Hinrichtung von Stanley "Tookie" Williams

Wie findet ihr das Stanley "Tookie" Williams hingerichtet wird soll?

  • Gut, er hat Menschen umgebracht und soll desshalb ebenfalls sterben.

    Stimmen: 8 11,1%
  • Schlecht, kein Mensch sollte durch das Urteil eines anderen Menschen sterben

    Stimmen: 45 62,5%
  • Meine Weltanschauung wiederspricht dem

    Stimmen: 15 20,8%
  • Ich weiß nicht genau

    Stimmen: 4 5,6%

  • Umfrageteilnehmer
    72
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Shanna1 schrieb:
.....
Meine Meinung:
1.) so lange es auch nur die geringste Gefahr gibt, daß EIN Unschuldiger zum Tode verurteilt wird und die Strafe auf exekutiert wird, so lange kann man die Todesstrafe in keinster Weise rechtfertigen. Und es GIBT ausreichend Fehlurteile. Manche werden gerade noch rechtzeitig revidiert, manche erst nach dem Tod des potentiellen Täters und manche gar nicht.
2.) ganz abgesehen davon finde ich es falsch, wenn einem Menschen Gewalt angetan wird. Und sobald "wir" (bzw. der Staat) uns auf die selbe Stufe stellen und - aus welchen Gründen auch immer (Rache, Wut, Trauer, --- Kosten!) - das selbe tun, sind wir um nichts besser. Sondern noch schlechter, da wir es ja besser wissen müssten als so ein Rohling und Gewalttäter.
3.) wenn wir schon über "gerechte" Urteile und Gefängniskosten sprechen, dann wäre es doch angebracht, über diverse Strafhöhen nachzudenken. Ein Betrüger bekommt oft eine längere Strafe als ein Kinderschänder...obwohl man sich gegen einen Betrüger leichter zur Wehr setzen (und weniger "geschädigt" wird) als bei einem Kinderschänder. Prinzipiell wäre ich dafür, daß bei Delikten ohne (versuchte) Körperverletzung bzw. Mord die "Fussfesseln" und Hausarrest angebracht wären. Damit wären die Gefängnisse deutlich leerer, die Kosten auch wesentlich geringer und auch Strafe da. Abgesehen davon könnte man ja mittels GPS überwachen, wo sich so jemand herumtreibt.
...

LG
Shanna

Hallo nochmal,
also ich muss Dir Recht geben in Hinsicht auf Fehlurteile. Denn ein solches Urteil sollte nur dann in Betracht kommen, wenn die Tat zweifelsohne nachgewiesen ist! Im Zweifelsfall sollte dann weiterhin das Verfahren laufen, bis ein absolut sicheres Urteil bzw ein Tatbestand ermittelt worden ist.

Wo ich jedoch absolut nicht die Meinung mit Dir teilen kann ist das Thema GPS. Was bringt es Dir zu wissen, wo sich derjeniege aufhält?! Denn in einer Notsituation, wo derjeniege vielleicht straffällig handelt, ist niemand schnell genug zur Hilfe da. Die Polizei etc steht ja nun mal nicht hinter jeder Ecke und warten nur darauf, das etwas passiert.. Ergo ist das Kind dann in den Brunnen gefallen.
Was die Strafhöhen angeht muss ich Dir leider Recht geben. Makaber gesagt bekommt man eine höhere Strafe wenn man einen Hund tot tretet, wie wenn jemand an Kinder geht, die sich absolut nicht wehren können.

Wie jedoch auch ein Vorredner schon geschrieben hat, vergessen die meisten Menschen bei den Straftaten die Opfer und dessen Angehörige. Sobald eine Tat Publik wird, dreht sich alles um den Täter und dieser kann ungehindert die Öffentlichkeit in dieser Sache genießen. Was viele auch nutzen, wenn man sich Mitschnitte, Dokumentationen uvm aus Gerichten etc anschaut....

Ganz ehrlich gesagt, finde ich es wesentlich wichtiger sich zunächst um die Opfer und die Angehörigen dessen zu kümmern. Denn diese Menschen sind diejeniegen, die es sich nun mal nicht aussuchen konnten im Gegensatz zu den Tätern die eine Wahl hatten, was ihre Taten angeht.

