Hallo shimon,
ich weiß nicht, ob du mich da richtig verstanden hast. Wer heute die Wahl hat, ob er bei etwa gleichen Einkünften entweder nichts tun muss oder sich die ganze Woche bis zur Erschöpfung auslutschen lässt, der handelt höchst rational, wenn er die erste Variante wählt. Ein System, das diese Möglichkeiten bietet, führt jeden Leistungsgedanken ad absurdum. Sicher, das Problem ist viel mehr, dass die Löhne inzwischen so weit gedrückt wurden, dass die logische Konsequenz daraus eigentlich nur die Absenkung der SH-Sätze nahe liegen. Dass die Leute nicht arbeiten wollen, unterstelle ich niemandem. Aber nicht so, während Privilegierte die erwirtschaftete Kohle milliardenweise ins Ausland pumpen. Leistung muss sich auch auszahlen - für den Erbringer.
lg esoterix
Im Allgemeinen - von Ausnahmen abgesehen - besteht die "Leistung" aber besonders darin, zu den besonders Besitzenden oder zu den besonders Skrupellosen, "Cleveren" usw. zu gehören...
Deshalb kann die Problematik Grundversorgung/bedingungslose Grundversorgung
nur im Rahmen einer Allgemeinen Eigentumsreform gelöst werden, die in bestimmten, wichtigen Bereichen (große Firmen, Großgrundbesitz, Banken usw.) alles Privateigentum in Gemeinschaftseigentum umwandelt. Unser derzeitiges System des Geldwesens, der Aktien, Patente usw nützt ja stets einer elitären Oberschicht, die damit die bestehende Ausbeuterstruktur möglichst effektivieren, verschleiern und verewigen will.
Innerhalb einer zukunftsfähigen Gesellschaft mit stabilen, gerechten, ausbeutungsfreien Strukturen nimmt die Bedeutung des "Geldes" immer mehr ab, ändert sich sein Charakter immermehr vom Mittel der Kapitalhortung/Kapitalneuschöpfung hin zu einer Verrechnungseinheit für tatsächlich vom Einzelnen geleistete Arbeit bzw. Arbeitsqualität...
Dabei ist selbstverständlich, dass die Menge der z.B. monatlich (als Pflichtbeitrag) zu leistenden Arbeit immermehr abnimmt (entsprechend der Effektivitätserhöhung) und auch gerecht auf alle Arbeitsfähigen verteilt wird.
Nur wenn alle gleichermaßen mitarbeiten und natürlich mitbestimmen dürfen und prinzipiell auch den gleichen Anteil am Ertrag der Arbeit haben, ändert sich allmählich der Charakter der Arbeit weg von der "Pflichtveranstaltung" hin zum Lebensbedürfniss eines schöpferischen Seins, in der der Einzelne - ganz freiwillig - für das Glück seines Nächsten sorgt und arbeitet. Nicht nur im Rahmen der "kleinen" Familie, sondern immermehr im größeren Bezug, zum Wohl der Nation, der Menschheit, der Ganzheit des Lebens...Das mag jetzt wie eine Utopie klingen, aber wenn wir überleben und also der Selbstzerstörung entgehen wollen haben wir letztlich keine Alternative...
So wie heut die Oberen sagen, wir hätten keine Alternative zur "Griechenlandhilfe"; aber dort geht es ja nur darum, die Struktur einer bestehenden europäischen Ausbeuterordnung zu retten...Aber wenn eine schlechte, letztlich auf Ungleichheit beruhende Struktur zerfällt, ist es möglich, dass daraus neue, humanere, bessere entstehen.
M.f.G.