Huhu,
ja, immer die Moralisiererei!
Ja, es stimmt, ich stecke nicht in der Situation, daß jemand eines meiner Familienmitglieder grausam umgebracht hat. Aber das tun sicher 95% der Amis auch nicht. Aber auch diese haben ihre Meinung zur Todesstrafe. Vielleicht, wären sie selbst betroffen (sowohl als Angehörige von Opfern als auch von Tätern), würden sie anders darüber denken.
Wenn du sagst "alles kommt, wie es kommen muss" könnte ich als "Advocatus Diaboli" auch hineininterpretieren, daß ein Mörder nur das Werkzeug des Schicksals darstellt...und damit keine "Schuld" trüge...
Und jetzt wieder speziell zu Tookie zurück: da saß ein Mann in der Todeszelle, der vermutlich andere Menschen getötet hat. (Er hat ja bis zuletzt diese Taten bestritten! Und das, obwohl sein Gnadengesuch wohl bessere Chancen gehabt hätte, wenn er die Tat "bereut" hätte).
Er hat scheinbar im Gefängnis dazugelernt, hat versucht, andere davon abzuhalten genau so wie er zu enden. Das ist zumindest ein Zeichen, daß ein Mensch dazulernen kann. Und - er hat sich auch bemüht, Gangstreitigkeiten unblutig zu schlichten. Ohne daß er irgendeinen Vorteil daraus hätte ziehen können. Ein weiteres Zeichen dafür, daß er sich wohl geändert haben muss.
Es hätte für IHN einen Unterschied gemacht, wäre er am Leben geblieben. Und auch für seine Angehörigen.
Gerade der Tod durch die Giftspritze ist mehr als grausam und nicht gerade schnell...hast du schon mal gelesen, wie das von Statten geht?
Meiner Meinung ist die Geschichte von Tookie nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Gerade weil Tookie "bekannt" war und sich auch offensichtlich geändert hat. Arnie hat ja schon mehrere Gnadengesuche abgelehnt und ich vermute, er wird auch keinem weiteren Gnadengesuch stattgeben.
Liebe Grüße,
Shanna