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Wir wissen eine Menge über die Dosimetrie und die zugrunde liegenden
Schädigungsmechanismen dies untermauert wissenschaftlich eine Kausalität, die
normalerweise in Reviews der Industrie oder in Medienberichten nicht behandelt
wird:
1. Nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft gibt es zwei unterschiedliche Arten
von Strahlungskeulen, die zur Entwicklung von Tumoren beitragen können. Die
Strahlungskeule im Nahfeld wurde am umfangreichsten untersucht und die
Wissenschaft weist darauf hin, dass die Strahlungskeule im Nahfeld gewöhnlich
innerhalb einer Entfernung von sechs bis acht Zoll vom Zentrum der Antenne
am intensivsten und effizientesten zur Entstehung von Tumoren beiträgt. Der
Strahlungskeule im Fernfeld wird ein geringerer Einfluss beigemessen (wobei
meist stressbezogene Auswirkungen auftreten), wenngleich mindestens eine
Studie darauf hinweist, dass sich aus der Strahlungsexposition im Fernfeld
tatsächlich auch genetische Störungen ergeben können. Jeder, der ein
Mobiltelefon benutzt, ist sowohl der Nahfeld- als auch der Fernfeldstrahlung
ausgesetzt.
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Dr. George Carlo
27. Juli 2006
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2. Im Verlauf der vergangenen vier Jahre wurde die Wissenschaft sehr präzise. Es ist
inzwischen klar, dass der primäre Indikator für die Größe der Nahfeld-Strahlungskeule
die Leistung ist, die das Telefon zur Übertragung des Informationssignals
verwendet. Je weiter entfernt die nächstgelegene Basisstation ist, um so mehr
Leistung ist zur Übertragung des Signals erforderlich. Der Einfluss der
Entfernung ist wahrscheinlich wichtiger für die Größe der Strahlungskeule als die
Anzahl der Anrufe oder die Dauer der Gespräche. Obwohl die Intensität der
Strahlungskeule eine komplizierte Variable ist, ist folglich der wichtigste Aspekt,
dass die Intensität der Strahlungskeule die Menge des der Strahlung ausgesetzten
Gehirngewebes bestimmt.
3. Im Verlauf der Zeit hat die zur Übertragung von Gesprächen erforderliche
Leistung mit der Zunahme der Dichte der Basisstationen abgenommen. Frühe
Nutzer der Mobiltelefonie waren jahrelang Strahlungskeulen mit höherer
Intensität ausgesetzt. Wichtig ist die Anmerkung, dass es keinen Schwellenwert
gibt, unterhalb dessen die Strahlungskeule ungefährlich wäre, insbesondere weil
der Schädigungsmechanismus nicht von der Intensität abhängt.
4. Die heutige Wissenschaft zeigt, dass nicht die Intensität der Strahlungskeule
sondern der Zusammenhalt oder die Form der zur Informationsübertragung
eingesetzten Welle der primäre bestimmende Faktor der Schwere des durch die
Verwendung von Mobiltelefonen verursachten Schadens ist. Dieser Aspekt
verkompliziert die Frage der Dosis weiter.
5. Diese Verkomplizierung der Dosis macht es schwierig, in den veröffentlichten
epidemiologischen Studien klare Dosis-Wirkung-Verhältnisse zu erkennen, da die
richtigen Variablen Entfernung von der Basisstation und genauer Bereich des
exponierten Hirngewebes nicht ohne Schwierigkeiten messbar sind.
6. Es ist möglich, dass die Exposition des Hirngewebes von Mobiltelefonnutzern in
manchen Fällen thermische Grenzwerte erreicht, jedoch wird heute zumeist davon
ausgegangen, dass der (Schädigungs-)Mechanismus nicht thermischer Natur ist.
