Habe in letzter Zeit einige Gespräche hier geführt, auch mit Betroffenen von psych. Erkrankung.
Was mich mal wieder mehr als ausreichend getroffen hat ist nun, dass sich Menschen mit Erkrankung nicht helfen lassen wollen.
Und zwar nachdem sie es explizit ansprechen/ nun wieder vermeiden und alles wäre ja in Ordnung.
Mich hat das ziemlich traurig gemacht und dann habe ich mich auch sehr alleine gelassen gefühlt.
Wie hängt das zusammen? Warum fühle ICH mich nun einsam, alleingelassen?
Wenn psychisch kranke Menschen sich also nicht therapieren lassen wollen...
Fühlen sich dann nicht die Angehörigen oft alleingelassen.
Der Betroffene ist sozusagen ganz bei sich und bei seiner Krankheit.
Die Angehörigen fühlen sich alleingelassen.
Wie kann das sein?
Lg
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man als Angehöriger gerne helfen möchte und sich mit der "Falschentscheidung" des Betroffenen nicht identifizieren können bzw. diese nicht gut heißen.
Aber - wenn die Angehörigen derart leiden, dass es Ihnen genau so schlecht ginge, als wären sie selbst krank - dann brauchen die Personen dringend Abstand.
Es heißt ja nicht, dass diese "völlig kalt" werden, aber man muss das Ganze nicht extrem an sich heran lassen.
Hilfe anbieten und sich, trotz der "Ablehnung" bereit halten ist eine viel wichtigere Unterstützung als sich aufzudrängen.
Wenn der Betroffene bereit ist Hilfe anzunehmen, dann soll derjenige wissen wo er Unterstützung bekommt (und kein "Jetzt nicht mehr, du wolltest ja nicht etc.).
Mich erinnert es an z.B. Trauerarbeit.
Meine Mutter war derart Traurig, dass die beste Freundin ihrer Mutter aus dessen Schulzeit verstorben ist. Meine Mutter war als Kind ab und zu mal mit zu Besuch bei der besagten Freundin.
Eine Anteilnahme kann meine Mutter ja gerne zeigen und auch ihrer Mutter zur Seite stehen. Aber, ich ganz persönlich!, finde es "zu viel", wenn meine Mutter ist extreme Trauer ausartet.
Da schien bei ihr was zu triggern und sich bei ihr in Erinnerung zu rufen.
Auch hier hilft ein Abstand und sich bewusst werden, dass ihre Trauer eine andere ist als die ihrer Mutter.
-> ähm... ich hoffe, man versteht was ich ausdrücken möchte.
Vielleicht bin ich auch einfach nur so dermaßen abgebrüht.