… Du bist also überzeugt, dass wenn du deinen Atem nicht mehr hören, nicht mehr spüren würdest, du auch nicht mehr atmen würdest? Da müsstest du ja fast Angst vor dienen eigenen Tiefschlaf haben. Auf was baut sich diese deine Überzeugung auf, dass wenn du dich nicht mehr atmen hören würdest du auch nicht mehr atmen würdest? Bist du die Atmente, die welche sich selbst beatmet, oder atmet dich das Leben und du atmest mal bewusster mit und ein andermal sehr sehr unbewusst mit?
Oder habe ich dich nur ziemlich falsch verstanden?
… Nein, so meinte ich das überhaupt nicht.
Die Lebensfunktionen bilden doch eine Ganzheit. Selbst wenn wir versuchen, sie isoliert zu gebrauchen, geht das nicht wirklich, man kann höchstens die Aufmerksamkeit speziell auf einer haben.
Und so, meinte ich, ist das auch im übertragen Sinn. Ich kann mich nicht atmen lassen, ohne zu hören oder Bewegung zu fühlen....zu sehen, zu schmecken usw., was dann aber ja sehr individuell ist.
Das mag sein, dass es dir vielleicht selbst unbekannt ist. Vielleicht ist es dir aber auch bekannt.
Z.B. zeigte sich das Atman schon vor Jahrzehnten, dass zumindest meine Sinne sich nicht alle auf einmal zurückziehen, wenn, beginnend bei meinem eigenen Ich und eigenen Selbst, ES sich Meditieren lässt. Nicht ich bin der Meditierende, sondern ES meditiert mich.
Eines der ersten Sinne, welches sich zurückzieht, ist mein Tastsinn. Schnell lässt es sich vergessen, wo mein Beine und Arme liegen.
Danach zieht das Atman die sehenden Sinne zurück, und so weiter.
Das Atmanüberlassen, in vegetative, bzw. animalische Atmungen beginnt ebenfalls in der Gemeinschaft aller Wahrnehmungen zu schwinden.
Bin ich dann im luziden Traum angelangt, da wo ich glasklar und alleine alle meine Träume lenken und steuern kann, ist auch mein Atem mir aus meinem Bewusstsein entschwunden und ES atmet mich dennoch, da ich ansonsten später nicht wieder in meine Sinneswahrnehmungen erwachen würde. Selbsterklärend kann ES mich jeder Zeit wieder das Atmen spüren lassen, aber es kann es auch zeitweilig in Vergessenheit belassen. Nicht ich bin der sich an alles Erinnernde, oder der welcher wirklich irgendetwas vergessen kann.
Solange ich Aufmerksamkeit, Konzentration und Achtsamkeit lenken würde, übte ich noch zu Meditieren.
Sobald aber das Atman übernimmt, schlafen nacheinander Sinne, das Ich und das Ego ein.
Und nur das Atman bleibt wach, bis auch dies mehrfach in’s Unbewusste eintaucht und auftaucht.
Dem, oder der, welcher bzw. welche nur einschläft scheint alles auf einmal zu geschehen. Und diese, alles zusammen Geschehenswahrnehmung gehört zu den noch übenden Meditierenden. So ließ mich das Atman dies bisher erfahren. Das ist gewiss noch nicht der Fahnenstange Ende. Aber über das noch vielleicht zukünftig Mögliche denke ich nicht nach und philosophiere ich auch nicht.
Selbst am Tag ist jeder mal mehr Bauch und mal mehr Verstand. Dem welcher vom Atman gelebt wird, sind Tagesvisualisationen und Nachtträume das Selbe und zu jeder Zeit gleichzeitig klar und licht aktiv.
Dies alles schreibe ich aber nicht um besseres zu belehren, um mich in irgend ein Licht selbst zu stellen, sondern selbst aus Erfahrungen schildernd, was immer das beim Leser bewegen mag.