Sorry, aber derrartig brutale und eiskalte Menschen, die auch nicht therapierbar sind, sollen das Volk noch finanzieren?! DAmit wird es ihnen viel zu leicht gemacht....
 
KatjaM schrieb:
Hallo nochmal,
also ich muss Dir Recht geben in Hinsicht auf Fehlurteile. Denn ein solches Urteil sollte nur dann in Betracht kommen, wenn die Tat zweifelsohne nachgewiesen ist!
Hallo Katja,

wer stellt sicher, dass es keine Zweifel gibt? Du?

"Irren ist menschlich", Fehler lassen sich grundsätzlich
nicht ausschliessen. Das ist objektiv unmöglich.

In den Ermittlungsbehörden und der Strafkammer
sitzen letztlich nur Menschen. Die haben Schwächen,
Eitelkeiten, Vorurteile usw.

Gerade habe ich auf Phoenix einen Bericht über
den "Turbo-Rolf" gesehen, der angeblich durch
Raserei, Drängelei nahes Auffahren auf einen
kleinen Kia eine Schreckreaktion bei der Kia-Fahrerin
auslöste, die zum Unfall führte. Die
Kia-Fahrerin, ein junge Mutter, und ihre kleine
Tochter kamen bei dem Unfall zu Tode!

Ich sehe schon Tigerpussies aus dem Forum in
den Gerichtssaal stürmen und den Mörder erschiessen.
Gerechtigkeit herstellen. Er ist ja schuldig, das
Monster. Die arme Mutti mit dem kleinen Töchterchen.

Mein Gott, was für eine öffentliche Hetzkampange
gegen den angeblichen Täter - einen Mercedes-Testfahrer.

Was für eine katastrophale Ermittlungsarbeit der
Polizei.

Was für ein groteskes Gerichtsverfahren (geleitet
von einer Frau) mit einem klaren, vorher schon
feststehenden Schuldspruch, der auf 1.5 Haft ohne
Bewährung lautete. In ihrem Urteil sagte die
Richterin, es sei "schage, dass keine wirklichen
Beweise gefunden wurden". Skandalös.

Im Berufungsverfahren wurde das Urteil auf 1 Jahr
auf Bewährung geändert. Ebenfalls ein klares
Fehlurteil - Rolf Fischer musste wegen erheblichem
Zweifel an seiner Schuld schlicht und ergreifend
freigesprochen werden.

Texas ist überall, auch in Deutschland.

Gruss
Camajan
 
*Phoenix* schrieb:
geschworene werden nicht ohne weiteres aus dem volk heraus gepickt. das sind vertrauenspersonen, die mit den jahren sehr gute kenntnisse in bezug auf diese verfahren entwickeln.

was den lebenslangen strafvollzug angeht, so bin ich ganz dafür, dass die verurteilten nicht mehr in gefängnissen untergebracht werden und extra für sie auch noch personalkosten (wärter, usw.) auf kosten unschuldiger bürger (steuergelder, die für die eigenen kinder besser angelegt sein könnten) bezahlt werden müssen. sie sollten viel mehr bei menschen, die wie du für lebenslänglich stimmen, privat untergebracht werden und sie sollten dann für entsprechende kosten dieser verurteilten aufkommen und dafür sorgen, dass sie niemanden mehr was tun.
phoenix

Du irrst. Geschworene sind keine Vertrauenspersonen. Jeder mündige Statsbürger kann per Zufallsgenerator als Geschworener ausgewählt werden. Mit NULL Vorkenntnissen. Und nun ist es ja so, daß in Amerika erfreulicherweise das Ausbildungsniveau des Volkes ungewöhnlich gut ist, oder? (Ich erinnere mich da an eine Umfrage unter Highschoolabsolventen, die nicht einmal den Ohio auf ihrer eigenen Landkarte zuordnen konnten. Das ist ungefähr so, wie wenn ein österreichischer Maturant auf der Landkarte die Donau nicht findet. Und solche Leute dürfen dann in einem Rechtsstaat über ein Menschenleben bestimmen.)

