Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

Nachtschwärmer

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Hallo ihr Lieben,

ich bin vor kurzem auf die oben genannte Initiative gestossen und halte sie für die aussichtsreichste Bewegung seit Langem.

Der Grundgedanke ist, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der wir mehr produzieren als wir tatsächlich brauchen.
Durch technische Weiterentwicklungen sind die Produktionswege so effektiv wie nie: Maschinen übernehmen die menschlichen Anteile der Arbeit.
Somit sollte genug für uns alle da sein.

Geld übernimmt hierbei nur eine Verteilerrolle und sollte nicht im Vordergrund stehen, wie es heute leider der Fall ist.

Im Folgenden sende ich euch einige Links zu:

1. Ein sehr aufschlussreicher Film, der einige Fragen zum Grundeinkommen klärt:

http://video.google.de/videoplay?do...LBkS7KfB6Os2AKI5Mi2CA&q=Grundeinkommen&hl=de#

2. Der Link zur deutschen HP (Anmerkung: Es gibt in vielen Städten auch Seiten von Bürgerinitiativen, einfach mal googeln):

http://www.grundeinkommen.de/

Im Übrigen hat der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags gerade eine öffentliche Anhörung der Grundeinkommenspetition beschlossen.

Ein Link dazu:

http://grundeinkommenimbundestag.blogspot.com/2010/01/hallo-bundestagwir-kommen.html

Da es sich um eine Bürgerinitiative handelt, steht es jedem frei, sich in dieser Sache zu engagieren. Ich denke dass wir, wenn die Beteiligung hoch genug ist, eine reele Chance haben.

LG Nachtschwärmer
 
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Hallo ihr Lieben!

Hier ein aktueller Beitrag von mir:

STANDARD-Interview
"Dann könnte man das Geld aufessen"
von Verena Kainrath | 30. Jänner 2010, 16:56


Götz Werner schuf eine milliardenschwere Handels-kette und lebt den Traum vom selbstbestimmten Leben. "Der Mensch ist nicht für die Wirtschaft da."

Götz Werner hält nichts von Dividenden und Boni. Lieber kämpft der deutsche Milliardär für ein Grundeinkommen für alle

Götz Werner hält nichts von Dividenden und Boni. Lieber kämpft der Gründer der Drogeriekette DM und deutsche Milliardär für ein Grundeinkommen für alle. Warum er Arbeit für unterbezahlt hält, erzählte er Verena Kainrath.

STANDARD: Sie gelten als Vordenker der Ethik in der Wirtschaft. Und Sie sind Milliardär. Ethik und Profit - wie passt das zusammen?

Werner: Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Entscheidend ist, was macht man mit dem Vermögen? Mein Geld liegt im Unternehmen. DM konnte stark wachsen, weil ich das Kapital im Unternehmen gelassen habe. Ich besitze keine Aktien, Immobilien oder Ferienwohnungen in den Alpen.

STANDARD: Sind Sie nie der Versuchung der Spekulation erlegen?

Werner: Nein. Aber nicht jede Spekulation ist unethisch. Die Frage ist auch hier: Was bewirke ich mit meiner Handlung? Fördere ich andere damit, oder behindere ich sie?

STANDARD: Haben Sie sich oder Ihren Managern je Boni gegönnt?

Werner: Noch nie. Was will ich damit erzielen? Durch sie bringt einer eine Leistung nur für sich. Viele Handelsketten etwa gingen an schlechten teuren Standorten zugrunde. Das liegt an jenen, die für ihre Akquisitionen Boni bekamen. Ich sage, es gibt keine Filiale, die ich unbedingt haben muss.

STANDARD: In der Praxis ist im Handel für Ethik kein Platz. Der Druck ist enorm, Einkommen sind gering, Überstunden vermehrt unbezahlt.

Werner: Es ist falsch, was hier passiert. Der Hang dazu rührt daher, dass die Einkommen der Mitarbeiter oft als variable Kostengröße gesehen werden. Sinkt der Umsatz, spart man bei ihnen, bedroht sie. Unter Druck erreicht man jedoch keine Initiative. Was unsere Läden charmant macht, das ist die Sache der Mitarbeiter. Wir müssen dafür sorgen, dass sie unbedroht arbeiten können. Der Mensch ist nicht für die Wirtschaft da, sondern die Wirtschaft für den Menschen.

STANDARD: Ihr Rivale Schlecker lebt hier anderes vor, nicht ohne Erfolg.

