Hass ... der letzte Ausweg, oder...?

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Liebe Alle,

vor kurzer Zeit durfte ich durch das Erleben mit einer Freundin erfahren, wie wichtig es ist, auch Hass Wertschätzung gegenüber zu bringen. Ich durfte an ihrem Beispiel erleben, dass für sie, nachdem alle Wut, Zorn, Ohnmacht, Verzweiflung,... nicht mehr ausreichten ihre Gefühle in einer Situation auszudrücken, sich Hass zur Verfügung stellte, um mit der Situation umgehen zu können.
Obwohl sie sonst zu den Menschen gehört, die vor Liebe überquillen, war es ihr in dem Moment unmöglich auf dieses Gefühl zuzugreifen.
Ich erlebte, dass durch das bewusste, wertschätzende Hinsehen auf den Hass und durch das Reinnehmen (auch) dieser Qualität ins Herz sich der Augenblick wandeln durfte, sie ihrer Trauer, Verletzung und Enttäuschung Raum geben und die Tür zum Raum der Liebe wieder sehen und den Raum betreten :kiss4: konnte.
Damit löste sich auch gleichzeitig die Energie, die durch den Hass blockiert war und ihr Körper erfuhr einerseits eine Aufrichtung und durch das "Weich werden" eine Ausdehnung und Weitung.

Für mich & für sie ein beglückendes, lebendiges Erlebnis!
Danke.

herzenstueren


Hass, so gelebt, was das Wort eigentlich bedeutet, ist zerstörerisch, sendet negative Energie an die Menschen, denen man Schuld zuweist, die man anklagt, und fällt im gleichen Maße wieder an den zurück, der den Hass in sich trägt...........

weil Hass vergiftet erst einmal das eigene Herz, Gedanken der Rache, stimmen Emotionen auf das ein, was man dem anderen an den Hals wünscht, und dann geht es wieder zurück an den Absender.....

ich denke, bei deiner Freundin war das weniger Hass, eher der Ausdruck übergroßer Enttäuschung, der Wut und Verletzung, die man nicht erträgt, wandelt sich um in Aggression, kurzzeitig kann das ja gut sein, seine Wut herauszulassen, aber das ist noch nicht wirklich Hass......

lg Nirwa
 
Hass, so gelebt, was das Wort eigentlich bedeutet, ist zerstörerisch, sendet negative Energie an die Menschen, denen man Schuld zuweist, die man anklagt, und fällt im gleichen Maße wieder an den zurück, der den Hass in sich trägt...........

weil Hass vergiftet erst einmal das eigene Herz, Gedanken der Rache, stimmen Emotionen auf das ein, was man dem anderen an den Hals wünscht, und dann geht es wieder zurück an den Absender.....

ich denke, bei deiner Freundin war das weniger Hass, eher der Ausdruck übergroßer Enttäuschung, der Wut und Verletzung, die man nicht erträgt, wandelt sich um in Aggression, kurzzeitig kann das ja gut sein, seine Wut herauszulassen, aber das ist noch nicht wirklich Hass......

lg Nirwa

Danke Nirwa :kiss4:

Dein letzter Absatz ist es, was ich nämlich auch denke. Deswegen frage ich immer wieder nach, mit dem Hass ... ich kanns net nachvollziehen.

Ich habe ja auch schon so meine Dinge hinter mir mit meinem Vater, war alles nur nicht schön. Ich hatte Aggressionen gegen diesen Mann, aber richtig heftige ... nur das problem war halt ... ich, meine Generation hatte noch Respekt vor den Eltern ... das war ja dann mein Problem. Ich bin nicht hin und habe ihm die Meinung gegeigt, wie es angebracht gewesen wäre.

Nö, habe es zunächst in mich rein gefressen, und der nächst beste der kam, bekam die volle Kallesche dann ab. Habe sie an Menschen, die nix für können, abgeladen. Dies heimste mir dann das Stigma auf, ich bin ein agressiver Sack. Nun, damals zu Recht, klar.

1993/94 hatte ich gelegenheit, da mal hinter die Kullissen zu kucken und es auch zu erkennen, dass es ein Muster war und dass es gegen meinen Vater gerichtet war. War sehr schmerzhaft damals, es zu erkennen. Es war für mich peinlich und unangenehm, schlechtes Gewissen plagte mich, was ich in meiner blinden Wut angerichtet hatte.

Hass empfand ich nicht, nur eine ungeheuerliche Aggression. Es dauerte noch eine Weile, dann konnte ich meine aufkommende Aggros dann auch an ihm ablassen ... habe ihm dann diese Worte um die Ohren gedrescht, die er doch immer von mir hören wollte, mit denen er mich immer profozierte. Und hatte fortan nie mehr Kontakt zu ihm. Und will ich auch nicht. Mag sein, dass sich das mal noch ändert, denke ich aber nicht. Muss ich nicht haben, mich beschimpfen zu lassen, ich sei ein Assi und will nur sein Geld.

:umarmen:
Neme.gif
 
Ich habe ja auch schon so meine Dinge hinter mir mit meinem Vater, war alles nur nicht schön. Ich hatte Aggressionen gegen diesen Mann, aber richtig heftige ... nur das problem war halt ... ich, meine Generation hatte noch Respekt vor den Eltern ... das war ja dann mein Problem. Ich bin nicht hin und habe ihm die Meinung gegeigt, wie es angebracht gewesen wäre.

