K
Kinnaree
Guest
Elaminato,
ich frage mich, ob du den Begriff Toleranz nicht doch zu negativ siehst. Wenn jemand eine andere Weltanschauung hat als ich, ich sie mir anschaue, feststelle, das ist zwar nicht mein Ding, aber es schadet mir nicht und es schadet offenbar auch ihm nicht - dann laß ich ihn dabei, aus, fertig. Das ist Toleranz, nicht mehr und nicht weniger. Warum soll das schlecht sein? Meine Großmutter sagte dazu "soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden".
Bzw. was soll ich denn anderes tun? Es wäre ja nicht der Sinn der Sache, alle anderen Weltanschauungen auch noch gleich mit zu übernehmen.
Stelle ich allerdings fest, die Ansichten, die der andere hat, sind mir nicht nur fremd oder für mich nicht anwendbar, sondern sie schaden mir oder meinen Freunden - dann allerdings bin ich intolerant. Dann muß ich es auch sein. Denn friedliches Nebeneinander kann nur solange friedlich sein, als alle Seiten friedlich sind. Braune Ideologien sind aber von vornherein nicht friedlich.
Nur. Ich hab zu Beginn gefragt, woher denn die Faszination für dieses Gedankengut kommt. Einige der genannten Gründe sind einleuchtend. Allerdings sind sie immer nur begleitende Umstände. Es muß etwas in unserer Gesellschaft geben, was uns von vornherein anfällig macht für solch extreme Gedanken gegenüber Fremden.
Wenn ich mich nun so umschaue, dann ist unsere Gesellschaft schon grundsätzlich geprägt vom Ausgrenzen, Wegsperren und Angsthaben. Es herrscht in westlichen Kreisen einfach eine Riesenfurcht davor, es könnt uns jemand daherkommen und all das wegnehmen, was sir so mühsam aufgebaut haben. Das ist das eine. Zum anderen sehe ich mit Unbehagen, daß die Jugendlichen, die sich da braun anziehen und hirnlose Parolen brüllend durch die Straßen laufen, offenbar von niemandem eine bewußte Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt vorgelebt bekamen. Daß ihnen niemand von Anfang an liebevollen Respekt vor dem Leben gelehrt hat. Daß sie offenbar keine liebevollen Gedanken in ihre Köpfe bekamen - denn sonst wäre ja da kein Platz für den gehässigen Unsinn. In meinen Augen hat aber dann nicht nur das Elternhaus versäumt, etwas positives in sie zu pflanzen. Sondern die ganze Gesellschaft. Was ist denn wichtig in unseren Schulen - seit zig Jahren (wir haben schon dagegen protestiert - ohne Erfolg)? Nicht miteinander umgehen - sondern sich gegeneinander behaupten. Nicht Ethik und Zusammenhänge erkennen - sondern Fakten ansammeln, das Hirn zumüllen.
ich frage mich, ob du den Begriff Toleranz nicht doch zu negativ siehst. Wenn jemand eine andere Weltanschauung hat als ich, ich sie mir anschaue, feststelle, das ist zwar nicht mein Ding, aber es schadet mir nicht und es schadet offenbar auch ihm nicht - dann laß ich ihn dabei, aus, fertig. Das ist Toleranz, nicht mehr und nicht weniger. Warum soll das schlecht sein? Meine Großmutter sagte dazu "soll doch jeder nach seiner Fasson selig werden".
Bzw. was soll ich denn anderes tun? Es wäre ja nicht der Sinn der Sache, alle anderen Weltanschauungen auch noch gleich mit zu übernehmen.
Stelle ich allerdings fest, die Ansichten, die der andere hat, sind mir nicht nur fremd oder für mich nicht anwendbar, sondern sie schaden mir oder meinen Freunden - dann allerdings bin ich intolerant. Dann muß ich es auch sein. Denn friedliches Nebeneinander kann nur solange friedlich sein, als alle Seiten friedlich sind. Braune Ideologien sind aber von vornherein nicht friedlich.
Nur. Ich hab zu Beginn gefragt, woher denn die Faszination für dieses Gedankengut kommt. Einige der genannten Gründe sind einleuchtend. Allerdings sind sie immer nur begleitende Umstände. Es muß etwas in unserer Gesellschaft geben, was uns von vornherein anfällig macht für solch extreme Gedanken gegenüber Fremden.
Wenn ich mich nun so umschaue, dann ist unsere Gesellschaft schon grundsätzlich geprägt vom Ausgrenzen, Wegsperren und Angsthaben. Es herrscht in westlichen Kreisen einfach eine Riesenfurcht davor, es könnt uns jemand daherkommen und all das wegnehmen, was sir so mühsam aufgebaut haben. Das ist das eine. Zum anderen sehe ich mit Unbehagen, daß die Jugendlichen, die sich da braun anziehen und hirnlose Parolen brüllend durch die Straßen laufen, offenbar von niemandem eine bewußte Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt vorgelebt bekamen. Daß ihnen niemand von Anfang an liebevollen Respekt vor dem Leben gelehrt hat. Daß sie offenbar keine liebevollen Gedanken in ihre Köpfe bekamen - denn sonst wäre ja da kein Platz für den gehässigen Unsinn. In meinen Augen hat aber dann nicht nur das Elternhaus versäumt, etwas positives in sie zu pflanzen. Sondern die ganze Gesellschaft. Was ist denn wichtig in unseren Schulen - seit zig Jahren (wir haben schon dagegen protestiert - ohne Erfolg)? Nicht miteinander umgehen - sondern sich gegeneinander behaupten. Nicht Ethik und Zusammenhänge erkennen - sondern Fakten ansammeln, das Hirn zumüllen.