Lieben Dank!
Das sind super Tipps!
Die Medis sollen gegen die Depressionen sein. Die Ärztin meinte auch, ich solle mich entscheiden, ob ich eine Verhaltenstherapie gegen die Zwänge machen möchte oder eine tiefen psychologische Therapie gegen die Depressionen. Ist alles ein bissl schwierig und kompliziert.
Deine Idee find ich super! Bis jetzt habe ich immer einfach fast alles weg geschmissen und neu gekauft. Geht aber sehr ins Geld. Hat mir aber sehr geholfen!
MEINE FRAGE!
Wie belohnt man sich? Ich belohne mich oft mit dem Kauf von Kosmetik. Ist aber zum Zwang geworden und das "gute Gefühl" hält nur bis ich aus dem Geschäft raus bin und zu Hause steht es wochenlang eingepackt in der Ecke.
Danke!
Gern.
Kurz zu den Krankheitsbildern und Therapieformen:
Angststörungen, Zwänge, Phobien, Panikattacken treten oft nicht isoliert auf, sondern gehen mit einer Depression einher (kein Wunder - dieses Ausgeliefertsein korreliert sicher nicht mit einem angenehmen Leben und zudem führt fast jegliche Frustration/ gefühlte Hilflosigkeit u.ä. zu einer depressiven Stimmung (auch bei sonst "gesunden" Menschen).
Nun gibt es alles in ganz unterschiedlicher Ausprägung (z.T. habe ich das bzgl. Zwängen oben schon angedeutet).
Hinsichtlich der Depression gibt es die "schwarzen Tage" (die jeder kennt und jeder mal hat) über eine häufige Niedergeschlagenheit/ Antriebslosigkeit, einer dauerhaften "Nicht-Stimmung" (man fühlt sich ganz leer, bishin zu der Wahrnehmung, gar nichts mehr zu fühlen, "stumpf" zu sein) bis hin zu der extremen "psychotischen" Form (das sind Menschen, die nicht mehr aus dem Bett kommen, dort unter sich lassen, oft in diesem Bett verhungern und verdursten, das ganze begleitet von Halluzinationen und Wahn).
Dazwischen gibt es noch ganz viel (also: KEINE eindeutigen Kategorien!, auch wenn das gern versucht wird).
Kein Therapeut kann mit Sicherheit ausschließen, daß sich ein Mensch in einer dieser Phasen umbringt und deshalb haben alle Angst, den Zeitpunkt zu "verpassen" (deshalb werden bei Depressionen auch relativ schnell Medikamente verschrieben: einerseits, weil man einen Menschen nicht so sehr leiden lassen will und kann - das wäre mit Ethik nicht vertretbar, andererseits, weil man sich selbst rechtlich absichern will/ muß).
Die gängisten Therapieverfahren, die von den Krankenkassen übernommen werden sind die (kognitive) Verhaltenstherapie (aus dem "Behaviorismus" entwickelt - ist aber ne komplizierte "Historie") und die Tiefenpsychologie (aus der freudschen Psychoanalyse "erwachsen" - auch da gibt es viele Formen).
Traditionell hat die Tiefenpsychologie die größte Lobby bei den medizinischen Therapeuten (Fachärzte für Psychiatrie / für Psychotherapie) und die Verhaltenstherapie bei den Psychologen (das sind Tendenzen, es gibt immer "andere"

).
Unumstritten und belegt ist, daß die Verhaltenstherapie bei Zwängen/ Ängsten/ Phobien sehr große Erfolge hat.
Aber: was ein Therapeut sich "auf die Fahne" schreibt und dann wirklich tut - kann ziemlich unterschiedlich sein.
Der neueste Ansatz ist die systemische Therapie (auf der Basis des radikalen Konstruktivismus - wenn Du magst, kannst das ja mal googeln).
Hier geht es (meiner Ansicht nach: ENDLICH) weg von der "Bevormundung" des Patienten hin zur Autonomie und zur Verlagerung des Fokus, der Patient wird nicht mehr isoliert von seinem sozialen Gefüge gesehen (bestimmtes "krankhaftes" Verhalten kann z.B. in einer "seltsamen" Familie sehr sinnvoll sein ... usw.).
Der ideale therapeutische Weg wäre also bei allen Menschen, alles zu beherrschen und gezielt (nach einer Therapieplanung mit dem Patienten und idealerweise mit engen Angehörigen) einzusetzen.
Also: je nach Bedarf mal kurz (ggfs. auch länger, aber oft macht man das einfach zuuu lange, z.B. bei der Tiefenpsychologie) in die Vergangenheit zu schauen, gezielte Techniken gegen akute Probleme (in Deinem Fall die Zwänge) einzusetzen und dann in die Gegenwart und Zukunft zu schauen ("Muster", die vielleicht nicht so angenehm sind, zu beleuchten und ggfs. zu ändern, Wünsche zu äußern und zu planen, das Gehirn "richtig" zu schulen

, idealer weise mit Partner/ bei Kindern Eltern usw..
Belohnen gehört immer dazu

, Bestrafen niemals!
Belohnungen müssen nichts mit materiellen Werten zu tun haben und können für jeden etwas ganz anderes sein: was für den einen eine Stunde "Auszeit" wert ist ist für den anderen eine Stunde "Gesellschaft" .... .
Überlege, was Du gern machst, was Du Dir wünscht und beziehe idealerweise nahe stehende Menschen ein (Partner/ Mutter/ Freundin).
Wenn es großte Belohnungen sind (Kinoabend, Essen gehen, Freundin in Ruhe treffen/ 4 Stunden shoppen am Stück u.ä. - fällt mir grad nur ein, weil Du eine kleine Tochter hast und Zeit für sich selbst da sehr rar ist) mußt Du ein paar Tage "was leisten" (so was gibts nicht jeden Tag!

), wenn es kleine Belohnungen sind (eine halbe Stunde spazieren, Entlastung im Haushalt, eine Lieblingsserie in Ruhe schauen, eine halbe Stunde Buch in Ruhe lesen, ein Eis essen in der Eisdiele um die Ecke ... ) dürfen die auch (grad noch) täglich sein - WENN Du Deine Ziele erreicht hast.

(ideal ist ein schriftlicher Plan, der unbedingt eingehalten werden muß - vielleicht sieht der auch vor, daß man kleine Belohnungen zu einer großen "sammeln" kann usw.).
Stets und immer ist Kreativität gefragt und: Rückschläge werden erst schlimm, wenn man sie dazu macht!!!! (also: einplanen

und sich davon nicht "umhauen" lassen)
Wünsch Dir was.
