wenn Du einfach all das Leid ausblendest wird es
abstrakt abgehoben und wie abgetrennt von jeglichen
tatsächlichen Bezug vom derzeitigen sein
Man kann das Leid sehen und es dabei durchschauen und seine wirkliche Bedeutung wahrnehmen. Die Bedeutung, die ich ihm bisher gab ist nicht korrekt. Wenn ich es als wahr und real anerkenne, dann investiere ich in meine eigenen Fehlwarhnehmung. Wenn ich jedoch sehe, dass es eine Einladung ist meine Wahrnehmung zu korrigeren, dann nehme ich hier wenigstens richtig wahr.
Wir werden unsere Fehlwahrnehmungen und die daraus resultierenden Taten nicht dadurch korrigeren können, dass wir diese als real bestätigen. Wenn jemand zu dir kommt scheinbar Mangel leidet, dann kann es sehr angemessen sein ihm zu geben, aber es wäre nicht angemessen diesen Mangel zu bestätigen. Du gibts ihm nicht, weil du diesen Mangel auch siehst, sondern, weil er ihn selbst grad noch gar nicht durchschauen kann und es wahrscheinlich mehr Angst verursachen würde, wenn du einfach nur verweigerst. Vor allem aber ist es hier ganz wichtig zu sehen, dass diese Situation dir eine Lerneinrichtung wäre - sie ist für dich geschaffen.
was schließen wir daraus?
Das Wahrnehmung immer spaltet, richtig. Worte entstehen im Kontext der Wahrnehmung. Erkenntnis kann nicht mehr benannt werden. Sie ist einfach. Wenn wir sie versuchen zu beschreiben, dann beschreiben wir eine Wahrnehmung der Erkenntnis und diese ist nicht mehr die Erkenntnis selbst. Nichtdestotrotz können wir die Wahrnehmung soweit korrigieren, dass die Spaltung und die Angst minimiert sind. Dazu sind wir aufgefordert.
wenn Du sagst alles sei vollkommen, dann meinst Du damit Kindervergewaltigung ist was feines und in seiner Tat vollkommen, benennen wir wie es ist
das kann nicht wirklich dein ernst sein, außer wirklich, der bezug zu den konkreten Verhältnissen ist abhanden gekommen
Die Vollkommenheit daran ist nicht die Tat, sondern, dass sie ein Extremer Ausdruck ist, der in aller Deutlichkeit jeden, der davon berührt ist aufruft seine Fehlwahrnehmung zu korrigieren, damit sowas nie mehr geschieht. Hier geht es um dich: Welche Bedeutung gibst du dieser Tat, kannst du diese Bedeutung auflösen und die Vollkommenheit der Beteiligten Geschöpfe sehen? Kannst du sehen, dass sie zutiefst verwirrt sind und aus Angst und Verwirrung heraus sowas tun, dass dies aber nichts an ihrer Vollkommenheit ändert? Oder investierst du weiter in deine und ihre Fehlwahrnehmung?
Und wenn du direkt beteiligt bist, weil du vielleicht, wie ich, ErzieherIn bist, dann ist auch ganz klar wie du vorgehst, wenn du sowas mitkriegst. Da gibt es klar Handlungsanweisungen, die einfach Sinn machen. Und trotzdem wirst du weder dem Täter noch dem Opfer helfen, wenn du ihre Angst und Verwirrung weiter förderst.
In der Praxis ist man dazu aufgerufen ruhig zu reagieren, kein Drama vom Tisch zu brechen und als ErzieherIn schon gar nicht irgendwelche psychologischen Sachen zu starten, dafür gibt es Fachpersonal. Wer nicht die innere Haltung hat, der wird es schwer haben das zu leben, der wird vielleicht durch sein Verhalten dem Kind noch suggerieren, dass da etwas schreckliches passiert ist, was dann vielleicht die Traumatisierung fördert. Also auch auf ganz unspiritueller Ebene macht das Sinn.
Gib dem Kind nicht eine Bedeutung der Ereignisse vor, die es selbst herabsetzt und zum Opfer macht.
Wie soll man das aber so einfach hin kriegen, wenn man selbst daran glaubt, dass die Schöpfung hier unvollkommen geworden ist? Das ist unglaublich schwer bzw. unmöglich - Menschen schaffen es dann vielleicht sich korrekt zu verhalten, aber ihre Haltung ist dabei immernoch problematisch und wirkt sich subtil aus. Besser subtil als direkt, aber schöner wäre es, wenn auch die Haltung eine andere wäre.
Ich denke hier sind noch Fragen offen, ich will aber vorerst auch nicht mehr schreiben. Frag einfach weiter, wenn etwas was ich schreibe verwirrend oder unklar wirkt.
Edit: Auf den 2. Beitrag antworte ich später.
