Ein zentrales Beispiel ist für mich wo Jesus dem Johannes aufträgt "zu bleiben, bis ich komme" und Petrus stösst sich daran. "Bleiben bis ich komme" macht für mich nur Sinn wenn man Wiedergeburt zugrundelegt für Johannes, und Wieder-Erscheinen für den Christus.
mhm, wobei ich jetzt nachlesen müsste, von wem eine Erscheinung des Jesus Christus nach seinem Tod überliefert ist. Ich gehe aber mal fast davon aus, daß er jedem seiner Jünger erschienen ist, bzw. allen die ihn liebten. Und ich glaube, daß diese Liebe, die nötig ist, um mit Jesus Christus in Kontakt zu sein, die eigentliche spirituelle Botschaft ist.
Mir fällt dazu das an eine Bibelstelle angelehnte Emmaus-Bild von der Künstlerin Janet Brooks-Gerloff ein, daß in einem Kloster hier in der Nähe hängt. Es ist an eine Bibelstelle angelehnt und zeigt das Mitgehen Jesu auf einem Weg, den zwei lebende Personen gehen. Man kann es ein Auferstehungsbild nennen, denke ich. Habe lange davor gegangen und für mich persönlich damals erkannt: Du bist der, der den Weg dort geht - geteilt in zwei Teile. Du bist links. Jesus Christus kann auch bei Dir in der Mitte des Bildes gehen, wenn Du ihm diesen Platz einräumst und ihn liebst.
http://www.abtei-kornelimuenster.de/Spirituelles/Emmaus.htm
Ich bin mir recht sicher, daß ich, wenn ich mich mit den mir bekannten Menschen unterhielte, die sich lebenslang mit Jesus Christus beschäftigen (also christliche Mönche oder Nonnen), zu dieser Frage ähnliche Antworten bekäme, wie ich sie selber für mich gefunden habe: die Auferstehung ist eine Verheissung, die sich längst bewahrheitet hat. Davon erzählt ja die Bibel, darauf läuft jedes Evangelium zu.
Daß dieser Mensch Jesus von Nazareth trägt - uns, mich, nicht das Universum - dafür ist Gott gut -, aber mein "Schicksal", das er mir nimmt, weil ich sterben darf und doch nicht verloren gehe.
Ich weiß: das ist ein Glaube, mein Glaube. Aber so kann ich mir sehr sicher sein für mich, daß ich
jetzt bin.
Hier. Und daß ich, wenn ich
meinen Weg gehe, und nicht etwa den Weg eines Jesus von Nazareth oder den Weg von sonstwem, dann mich selbst lebe. Daß ich dann zu mir gefunden habe, über Jesus Christus. Er geht mit, und das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, daß ich nur für mich haben darf, ohne es teilen zu müssen. In diesem Gefühl kann ich Mitglied des "Laib Gottes" sein, also (s)einer Gemeinde, kann und darf ich Christ sein. Jetzt. Hier. Und ein Vorbild ist Jesus Christus sicherlich - nicht in seinem Sohn-Gottes-Sein, sondern in seinem Leben, in dem er sich nicht von seinem Weg abbringen ließ, durch alle Verfolgung und Verurteilung bis zur Kreuzigung und dem damit verbundenen Zweifel: "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen." Auch ich hatte solche Phasen im Leben, in denen ich diesen Ruf getan habe und ich will diese Lebensabschnitte nicht missen. Daß man dennoch weiterlebt, sogar aus solchen Krisen aufersteht als ein bisschen reinerer Geist, das zeigt mir Jesus Christus, bzw. die Geschichte über ihn.
Nehme ich dagegen die Verheissung der Wiedergeburt her, die ich so ohne zu interpretieren nur im Buddhismus finde, so muß ich damit leben, wie es ist, und verstehen, warum es so ist. Neulich erst im Fernsehen wurde eine Frau gezeigt, die unter Elephantiasis litt, eine Buddhistin. Sie hatte sich, seit die Krankheit in der Kindheit begann, nicht aus dem Haus getraut, weil sie sich schämte. Erst nach Jahrzehnten traute sie sich aus dem Haus, fand zur Arbeit mit Kindern, die nichts daran fanden, daß sie so riesige Arme und Hände hatte. Als Buddhistin suchte sie die Schuld für ihre Erkrankung in einem früheren Leben, sah das, was sie war, als Strafe. Als sie ihren inneren Frieden gefunden hatte, konnte sie ihr Leben annehmen und ihre Scham fiel von ihr ab.
Mir ganz persönlich gefällt es nicht, den Gedanken zu haben, schicksalhaft daran gebunden zu sein, was in einem Vorleben geschah. Das Christentum kennt kein Schicksal, und es schafft auch keine Innenwelten. Sondern es will Dich Hier und Jetzt, so wie Du bist, als Mitglied der Gemein-de. Das gefällt mir persönlich besser, ist vergebender, liebender für mein Gefühl, und auch für meine Ratio ist es erfüllender, mich jetzt und hier zu denken, egal wie sehr ich gerne anders wäre als ich bin. Ich bin jetzt verantwortlich, und war es nicht damals für das Heute. Das finde ich besser - daher glaube ich dies.
lg