michael von unserer frau, kurz nostradamus, hat dazu in einem seiner verse das thema wahrsagen so behandelt:
der eine stirbt am tage, der ander zur nachtstunde,
ein bote wird die prophezeihung machen.
aus heutiger sicht kann diese information im nachhinein relativ leicht behandelt werden.
in einer zeitlichen und einer sachlichen qualifizierung.
die beschreibung sterben wurde von nostradamus so gewählt,
dass damit sowohl der natürliche tod, wie auch eine willkürliche tat gemeint sein könnte, die am wahrscheinlchsten mit vergiften in zusammenhang gebracht werden kann, oder mit verschleiern.
zeitlich. im jahre 37, im märz, unserer zeitrechnung, wurde kaiser tiberius auf der insel capri mit gift getötet. der tot sollte natürlich aussehen.
diese veränderung wurde im reich kund getan.
bald darauf ereignet sich ein für damalige verhältnisse weniger spektakulärer mordfall, den wir heute fälschlicher weise mit kreuzigung bezeichnen, weil sich eine solche praktik danach angeschlossen hatte.
hier wirkt das prinzip, dass der höhere mord - auch wenn er nur als tod dargestellt wurde - als der wichtigere, und alles andere war nachrangig.
diese konstellation gilt eigentlich als grundlösung für diese zeilen des sehers, von uns heute in der fernen vergangenheit gesehen.
sachlich. die inhaltliche gleichheit, der giftmord, den finden wir wie bereits beschrieben am lebensende des tiberius, und die tat fand am tage statt.
ebeso ereignete sich das attentat mit gift bei tutanchamon, einem ägyptischen pharao der 18. Dynastie, der bereits als kind auf den tron gekommen war, und nach etwa 10 jahren regentschaft, mit ungefähr 20 jahren aus dem leben schied. auch er wurde aus seiner unmittelbaren umgebung vergiftet, in der nacht.
hier in dieser gegenüberstellung und der zeitlichen entfernung, wird das eine ereignis durch das andere in der bedeutung nicht verdrängt, und damit nicht aufgehoben.
das gilt dann auch als die zweite oder die nebenlösung, zu dem prophezeihenden vers des nostradamus.
zum thema wahrsagen an sich muss man daher in erwägung ziehen,
dass eine vorhersage mehrere möglichkeiten beinhalten kann.
in diesem beispiel liegt der schwerpunkt zwar in der wirkung selbst,
und das heranziehen einer schau in die vergangenheit soll auch verdeutlichen,
was das sehen in die zukunft in wirklichkeit ist,
nämlich nichts anderes als das verlagern des ausführenden standpunktes,
und dann jeweils eine sicht in die vergangenheit.
sehr schön zu erkennen aus heutiger sicht,
und auch aus der position im 16. jahrhundert,
wo beide begebenheiten in die vergangenheit reichen.
während es sich im jahre 37, in der sache selbst, um eine unmittelbare begebenheit gehandelt hat - der kaiser war tot - aus der jüngsten vergangenheit im praktischen sinn. obwohl es für die mehrzahl der erfahrenden eigentlich eine benachrichtigung erst in der zukunft gegeben hatte, in einem jerusalem, einem neuen jerusalem, das auf einen boten aus rom "gewartet hat".
da konnte ein zweitrangiges traditionelles jüdisches begräbnis schon in den hintergrund rücken.
also, zumindest so halb und halb!
und ein