Und zum zweiten Punkt muß ich dir sagen, ich habe in diesem Forum schon viele abenteuerliche Sachen gelesen. Dieses schlägt an Unsachlichkeit allerdings alles. Ganz abgesehen davon, daß es mit dem eigentlichen Thema auch schon genau nichts mehr zu tun hat. Hier ging es ursprünglich darum, ob wir es richtig finden, daß ein Mensch durch eine Giftspritze, deren Wirkung mit 35 Minuten grauenvollem Todeskampf zum Ende führt, hingerichtet wurde. Wobei nicht einmal geklärt ist, ob er die Tat, für die er nach 25 Jahren Gefängnis staatlich ermordet wurde, überhaupt je begangen hat. (Die Witwe des Opfers hat sich für seine Begnadigung eingesetzt.)

Übrigens. Todesstrafe ist nicht nur dann kein Weg, wenn noch die geringste Möglichkeit eines Fehlurteils besteht. Sie ist gar kein Weg. Kein Mensch hat das Recht, zu töten. Auch nicht nach einer furchtbaren Kindheit. (Daß schlimme Lebensumstände etwas erklären, heißt nicht, daß sie es entschuldigen.) Aber genauso gilt: Ein Rechtsstaat hat nicht das Recht, zu töten. Und wenn er es sich herausnimmt, ist er in diesem Augenblick kein Rechtsstaat mehr. Aus.
 
Huhu KAtja,

du kannst eine Tat genau dann zweifelsfrei beweisen, wenn der Täter gesehen sowie eindeutig identifiziert wurde UND kein Alibi hat UND noch dazu eindeutige DNA-Spuren von ihm zu finden sind. Und DAS ist NICHT einfach - ich wage zu behaupten, daß das bei den wenigsten Todeskandidaten in den USA der Fall ist.

KatjaM schrieb:
Wo ich jedoch absolut nicht die Meinung mit Dir teilen kann ist das Thema GPS. Was bringt es Dir zu wissen, wo sich derjeniege aufhält?!
Das habe ich "nur" auf wirkliche "Bagatelldelikte" bezogen. Etwa auf Diebe, Betrüger, Steuerhinterzieher o.ä. aber NICHT auf Gewalttäter! Bei denen kann zwar auch etwas "passieren", aber grundsätzlich ohne Körperverletzung oder Todesfolgen. Und mit der Aufzeichnung der Aufenthaltsorte (incl. Zeitpunkt) ließe sich ein Betrüger auch zweifelsfrei identifizieren, wenn er einer alten Dame einen unechten Perserteppich um horrendes Geld angedreht hätte *beispiel*

Ich würde es richtig finden, daß KEIN Gewalttäter aus seinen Taten Kapital schlagen kann - Bezahlung für Dokumentationen, Biografien etc. sollten entweder den Opfern zu Gute kommen ODER zum "Lebenserhalt" des Gefangenen beitragen, basta.

Sorry, aber derrartig brutale und eiskalte Menschen, die auch nicht therapierbar sind, sollen das Volk noch finanzieren?! Damit wird es ihnen viel zu leicht gemacht....
Ich bin mir sicher, ein Leben im Gefängnis zu verbringen (wirklich "lebenslang" und nicht "lebenslang= 20 Jahre") ist kein Zuckerschlecken.
Stell dir mal einen gaaanz extremen Fall vor: eine junge Frau erschlägt ihren Vater im Schlaf. Sie rechtfertigt die Tat damit, er hätte sie jahrelang missbraucht und vergewaltigt, hätte sie bedroht, wenn sie irgendetwas sagen oder fliehen würde. Sie IST eine Mörderin. Sollte die jetzt auch hingerichtet werden? Oder gibt es hier mildernde Umstände, aufgrund ihrer Beweggründe, die vielleicht gar nicht beweisbar/widerlegbar sind?

LG Shanna
 
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Camajan schrieb:
Hallo Katja,

wer stellt sicher, dass es keine Zweifel gibt? Du?

