit" und ohne irgendwelche beschönenden Blockaden, dann können wir auch die Menschen und die Welt so annehmen, wie sie ist. Und sobald das geschieht, ändert sie sich. :)

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Naurelleth !

Naurelleth schrieb:
Damit will ich sagen, dass es unnötig ist, wenn nicht sogar unmöglich, rechtsradikales (oder linksradikales, im Endeffekt egal) Denken auszuschalten. Es geht ganz und gar um die Darstellung und darum, wie man damit umzugehen vermag.

Da hast Du vollkommen Recht. Ausschalten kann man das Denken nun mal nicht und ich für meinen Teil würde es auch nicht wollen. Denn es hat Gründe, warum dieses Gedankengut immer wieder auftaucht. Die Zeit ist einfach noch nicht geheilt. Es ist ein Teil von uns, ob wir nun dagegen protestieren oder es für gut befinden. Solange wir diese Urteile nicht aufgeben und die Zeit annehmen, wie sie war, kann sie nicht heilen.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Kinnaree !

Kinnaree schrieb:
Nur. Ich hab zu Beginn gefragt, woher denn die Faszination für dieses Gedankengut kommt. Einige der genannten Gründe sind einleuchtend. Allerdings sind sie immer nur begleitende Umstände. Es muß etwas in unserer Gesellschaft geben, was uns von vornherein anfällig macht für solch extreme Gedanken gegenüber Fremden.

Ich denke, daß Deutschland ansich jahrelang das "schlechte Gewissen" drückt. Wir haben keine Kultur, auf die wir stolz sein können. Wir schämen uns unserer Vergangenheit. Wir lassen uns von anderen Staaten ausnutzen, um unser "schlechtes Gewissen" zu beruhigen. Das mag auch ein Grund sein, warum manche sich die "alten Zeiten" wieder zurückwünschen. Sie wollen stolz sein auf ihr Vaterland, sich nicht weiterhin schuldig fühlen.

Es fehlen auch absolut die Perspektiven. Es fehlen die Vorbilder und die guten Zukunftsaussichten. Hoffnungslosigkeit ist vielleicht sogar der Hauptbeweggrund, sich so einer Organisation anzuschließen. Die Gesellschaft an sich ist am Ende und das zeigt sich in den Menschen, die darin leben. Eine Reform des Schulsystems ist bitter nötig, nicht um das Schul-Wissen zu verbessern, damit wir bei der Pisa-Studie besser abschneiden, sondern damit die Menschlichkeit und das Miteinander wieder einziehen kann. Aber diese Reform vollzieht sich nur von innen. D.h. jeder von uns muß bei sich selbst anfangen.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hi Gabi,

es muß nicht nur eine Schulreform her, sondern es muß ein Umdenken im großen Stil erfolgen.Es ist klar, daß sich nciht jede Familie leisten kann, daß die Mutter zuhause bleibt und die Kindr erzieht, bei Problemen als Hilfe zur verfügung steht etc, aber bei vielen steht heute die Gier nach immer mehr Luxus im Vordergrund, nach Selbstbestätigung?, was auch immer darunter verstanden wird.
Deutschland hat eine große Kultur, ausgenommen die Nazizeit.Ich lebe in dem selben Land wie diese Nazischwachköpfe, ich habe auch meine Probleme, aber ich übernehme die Verantwortung für mein Leben selber und schiebe sie nicht auf andere ab.
Die meisten diese Idioten sind zu faul zum arbeiten, sie wollen saufen und randalieren. Gebt ihnen doch "ihr Deutschland"Ein altes Kasernengelände läßt scih bestimmt finden.Die Mädels im Faltenrock und weißer Bluse, keine Kippen, kein Alkohol, die Jungens ordentlich gekleidet, Resket vor Älteren, nach der Arbeit 8-10 Stunden Straßen teeren u.ä. geht´s an Grabpflege und andere gemeinnützige Tätigkeiten. Als Musik den Lindenbaum, Für die Kiddies keine Klassenfahrten nach Paris sondern fröhliche Wanderungen durch die deutsche Heimat. Sommerurlaub? Erntehilfe zum Wohle des Vaterlandes.
Da alles könnten sie freiwillig ab sofort machen, aber saufen und gröhlen ist geiler.
Toleranz ist ja ganz nett, aber es gibt Grenzen. Und Nazismus ist so eine Grenze, dieses brune Pack gehört verboten und bei Verstoß eingesperrt.


Alles Gute


Sage


In five hundred years of fighting not one indian turned white
 
sage schrieb:
Toleranz ist ja ganz nett, aber es gibt Grenzen. Und Nazismus ist so eine Grenze, dieses brune Pack gehört verboten und bei Verstoß eingesperrt.

