Hallo,
ich las leider erst soeben deinen Beitrag.
In erster Linie würde ich dir bzw euch raten, eure eigene Angst und Sorge weitesgehend abzulegen.
Dies ist nicht immer sehr einfach, aber dennoch möglich und machbar.
Denn diese Ängste und Sorgen werden auf einer gewissen Ebene euren Sohn ebenfalls erreichen.
Du weisst Kinder besitzen sehr feine, sensible Antennen und saugen äussere Einflüsse auf.
Dies führt dazu, dass seine Blockade noch größer wird.
Kinder fühlen sich, sollten Schwierigkeiten zunehmen dann oft ungeliebt, weniger anerkannt und verantwortlich für das Versagen....damit bauen sie nur noch mehr Versagensängste auf.
Angst ist hier ein stetiger Begleiter.
Das kann so weit gehen, dass ein Kind bereits Ängste verspürt wenn es nur an die Aufgaben denkt...allein dieses Denkmuster sorgt schon dafür, dass das Gehirn und die freie Denkleistung blockiert ist.
Du kennst das gewiss selbst.....denke nicht an einen rosa Elefanten in gelben Turnschuhen, du wirst ihn jetzt gewiss dennoch sehen.
Ich glaube wir Menschen haben alle unseren eigenen, ganz individuellen Rhythmus.
Unser eigenes Tempo, unseren eigenen Weg, den wir wie schnell oder langsam auch immer gehen um unser Ziel zu erreichen.
So hat auch jedes Kind sein eigenes Lerntempo.
Und das ist gut so...wir müssen nicht alle gleich sein.
Versuche nicht zu denken, dein Sohn wäre "langsamer", sondern fokussiere dein Sohn nimmt sich seine Zeit.
Daran ist nichts verkehrt.
Was sollte daran verkehrt sein?
Verkehrt ist die Welt, das Aussen, dass uns Menschen vorgibt wie wir sein zu haben...anhand einer Durchschnittsquote.
Das ist völliger Quatsch in meinen Augen.
Vermittle deinem Sohn, dass er genau den Raum und die Zeit erhält, die er benötigt um sich zu entfalten, sich in seiner Ganzheit auszubreiten.
Dein Sohn hat dafür gewiss auf anderen Ebenen ganz andere Stärken, wo viele andere sich schwer tun.
Übe mit ihm (so wie du es teils bereits getan und hier beschrieben hast) auf kindliche Art und Weise.
Spielerisch, kreativ, jenseits von Druck und dogmatischen Systemen.
Du kannst ihm, sobald er irgendwo stockt und sich Schwierigkeiten aufzeigen auch diese Affirmationen sagen.
Das würde ich sogar öfters tun, auch vor dem Schlafen beispielsweise (dann eben abgeändert, so dass es zur Situation passt...)
Wichtig ist, dass er eine Empfindung dabei erhält.
Stelle also dabei eine vertraute, geborgene Situation her in dem er genau diese Affirmation dann auch fühlen kann.
Dass sie nicht nur ein leerer Satz bleibt, sondern dass er sie tief in sich aufnehmen und verinnerlichen kann.
Angenommen er hat probleme beim Lesen und du merkst, er strengt sich sehr an und es geht nicht wie gewünscht vorwärts...dann sag ihm, er soll pausieren...nimm ihn in den Arm oder lächle und sehe ihn an, ehe du beispielsweise zu ihm sagst: DU BIST LIEBENSWERT SO WIE DU BIST UND DU HAST ALLE ZEIT DER WELT DIE RICHTIGEN ANTWORTEN ZU FINDEN!! oder DU BIST VOLLER WISSEN ALLE ANTWORTEN SIND BEREITS IN DIR ENTHALTEN! oder DU BIST ZUTIEFST GELIEBT UND ERHÄLTST JEDE HILFE DU BENÖTIGST!
Versetz dich in ihn... angenommen du würdest die Rolle tauschen und spürst du hast eben hier Schwierigkeiten, du weisst es und dir ist es gewiss auch nicht angenehm.
Dir geht es gar nicht gut damit.
Du siehst, andere können es...können es besser, schneller, lernen nicht einmal groß und wissen es.
Und du, du brauchst immer noch einen Anlauf und noch einen und selbst dann....
Dann möchtest du es nebenbei auch noch diesen Anderen recht machen, sie zufrieden stellen und sie glücklich sehen...du weisst sie sind dann glücklich, wenn du es geschafft und gelernt hast.
Nun kommst du also wieder an eine Stelle und stockst, du hast das Gefühl du bist für alles zu langsam....
Jetzt nimmt dich deine Mutter in den Arm, zeigt dir dennoch dass sie dich gern hat (nicht das du es ihm nicht sonst zeigen würdest, aber in solch Situation ist es eben äusserst wichtig es zu zeigen) und sagt dir, dass du alle Zeit hast und alle Antworten bereits in dir hast....dass du sie nur finden musst, mit etwas Geduld.
Das nimmt ein Stück des Druckes.
Ein Stück der Angst nicht gut genug oder gescheit genug zu sein.
ich kann dir in dem Zusammengang zusätzlich auch die Edu-Kinestetik ans Herz legen.
Gewisse Übungen erzielen hervorragende Ergebnisse, dies habe ich selbst bei Kindern erleben bzw erfahren können...insofern nicht wirklich organisch bedingte Schädigungen vorliegen, lässt sich hier sehr, sehr vieles verbessern und erzielen.
Kann es also wirklich guten Herzens weiterempfehlen, dir gewisse Infos einzuholen oder etwas in dieser Richtung mit deinem Sohn vorzunehmen.
Liebste Grüße
Hamied