Nein, ganz sicher nicht ich! Hierfür werden Menschen ausgebildet, die dieses Fach beherrschen sollten. Dennoch gibt es hierfür Verfahren, bei denen sichergesteltl werden MUSS, wie die Tat abgelaufen ist, WER der Täter ist etc. Ebenso sollte hierbei an dem Rechtsstaat gearbeitet werden, das hierbei alles rechtens abläuft. Denn auch hier gibt es in dieser feinen Gesellschaft Fakten bzgl. Bestechung, Schmiergelder, Befangenheit etc. Soetwas darf einfach nicht vorkommen. Ein Verfahren kann nur dann beendet werdenmit einem klaren Urteil, wenn es keine Indizien sondern belegbare Fakten und Nachweise gibt. Dafür gibt es diese Verfahren schließlich letzenendes!!

"Irren ist menschlich", Fehler lassen sich grundsätzlich
nicht ausschliessen. Das ist objektiv unmöglich.

Das ist zwar richtig, jedoch gehen meiner Meinung nach teilweise Menschen, die genau diese Verantwortung haben, mit dieser zu leichtfertig um. Und genau deshlab gibt es zuviele Fehler. Und für diese Fehler mache ich den Rechtsstaat auch verantwortlich. Denn wenn man das ganze mal genauer betrachtet, passieren die meisten Fehler aufgrund mangelnder und fehlerhafter Arbeit, welche darauf zurück zu führen sind, das sie entweder für die Arbeit zu unqualifiziert sind oder aber überlastet. Und genau hier MUSS der Staat etwas ändern!

In den Ermittlungsbehörden und der Strafkammer
sitzen letztlich nur Menschen. Die haben Schwächen,
Eitelkeiten, Vorurteile usw.

Gerade habe ich auf Phoenix einen Bericht über
den "Turbo-Rolf" gesehen, der angeblich durch
Raserei, Drängelei nahes Auffahren auf einen
kleinen Kia eine Schreckreaktion bei der Kia-Fahrerin
auslöste, die zum Unfall führte. Die
Kia-Fahrerin, ein junge Mutter, und ihre kleine
Tochter kamen bei dem Unfall zu Tode!

Ich sehe schon Tigerpussies aus dem Forum in
den Gerichtssaal stürmen und den Mörder erschiessen.
Gerechtigkeit herstellen. Er ist ja schuldig, das
Monster. Die arme Mutti mit dem kleinen Töchterchen.

Zum Thema Mutti und Töchterchen, wie Du es so nett ausdrückst... Zu diesen Sätzen spare ich mir jegliche Argumente dafür oder dagegen.. Ich lasse einfach nur den Gedanken mal im Raum stehen, wie Du in einer solchen Situation reden würdest oder sogar handeln würdest, wenn Dir Deine Familie genommen wird, aufgrund eines Idioten der seinen Adrinalinstoss in der Öffentlichkeit ausleben will und somit BEWUSST (!) das Leben anderer gefährdet oder sogar das Leben anderer Menschen beendet. Die lächerliche Strafe hierfür ist ohne Diskussion eindeutig zu wenig!

Mein Gott, was für eine öffentliche Hetzkampange
gegen den angeblichen Täter - einen Mercedes-Testfahrer.


Was für eine katastrophale Ermittlungsarbeit der
Polizei.

Was für ein groteskes Gerichtsverfahren (geleitet
von einer Frau) mit einem klaren, vorher schon
feststehenden Schuldspruch, der auf 1.5 Haft ohne
Bewährung lautete. In ihrem Urteil sagte die
Richterin, es sei "schage, dass keine wirklichen
Beweise gefunden wurden". Skandalös.

Nun es ist völlig irrelevant ob ein Verfahren von einem Mann oder einer Frau geführt wird. Wichtig ist hierbei der Umgang mit den Fakten, das ordentlich und sachlich ablaufende Ermittlungs- und Gerichtsverfahren. Menschen die dieser Anforderungen nicht gerecht werden können, sind in der Position einer Staatsanwaltschaft, des Gerichtes oder der Ermittler definitiv fehl am Platz!

Im Berufungsverfahren wurde das Urteil auf 1 Jahr
auf Bewährung geändert. Ebenfalls ein klares
Fehlurteil - Rolf Fischer musste wegen erheblichem
Zweifel an seiner Schuld schlicht und ergreifend
freigesprochen werden.

Texas ist überall, auch in Deutschland.

Gruss
Camajan

Grüße
Kati
 
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