Hallo Sage,

ich toleriere sie weder, noch klage ich sie an. Ich habe erkannt, das weder das eine noch das andere hilfreich ist. Durch meine Erfahrung sind oft die Menschen, die sich am heftigsten emotional gegen diese Zeit wehren, am tiefsten involviert (früheres Leben). Ich kenne z.B. jemanden, der immer wenn Filme über die Nazi-Zeit kamen, sofort weggeschaltet hat. Dieses Thema rundherum einfach ignoriert hat, weil es ihn zu sehr schmerzte. Es hat sich herausgestellt, daß er ein "Nazi" war und sich in diesem Leben sehr für diese Dinge schämte, die er gemacht hatte. Daher rede ich die ganze Zeit vom "Annehmen", nicht Verurteilen. Denn wir alle haben in irgendeiner Weise irgendwann einmal großen Mist gebaut und wenn wir das erkennen, können wir niemanden mehr verurteilen, bzw. niedermachen.

Klar ist, und das möchte ich betonen, daß Verstöße gegen unsere Gesetze jederzeit im Knast enden müssen. Ob nun bei den Nazis oder bei Sexualstraftätern oder was es sonst noch so gibt ...

Liebe Grüße
Gabi
 
Hi Gabi,

mag sein, kann sein, daß Du mit früheren Leben recht hast. Ich sehe mir die Filme an, z.B. Nürnberg mit Spencer Tracy, aber auch Filme über die Problematik der schwarzen in den USA, die haben ja uach noch ihren KKK.
Aber wenn Deine Theorie stimmt, dann hätte auch Trutz Hardo möglicherweise recht mit seiner Behauptung, daß die 6Millionen Juden "nur" Karma abgetragen haben.
Außerdem bin ich jahrg.1960, glaube zwar, daß ich verdammt oft hier war ala "I´ll be back"aber so schnell?
Trotzdem werde ich diese Typen, Karma hin, Karma her, nicht annehmen, höchstens würde ich mich ihrer annehmen, ich hab da ein paar nette Ideen.
Ich laß mir lieber Zeit mit meiner Erleuchtung.


Alles Gute

Sage


In five hundred years of fighting not one indian turned white
 
sage schrieb:
Trotzdem werde ich diese Typen, Karma hin, Karma her, nicht annehmen, höchstens würde ich mich ihrer annehmen, ich hab da ein paar nette Ideen.

Ich bin auch zu meiner Einstellung erst durch die Inkarnationen gekommen. Wenn ich die nicht erlebt hätte, also meine eigene "Vergangenheit", würde ich sicher einiger Deiner Ideen zustimmen. Sie alle wirklich die Zeit erleben zu lassen, ohne saufen und randlieren zu dürfen, würde wohl einige von ihrer Gesinnung abbringen. ;)
 
Gabi schrieb:
Hallo Sage,

ich toleriere sie weder, noch klage ich sie an. Ich habe erkannt, das weder das eine noch das andere hilfreich ist. Durch meine Erfahrung sind oft die Menschen, die sich am heftigsten emotional gegen diese Zeit wehren, am tiefsten involviert (früheres Leben). Ich kenne z.B. jemanden, der immer wenn Filme über die Nazi-Zeit kamen, sofort weggeschaltet hat. Dieses Thema rundherum einfach ignoriert hat, weil es ihn zu sehr schmerzte. Es hat sich herausgestellt, daß er ein "Nazi" war und sich in diesem Leben sehr für diese Dinge schämte, die er gemacht hatte. Daher rede ich die ganze Zeit vom "Annehmen", nicht Verurteilen. Denn wir alle haben in irgendeiner Weise irgendwann einmal großen Mist gebaut und wenn wir das erkennen, können wir niemanden mehr verurteilen, bzw. niedermachen.

Klar ist, und das möchte ich betonen, daß Verstöße gegen unsere Gesetze jederzeit im Knast enden müssen. Ob nun bei den Nazis oder bei Sexualstraftätern oder was es sonst noch so gibt ...

Liebe Grüße
Gabi


Das sind so Vogel Strauß Aussagen. Beziehst Du keine Stellung? Ich muß ganz klar sagen: Keine Toleranz den Nazis.

Genug Menschen im 2. Weltkrieg haben die Augen vor Hitlers Taten verschlossen. Heute, sollten wir weiter sein. Das hat nicht mit Gesetzesverstößen zu tun. Die Achtung und der Respekt vor den Mitmenschen - egal welcher Hautfarbe oder Religion - ist den Nazis völlig abhanden gekommen. Mit welcher Berechtigung, wurden Menschen in KZs verbracht und dort zu tode gequält? Wegen ihrem schlechten Karma oder was? Heute regen sich die Leute auf wenn Hühner geschlachtet werden. Da geht man auf die Barrikaden - Millionen Juden hatten einfach keine Chance und diesen Weg bestimmt nicht gewählt.


July
 
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opti schrieb:
Gabi verbreitet hier wieder die schwachsinnigen Botschaften ihres Guru Andrew Terker, der die Ursachen für die Erkrankungen in einem früheren Leben sieht, und ihr habt nichts anderes zu tun, als mit dem Kopf zu nicken. Und dem wird dann auch noch der Schwachsinn von Trutz Hardo oben drauf gesetzt, dass die Juden ja nur ein Karma abzuarbeiten haben. Wo habt ihr nur euren Verstand gelassen?

Sehr gut auf den Punkt gebracht! :danke:
 
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