Ich sehe das ehrlich gesagt genau umgekehrt, wobei wir vielleicht eine unterschiedliche Sichtweise auf Empathie haben... Empathie muss sich m.A.n. nicht klar zeigen damit sie erkennbar da ist. Menschen mit Empathie können zum Teil sehr kühl wirken.
Warum ich der Ansicht bin das er viel Empathie hat: Weil er rhetorisch sehr geschickt ist, ein sehr gutes Gespür für sein Publikum hat, wofür es Empathie braucht. Ein Beispiel: An einer Stelle seiner Pressekonferenz geht er auf das ein was Strache über ihn im Video sagte, also diese ganzen Unterstellungen. Präziser ist aber: Er geht eigentlich nicht darauf ein. Er erklärt das als "nebensächlich". Und das ist sehr geschickt, denn an jener Stelle schafft er es mit sehr wenig Worten und in sekundenschnelle diese Unterstellungen nicht nur zu dementieren, und das auch noch sehr effektiv indem er das einfach vom Tisch wischt, er schafft es auch sehr sachlich und souverän zu wirken - also den Eindruck zu vermeiden er würde die FPÖ aus persönlichen Gründen (Rache) rausschmeißen und den Eindruck zu erzeugen das er einfach nur konsequent auf die Sache bezogen agiert.
Damit wendet er sich auch nicht nur an jene die ihn eh wählen sondern m.A.n. vor allem an jene die zwischen seiner Partei und FPÖ stehen die er zu sich rüberholen will. Und in seiner konsequenten Haltung wendet er sich sogar an jene die eher links von ihm stehen, denn er agiert und lässt keinen Zweifel daran das ER entscheidet die FPÖ rauszuwerfen. Deshalb geht die Kritik an ihm m.A.n. am Kern vorbei. Wer glaubt er müsse sich dafür entschuldigen das er die FPÖ überhaupt erst in die Regierung holte ist unreifer als er.
Lange Rede kurzer Sinn: Menschen die rhetorisch so geschickt sind, und das kann man nicht durch Bücher lesen lernen, können m.A.n. kaum empathielos sein. Aber natürlich ist er ein Machtpolitiker der seinen Einfluss auszuweiten versucht und daher schon auch offensiv und einfach sehr pragmatisch vorgeht. Aber auch das ist nicht empathielos, das ist einfach nur abgezockt.