Hadit:
28. Nun einen Fluch auf Weil und seine Sippe!
29. Weil soll verflucht sein in alle Ewigkeit!
30. Wenn Wille hält und schreit Warum, und damit Weil beschwört, dann steht der Wille still und tut nichts.
31. Fragt Macht Warum, so ist Macht Schwäche.
LAvL II, 28-31
hallo 543,
ist ja ein paar tage her...
kannst du das oben kommentieren? ist dieses zitat diskutierbar?
hier auf jeden fall mal meine gedanken dazu:
ja, klar. macht verliert (in der kurzen frist) "mächtigkeit" in der selbstreflexion, in der selbst-hinterfragung. leuchet mir ein.
andererseits benötigt macht richtung, und wo soll die herkommen, wenn nicht aus genau jener reflexion?
macht ohne warum (und in der folge weil) ist macht ohne ziel. macht ohne ziel ist in der langen sicht un-mächtig, da sie zerstreut wie sandkörner im wind...
dies meiner gedanken erster schritt.
hier kommt der zweite (der mir heute beim lesen eines buches zu einem ganz anderen thema plötzlich schoss):
"andererseits benötigt macht richtung, und wo soll die herkommen, wenn nicht aus genau jener reflexion?"
(hehehe, wie cool ist das - mich selbst zu zitieren, noch dazu in ein und demselben post
)
ist es der faktor, den ich oben mit "selbstreflexion" meine das, was aus deiner perspektive unter "wille" verstanden wird? wille ist die kraft, die gedanken und iin weiterer folge ziel und richtung der macht gebiert?
wenn (???) dem so ist finde ich eine brücke zu obigem zitat.
auf das thema des threads übersetzt hiesse das nämlich dann für mich: die grundmotivation des menschen liegt in seinem willen. wille ist nicht zu hinterfragen, das verstehe ich, dies wäre gewissermassen paradox, die macht es willens liegt in seiner .... keine ahnung, was das richtige wort ist...ich sag mal "straightness".
wenn ich gleichzeitig auf der anderen seite wille als "erste emanation Gottes" betrachte und diese beiden perspektiven bündle, lande ich an dem punkte, dass "weil und seine sippe" im grunde blasphemische gesellen sind - sie hinterfragen Gott (unter der annahme, dass mein wille mit dem Gottes identisch ist)...
wobei (in einem anderen thread hatten wir kürzlich das bild von "the serpent eats it´s tail") sich die sache damit auch im kreis dreht.
um Gottes (und damit gleichzeitig meinen) willen zu erkennen --> selbstreflexion notwendig --> selbstreflexion aber böse (s.o.) --> also kann ich wille nicht erkennen --> also muss ich blind drauf vertrauen, dass ich in der lage bin, zwischen "meinem/göttlichen willen" und dem, was ich dafür halten könnte ("ich will jetzt sofort dass dieser idiot, der mir grad vor´s auto schneidet tot umfällt") zu unterscheiden --> dies halte ich nicht für möglich --> um Gottes (und damit gleichzeitig meinen) willen zu erkennen --> selbstreflexion notwendig --> selbstreflexion aber böse (s.o.) ---> usw. usf.
hurra, es ist ein dilemma
es grüsst dich
serenia