Werner: Es führen viele Wege nach oben. Welcher ist der nachhaltigere? Die Krone hat andere Leser als der STANDARD, DM hat andere Kunden und Mitarbeiter als Schlecker.

STANDARD: Sie treten für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 Euro ein. Wenn Einkommen von Arbeit entkoppelt ist: Wer will dann noch für 900 Euro Windeln, Zahnpasta und Müsli verkaufen?

Werner: Wir sind darauf angewiesen, dass andere etwas für uns tun. Und dafür muss man eben attraktive Arbeitsplätze stiften. Die Arbeit wird derzeit nicht genügend bezahlt. Es ist im Übrigen eine Frage des Menschenbildes: Weckt das Grundeinkommen mehr Initiative oder unterbindet es diese? Dazu gibt es viele Untersuchungen.

STANDARD: Sie würden Arbeit steuerlich entlasten und im Gegenzug die Mehrwertsteuer auf 50 Prozent erhöhen. Das nützt Gutverdienern.

Werner: Die Preise würden damit nicht steigen. Menschliche Arbeit wird bei uns heute steuerlich diskriminiert, Maschinenarbeit und Importe werden hingegen subventioniert. Mit Konsumsteuern würde man beides gleich behandeln.

STANDARD: DM ist trotz Krise kräftig gewachsen. Die Umsatzrendite ist aber mit unter zwei Prozent geringer als bei anderen Handelsketten. Was, wenn das Geld ausgeht?

Werner: Unsere Rendite ist ausreichend. Die Erträge müssen so sein, dass sich mit ihnen die Zukunft bewältigen lässt. Mehr braucht es nicht. Man beteiligt sich nicht an Unternehmen wegen der Dividende, sondern damit es diese Firmen gibt. Und das ist Dividende genug. Geht es nur um sie, könnte man das Geld gleich aufessen. Es ist wie beim Atmen: Entnehme ich zu viel Gewinn, wird mir schwindlig.

STANDARD: Dem Handel steht ein hartes Jahr bevor, auch DM?

Werner: Schwierig ist es immer. Die Märkte brechen immer an den Rändern ab, und die Schwächeren verlieren als Erste. Wir müssen darauf schauen, die Besten zu sein.

STANDARD: Sie werden als Guru bezeichnet, als Mutmacher und Menschenveredler. Sind Sie der Popstar unter den Unternehmern?

Werner: Ich drücke es schillerisch aus: Das, was man tut, soll man ästhetisieren. Erstens muss es notwendig sein und zweitens schön. Und es muss dem Ganzen dienen. Das gilt für alles im Leben. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30./31.1.2010)

Zur Person

Götz Werner (65) machte DM mit seinem antiautoritären Führungsstil groß. Heute setzt er in 2200 Filialen mit 33.600 Mitarbeitern in Europa fünf Mrd. Euro um. Der siebenfache Vater zog sich 2008 in den Aufsichtsrat zurück.

Quelle: http://derstandard.at/1263706342146/STANDARD-Interview-Dann-koennte-man-das-Geld-aufessen

LG Nachtschwärmer
 
Hier noch ein Linktipp der Seite http://www.initiative-grundeinkommen.ch/content/home/

Ein kurzer Ausschnitt:

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle


Ein Einkommen braucht jeder Mensch, unabhängig davon, was er leistet und ob er arbeitet oder nicht. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist dafür die zeitgemäße politische Form. Seine Finanzierung ist möglich, wenn man es will. Das Grundeinkommen gibt jedem eine sichere Basis zur selbstbestimmten Wertschöpfung innerhalb der Erwerbsarbeit und genauso außerhalb.

Rationalisierung gehört zum wirtschaftlichen Fortschritt. Mit Waren sind wir versorgt. Die Zahl der Erwerbsarbeitsplätze wird abnehmen. Auf der anderen Seite wächst der Bedarf an Aufgaben, die nur aus individueller Initiative erkannt und getan werden können – innovative, gemeinnützige, kulturelle Leistungen, die nicht erwerbsbestimmt sein können, aber sinnstiftend.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Grund weniger, nicht zu tun, was einem selbst das Richtige ist. Es ist ein Bewusstseinsschritt und fördert eine offenere Gesellschaft auf der Höhe der Zeit.

Die Beiträge können hier gerne diskutiert werden.

LG Nachtschwärmer
 
Im Übrigens finde ich es sehr interessant, wie hier in politischen Diskussionsrunden immer wieder über Mindestlöhne, Dumping-Löhne, Aufstockung und Anderes diskutiert wird.

