Syrius
Sehr aktives Mitglied
Die Frage ist halt ob in der Bibel überhaupt Fakten übermittelt wurden. Damals gab es nicht die Unterscheidung in wissenschaftliche Artikel, Reportagen, Erlebnisberichte, Biographien, Kommentare, Belletristik, Fiktion, etc...Es waren einfach Geschichten, die lange Zeit mündlich weitergegeben wurden und dann irgendwann mal aufgeschrieben wurden.
In der damaligen Zeit waren Geschichten keine wissenschaftlichen Abhandlungen, wo es tatsächlich nur um experimentell ermittelte Fakten ging. Und auch heute gibt es immer noch genügend Artikel, Reportagen und Filme, in denen es nicht in erster Linie um Faktenvermittlung geht, sondern darum Stimmungen zu erzeugen, sei es in Liebesromanen, sei es in politisch motivierten Berichten oder dass in Romanen weltanschauliche Prämissen verbreitet werden.
Für mich ist die Bibel ein Konglomerat aus allem und jeder Leser hat die Aufgabe, sich davon ansprechen zu lassen oder nicht. Und es ist völlig normal, wenn dann unterschiedliche Interpretationen zustande kommen. Das Alte Testament wurde von einer ganz anderen Kultur gestaltet. Die Sprache ist eine andere, die Inhalte sind in einem ganz anderen Duktus gehalten als das Neue Testament. Und im Neuen Testament sind auch ganz verschiedene Stile miteinander verbunden. Die Evangelien sind am ehesten als Biographie von Jesus zu verstehen und das was Jesus vermittelte, das wofür Jesus stand. Die Apostelgeschichte ist am ehesten als historischer Bericht für die Zeit nach Jesu Tod zu lesen. Und die Briefe sind persönliche Kommunikationen der Apostel mit den Gemeinden, denen sie verbunden waren. Und die Offenbarung ist eine Mischung aus Fiktion und Vision. Von diesen kann man wortwörtlich am ehesten die Apostelgeschichte sehen, die Offenbarung ist am weitesten weg, von einem faktischen Geschehen. Die Briefe haben sehr viel persönliches der Schreiber in sich und auch viel persönliches der Gemeinden. Am ehesten können uns die Evangelien ansprechen, aber halt nicht als Fakt, sondern als emotionales Geschehen. Es sind Berührungen der Seele wenn wir sie zulassen.
Wunderbar dargestellt.
Wie Jesus sgte, bevor er gen Himmel auffuhr, dass er noch vieles zu lehren hätte, aber es würde noch nicht verstanden.
Somit müssen wir davon ausgehen, dass die Bibel längst nicht die ganze Wahrheit enthält.
Der Bibel ist zu entnehmen, dass das Paradies eine geistige Sphäre ist. Es war ein erster Versuch der Rückführung der Gefallenen und wir alle haben damals als Geistwesen schon das Paradies bevölkert. Das Leben im Paradies war aber an eine Bedingung Gottes gebunden, die wir alle missachteten. Stellvertretend dafür erzählt das AT nur Adam und Eva, aber es betraf uns alle.Und die Vertreibung aus dem Paradies sehe ich auch so wie DruideMerlin. Das dies eine Geschichte aus der Historie der Menschheit ist, aber als Bild und nicht wortwörtlich. Nämlich zum einen entweder mit sehr physischem Bezug den Ünbergang vom Jäger-Sammler zum Seßhaften beschreibt (im schweiße deines Angesichtes...), oder aber in einem geistigen Bezug sehr viel früher anzusetzen ist, als der Mensch die ersten Schritte zu einem bewussten Sein machte (Erkenntnis von Gut und Böse)
Erst in der Folge wurde die Materie erschaffen - um jedem Wesen den Austieg in seiner eigenen Geschwindigkeit zu ermöglichen. Eben nicht alle zusammen, wie es im Paradies vorgesehen war.
Das AT spricht auch von sieben Schöpfungstagen. Darunter sind eher sieben Pläne oder Phasebn zu verstehen, wobei die erste Phase der gescheiterte Versuch im Paradies darstellt und die siebte Phase mit der Erlösung durch Christus abgeschlossen wurde - womit ja der Weg zurück zum Vater im Himmel wieder offen ist.
lg
Syrius