7. Nach dem heutigen Stand des akkumulativen wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts
ergibt sich der hauptsächliche, nicht-thermische Mechanismus der
Gefährdung von Hirngewebe in der Nahfeld-Strahlungskeule aus einer Reihe von
Ereignissen, die dadurch ausgelöst werden, dass die Hirnzellmembran erkennt,
dass eine zusammenhängende, in die Zelle eindringende Radiowelle vorhanden
ist.
8. Es ist anzumerken, dass die Trägerwelle in den meisten Fällen über viele Jahre
hinweg mit einer Frequenz von ca. 837 Megahertz und einige Jahre mit einer
Frequenz von ca. 1900 Megahertz nicht ohne weiteres durch die Hirnzellmembran
erkannt wird, da sie zu schnell schwingt, um biologisch aufgenommen
zu werden. Die Membranerkennung tritt auf, wenn eine zur Informationsübertragung
genutzte Welle, eine sekundäre Welle im Bereich 2 40 Hertz,
vorliegt. Zum Beispiel wird ein 2 Hz-Signal verwendet, um festzustellen, ob sich
das Mobiltelefon in Reichweite einer Basisstation befindet; auch während des
Gesprächs liegt eine 40 Hz-Welle vor, mit der die Sprachinformation übertragen wird.
9. Nach Auftreten der Membranerkennung wird zum Schutz der Zelle eine Reihe
biochemischer Schutzreaktionen innerhalb der Zelle ausgelöst. Diese umfassen
die Ausschüttung von Stressproteinen, die zu einer "Härtung" der Zellmembran
und zur Unterbrechung des aktiven Transports dienen. Die "Membranhärtung"
verursacht eine Zunahme der Konzentration von Abfallprodukten, einschließlich
hoch reaktiver freier Radikale in der Zelle.
10. Diese reaktiven Moleküle stehen auf mindestens zweierlei Wirkungsweisen in
Verbindung mit der Verursachung von Krebs. Die erste Wirkungsweise tritt auf,
wenn die Mitochondrien angegriffen werden, was zu Funktionsstörung der Zellen
führt, einschließlich verminderter Apoptose d.h. beschädigte Zellen, die sich
normalerweise selbst zerstören würden, leben weiter und funktionieren gestört
weiter. Der zweite Mechanismus hängt mit einer Störung des normalen Prozesses
der Reparatur der DNA zusammen.
11. Es ist anzumerken, dass verschiedene Experimente durchgeführt wurden, bei
denen diese Auswirkungen eliminiert werden konnten, wenn die Mobilfunkstrahlenexposition
beseitigt wurde. Dies ist der wichtige Begriff des "Dose-
Response down" einer kritischen Komponente der Koch-Henle-Postulate zur
Bestimmung von Ursache und Wirkung.
12. Diese zwei mechanistischen Pfade beeinflussen alle kritischen Stadien der
Tumorgenese. Die Störung der DNA-Reparatur und die Verringerung der
Apoptose können zu mutationsbedingten, oftmals selbst replizierenden
genetischen Veränderungen und damit zum Beginn der Tumorbildung, führen.
Die Fixierung abweichender Zellen wird in einer Reihe von Studien zur
Mobilfunkstrahlenexposition belegt durch den Nachweis der Präsenz von
Mikrokernen. Eine allgemeine Störung der normalen Zellfunktion, insbesondere
der Mechanismen, die dazu dienen, abnormales Zellwachstum zu stoppen, kann
die Bildung von Tumoren oder deren Wachstum zu einem neoplastischen Stadium
und die Entstehung von Metastasen begünstigen.
13. Es ist daher wichtig zu begreifen, dass der chronische Kontakt mit der Nahfeld-
Strahlungskeule sowie die nach und nach gewonnenen wissenschaftlichen
Erkenntnisse bezüglich der Auswirkungen der Nahfeld-Strahlungskeule auf die
Funktionen von Zellen, Geweben und Organen der Prämisse, dass Mobiltelefone
eine Ursache von Hirntumoren sind, eine starke biologische Plausibilität
verleihen. (...)