Mir scheint es, als wäre ein Grundeinkommen ein großer Schritt, vielleicht sogar die Lösung der zur Zeit vorherrschenden "Patt-Situation", in der wir uns befinden.

Auch finde ich das Argument der Vollbeschäftigung völlig fehlgeleiten, weil wir ja bis heute alles dafür getan haben, dass uns Arbeit durch Technik abgenommen wird. Wo wollen wir also noch wachsen, so dass Arbeitsplätze und sichere Existenzen für alle entstehen? Und wäre das nicht angesichts unserer sowieso schon problematischen Rohstoffverschleuderung und Schädigung der Umwelt langfristig nicht Contra-Produktiv?

Wir haben doch schon mehr als wir brauchen (Wenn das Kapital hier nicht die treibende Kraft wäre, müsste wahrscheinlich kein Mensch auf dieser Welt hungern...), warum wollen wir noch mehr?

Wie seht ihr das?

LG Nachtschwärmer
 
shalom nachtschwärmer,


die idee der bedingungslosen grundeinkommens ist keinesfalls neu -- weder in dutschland, noch in österreich. allerdings, ich sehe im moment in deutschland keine chance dafür, nicht mit dieser regierung, nicht mit der momentanen staatsverschuldung in deutschland...ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der debatte mehr als heisser luft rauskommt.

shimon
 
shalom nachtschwärmer,


die idee der bedingungslosen grundeinkommens ist keinesfalls neu -- weder in dutschland, noch in österreich. allerdings, ich sehe im moment in deutschland keine chance dafür, nicht mit dieser regierung, nicht mit der momentanen staatsverschuldung in deutschland...ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der debatte mehr als heisser luft rauskommt.

shimon

Nein, die Idee, gibt es schon sehr lange. Nur ist sie heute angesichts der wirtschaftlichen und arbeitsmarkttechnischen Situation akueller denn je.
Unsere "Regierenden" stellen nur einen sehr geringen prozentualen Anteil der Bevölkerung dar. Daher halte ich die Umsetzbarkeit generell für gegeben. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Reaktion auf die spontan durch Susanne Wiest gestartete Petition die bisher in Deutschland stärksten Reaktionen überhaupt hatte.
Natürlich geht nichts, wenn die Bürger nicht dahinter stehen und Druck machen. Aber genau das wollen und werden wir ändern müssen, wenn wir nicht von den Wenigen, die uns unsere jetzige Situation eingebrockt haben, noch mehr gebeutelt werden wollen.

LG Nachtschwärmer
 
Hallo Luckysun,

danke für den Link; hatte ich seinerzeit gar nicht mitbekommen.

Wir werden uns wohl darauf einstellen müssen, dass die Politik uns in dieser Sache alle erdenklichen Steine in den Weg legen wird und die "Rechtstaatlichkeit" vor jede Veränderung in diese Richtung stellen wird.

Das ist auch einleuchtend, denn Politik ist heute Selbstzweck und ein bedingungsloses Grundeinkommen würde einen Großteil unserer Parlamentarier ihrer Macht "berauben" und sie in bloße Verwaltungsaufgaben stecken.

Gerade deshalbe finde ich, dass wir den Druck auf die Regierung massiv erhöhen müssen. Jeder sollte versuchen andere zu mobilisieren. Auch halte ich Demos für angemessen.

Ich hab die Befürchtiung dass wir, wenn wir diese Chance nicht wahrnehmen, so schnell keine Zweite bekommen werden.

LG Nachtschwärmer
 
lol- mit der gleichen aussicht auf erfolg könnte wir die forderung nach demokratie in deutschland erheben.
Ich meine , wer glaubt denn wirklich , dass die elite ihren jahrzehnetelangen Kampf (wenn nicht viel länger) dafür , menschen zu isolieren , zu verarmen, in angst zu versetzen, in kriege zu hetzen, profite zu scheffeln ....dadurch sich selbst sabotieren würde, dass sie zustimmt , menschen ein grundauskommen zu gewähren, die damit nicht mehr zu erschrecken und zu verunsichern sind oder gar die zeit hätten sich mal bewusst zu machen , was so alles mit ihnen angestellt wird?
Aber träumen ist erlaubt und gute gedanken haben noch nie geschadet.
 
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Da setz ich doch noch mal eins meiner Ideale drauf:

Umwandlung in sofortige Wunscherfüllung.
Kein Problem im Raumzeitlosen, oder?

Beherrscht jedes Kind unter 2 Jahren.
 
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