Mobilfunk und andere neue digitale Kommunikationssysteme wie WLAN oder Bluetooth erhöhen die Immission der Bevölkerung durch niederfrequent pulsmodulierte Mikrowellen im Alltag. Anhand der Literatur, die in den letzten zehn Jahren weltweit in wissenschaftlichen (begutachteten) Fachzeitschriften veröffentlicht worden ist, soll exemplarisch überprüft werden, ob und ggf. inwieweit die in der Öffentlichkeit immer häufiger geäußerten Befürchtungen in Bezug auf mutmaßliche gesundheitliche Schäden durch die Mobilfunkfelder nachzuvollziehenbzw. zu begründen sind. Dazu werden nur Publikationen herangezogen, die die diskutierten gesundheitlichen Endpunkte Kanzerogenese, subjektive Beschwerden, Schlafstörungen, Beeinflussung kognitiver Leistungen, Einfluss auf Blutdruck und Funktionsstörungen elektronischer Implantate unter Einwirkung von Mobilfunkfeldern behandeln. Die kritische Auswertung der vorliegenden Literatur zu Kanzerogenese, subjektiven Beschwerden, Schlafstörungen und Blutdruckbeeinflussung führt insgesamt zu erheblichen Zweifeln an einer Ursächlichkeit oder auch nur einer Beteiligung von Mobilfunkfeldern an den genannten Gesundheitsstörungen. Probanden-Studien zu den kognitiven Leistungen zeigen entweder keinen Einfluss oder aber eine geringe Leistungssteigerung unter der Einwirkung von Handy-Feldern, was eventuell auf eine schwache fokale Erwärmung des Gehirns zurückzuführen ist. Implantierte Herzschrittmacher und Defibrillatoren können von Handy-Feldern faktisch nur beim Anlegen eines in Betrieb befindlichen Handys an die Körperoberfläche direkt über dem Aggregat gestört werden. Auf dieser Grundlage kann das Risikopotenzial von Handy-Feldern und umso mehr das der etwa 100- bis 1000fach schwächeren Felder, die von den Sendemasten ausgehen für die Gesundheit als sehr gering eingestuft werden.
das ist die zusammenfassung der untersuchung der RWTH Aachen, zitiert nach dem link, den christoph beigesteuert hat. die haben also nicht selbst gemessen oder untersucht, sondern nur nachgelesen, was andere darüber geschrieben haben (und die haben vielleicht auch wieder nur bei anderen nachgelesen) ...
folgende anmerkungen: wenn eine technische hochschule zu einem medizinischen thema publiziert, mach ich große fragezeichen zur interessenslage. die motorenbauer werden auch kaum über kanzerogene emissionen berichten wollen... die von medizinern sehr wohl festgestellt werden.
der zeitraum der untersuchten artikel beträgt 10 jahre ... lächerlich wenig für eine medizinische langzeitstudie. damit sind ja nicht einmal die potenziellen genetischen effekte innerhalb eines generationensprungs erfasst...
und selbst innerhalb dieser 10 jahre stellen die autoren fest, dass es zu einer "schwachen fokalen erwärmung des gehirns" kommen kann. sieh an ... aber halb so wild, ist ja womöglich sogar leistungssteigernd. doping by mobilkom...
und vollends galgenhumorig wird es, wenn ich lese: "
Implantierte Herzschrittmacher und Defibrillatoren können von Handy-Feldern faktisch nur beim Anlegen eines in Betrieb befindlichen Handys an die Körperoberfläche direkt über dem Aggregat gestört werden." wenn ich also das handy in der brusttasche eines sakkos trage, und es läutet...
zur glaubensproblematik: seit jahrzehnten beobachte ich, dass experten-streitigkeiten bei komplexen, konfliktträchtigen themen regelmäßig unentschieden ausgehen. du findest für jede these ein gutachten und für ihr gegenteil auch. das war so bei der kernkraftabstimmung in österreich gegen das AKW zwentendorf, wo die experten aller lager und nationen absolut uneins waren und damals noch mutige politiker ein "stopp!" gesetzt haben (man stelle sich das bei wolfgang schüssel vor...). das ist regelmäßig so in fragen der belastung durch den straßenverkehr, das ist auch so bei den handies. und sowohl gutachten als auch gegengutachten werden von wissenschaftlern nach streng wissenschaftlichen kriterien erstellt. sagen sie wenigstens.
mein glaube ist: wenn bei solcher unentschiedenheit ein restrisiko bleibt, dann sollte immer das "worst case szenario" maßgebend sein und nicht die rosarote brille. und selbst die aachener lese-forscher kommen zum schluss, dass ein geringes gesundheitliches risiko gegeben ist.
ich meine, dass es wohl in unserem leben eine vielzahl wesentlich höherer risken für unser leibliches und seelisches wohl gibt und dass die handy-panik ein bisserl gepusht erscheint. vor allem frage ich mich, was jemand daran hindert, einfach nicht per handy zu telefonieren... der optimale schutz! stoßen wir da nicht viel eher an unsere eigenen als an technische grenzen? an unser unvermögen, eine potenziell kritische technologie einfach nicht zu verwenden, statt ihren verlockungen zu erliegen? wenn ich mich vor den handy-wirkungen fürchte, lass ich es eben... bis vor ganz wenigen jahren kam die menschheit wunderbar ohne handy aus.
zu den reiki-schutzzeichen: da würde mich nun wirklich die meinung eines reiki-meisters interessieren. sozusagen der strahlen-bann per handauflegen... ich kanns nicht glauben. die elektromagnetische strahlung ist ein klarer physikalischer vorgang mit ebenso klaren ursachen und messbaren energiefeldern... wenn das per reiki sozusagen ummantelt werden könnte, dann stell ich mir vor, dass sie in japan bei toyota oder mazda ans ende der fließbänder reiki-mesiter stellen, die den autos dort ein paar reiki-schutzzeichen überziehen, und schon sparen sie sich den einbau teurer katalysatoren... ist das nicht die gleiche logik?
alles liebe, jake