Trixi Maus schrieb:Die Perspektive, die man entwickeln muß, kann also wohl kaum daraus bestehen, Sozialleistungen so zu lassen, wie sie heute sind. Es ist Mumpitz zu versuchen, Menschen einem ersten Arbeitsmarkt zuzuführen, der nicht mehr existiert. Sondern es müssen andere Konzepte her, wie Leben eigentlich verbracht wird, wenn keine Arbeit im herkömmlichen Wertschöpfungsprozeß vorhanden ist oder in Frage kommt. Das Parken in Abhängigkeit vom Staat ist eine Denkgewohnheit, die man besser abschafft. Man muß sich verändern, um Arbeit zu finden, und durch das Bezahlen von Arbeitslosigkeit schafft man das nicht im Einzelnen und auch nicht als Gesellschaft.
Das ist ein heißes Eisen, Trixie, weil - insbesonders in Deutschland - nur die Arbeit zählt, die auch bezahlt wird. Aber das man mit unbezahlter Arbeit eben auch in einem Arbeitsprozess drinnen bleibt, das übersehen viele.
Und das viele Arbeit, die z.Zt. nicht verrichtet wird, herumliegt, damit hast Du auch Recht, wenn ich da insbesondere an die Altenpflege denke, die vollkommen unterbesetzt ist. Gerade hier würde ich - wenn ich Harz4ler wäre, gerne arbeiten. Erstens weil ich dann aus dem untätigen Herumgesitze und Aussitzen wegkäme, wieder Arbeitsluft schnuppern dürfte und auch, weil ich jeden Abend mit dem Bewusstsein nach Hause gehe, etwas Gutes vollbracht zu haben. Gut, meine Arbeit dürfte niemand anderem die "reguläre" Arbeit wegnehmen und gut, für immer "für Null" zu arbeiten, das wäre auch nicht zumutbar, aber - by the way - vielleicht könnte es auch ein Sprungbrett in ein neues Arbeitsverhältnis bedeuten?
LG
Juppi