Nö, habe es zunächst in mich rein gefressen, und der nächst beste der kam, bekam die volle Kallesche dann ab. Habe sie an Menschen, die nix für können, abgeladen. Dies heimste mir dann das Stigma auf, ich bin ein agressiver Sack. Nun, damals zu Recht, klar.

1993/94 hatte ich gelegenheit, da mal hinter die Kullissen zu kucken und es auch zu erkennen, dass es ein Muster war und dass es gegen meinen Vater gerichtet war. War sehr schmerzhaft damals, es zu erkennen. Es war für mich peinlich und unangenehm, schlechtes Gewissen plagte mich, was ich in meiner blinden Wut angerichtet hatte.

Hass empfand ich nicht, nur eine ungeheuerliche Aggression. Es dauerte noch eine Weile, dann konnte ich meine aufkommende Aggros dann auch an ihm ablassen ... habe ihm dann diese Worte um die Ohren gedrescht, die er doch immer von mir hören wollte, mit denen er mich immer profozierte. Und hatte fortan nie mehr Kontakt zu ihm. Und will ich auch nicht. Mag sein, dass sich das mal noch ändert, denke ich aber nicht. Muss ich nicht haben, mich beschimpfen zu lassen, ich sei ein Assi und will nur sein Geld.

Na ja, wäre das denn deiner Ansicht nach kein Hass?
Aufgestaute Wut, die sich stellvertretend an wem anderen oder zeitversetzt am Urheber entlädt? Was denn dann?

Es mag noch unterschwelligere, unterdrücktere Versionen geben, die sich dann mal noch extremer entladen können, aber prinzipiell würde ich meinen, dass genau sowas zumindest auch Hass wäre.

Und mitunter erschrickt man dann über sich selbst dermaßen, wenn sich das mal entlädt, dass man wieder zum Runterschlucken beginnt.

Die Wut, Enttäuschung, Ohnmacht gehört zumindest artikuliert, irgendwie ausgedrückt, manifestiert, damit sie sich eben nicht wieder aufstauen kann. Muss ja nicht destruktiv sein und ist sinnvoller als ein schlechtes Gewissen oder Selbstvorwürfe.

Meiner Ansicht nach.
 
ich hab ihn anders erlebt
als es ums geld ging
da hab ich meine familie kennengelernt
die frieden war weg
doch es hatte auch was gutes
mir ist jetzt klar
dass die eigentliche familie die im herzen ist
kann das nicht besser ausdrücken:)
 
ja das Thema Geld & Hass -
hab ich oft erlebt als würde Öl ins Feuer geschüttet werden.
Erbstreitigkeiten, Kinder von geschiedenen Eltern wo es um Sorgerecht, Alimente geht;
Da können die stärksten Bande brechen ... Hass, was für ein mächtiges Werkzeug.
 
Thema Sterben & Hass ...

Mir brach es heute fast das Herz, als ich hörte, dass die Schwester von einem lieben Freund gestorben ist, nachdem sie noch 2 Wochen im Spital war und keiner der Brüder die Mutter wissen ließen, dass Ihre Tochter im Sterben lag.
Seine Ehefrau erzählte es mir und war den Tränen nah, da sie merkte, dass sie keine Chance hatte, zu Ihrem Mannes Herzen vorzudringen und er seine Gefühle auch nicht mit ihr teilte.

Sooo traurig ...

und zu allem Überdruss hab ich vor kurzem, wo die Mutter meiner lieben Freundin starb und eine der 3 Schwestern ebenso nicht informiert wurde und auch keine Möglichkeit hatte, aus Unwissenheit, beim Begräbnis dabei zu sein.
Mir ist zum weinen. Ich hab versucht mit ihr zu sprechen, ihr zuzureden, dass es doch die Mama ist, auch der 3. Schwester und die gibts nur einmal und dann, auch diese Frau war noch im Spital 1 Woche lang, keine Info.

Ja und in beiden Fällen ist viel passiert die Jahre davor, Rückzug, Ärger, etc.
nur ... der letzte Abschied - ihn verwehren aus Hass, echt schlimm.
 
ja das Thema Geld & Hass -
hab ich oft erlebt als würde Öl ins Feuer geschüttet werden.
Erbstreitigkeiten, Kinder von geschiedenen Eltern wo es um Sorgerecht, Alimente geht;
Da können die stärksten Bande brechen ... Hass, was für ein mächtiges Werkzeug.

ja geld und Hass eine immer wieder kehrende Kombination, Hass ist ein gefühl das geld am häufigsten erzeugt.
 
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Ja und in beiden Fällen ist viel passiert die Jahre davor, Rückzug, Ärger, etc.
nur ... der letzte Abschied - ihn verwehren aus Hass, echt schlimm.

Man verletzt sich selbst dabei.
Wir haben zwar unseren Vater eigentlich alle gehasst, aber die Tränen, die Trauer beim Begräbnis, der Abschied waren echt. Überraschend wohl für uns alle.
Und zugleich auch eine Art Schlussstrich. Erledigt, gewisermaßen. Egal, was.

Eigenartig nur, dass von seinen eigenen Verwandten niemand kam. Und doch zugleich so wohl wieder richtig. Es war friedlicher als erwartet.
 
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