Götter in Cannan und "Gott"

anadi

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Aus der Hebräischen Schriften weißt man, dass die Juden in das „gelobte“ Land Canaan angekommen sind, wo sie aber die hochentwickelte Zivilisation der Canaan-Phönizier gefunden haben.

Die archäologische Funde in Ugarit, aktuell Ras Shamra, in der Form von 2500 Schreibtafel, datiert zwischen 1450 und 1200 vor der christlichen Rechnung, nämlich vor der erste „Genesis“ der Hebräer, beschreiben alle Götter, die später in der Hebräischen Literatur übernommen, widererfunden und teilweise abgekündigt wurden.

Nach der besten wissenschaftlichen Schätzung wird das Book Genesis in etwa zwischen 950 und 500 (vor der christlichen Rechnung) datiert. Die erste Version benutzt den Gott El, welcher der Hauptgott der Phönizier in Canaan war, als der Gott der Schöpfung, und entspricht der ursprünglichen Elohistischen Periode in der Aufbau der Jüdischen Religion.

Die zweite Version der Genesis benutzt den Gott Jehova, welcher bei der Phönizier in Canaan, der Sohn des Gottes El ist, und dieser Version gehört der späteren Jehovistische Periode, in der Aufbau der Jüdischen Religion.

In beiden christlichen Versionen werden dieser Götter (El und Jehova) einfach durch das Wort „Gott“ ersetzt, mit der täuschenden Absicht, die Idee zu vermitteln, es gäbe einen einzigen Gott.
Auch die Götter – El-ohim (Söhne des Gottes El) werden auch durch das Wort „Gott“ ersetzt.

Diese Versionen sind geschätzt die aktuelle Form um 450 vor der christlichen Rechnung erreicht zu haben.

siehe
OXFORD RESEARCH ENCYCLOPEDIAS
Ugarit and the Bible
 
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@anadi, ist nichts Neues aber auch die Phönizier haben abgekupfert. Diese Gschichterln gehen sehr weit zurück, ist aber auch bekannt.
LG:flower2:
 
Servus anadi !

Ich habe mich sehr gefreut wieder einen Text von Dir zu lesen.
Lange Zeit nicht gesehen, und gleich wieder erkannt.

Zum Text selbst könnte ich noch ergänzen:

"Sogar die moralischen 10 Gebote lassen sich inhaltlich in der älteren Tradition von Babylon finden - Keilschrift."

Und. Bist Du immer noch auf der Suche nach der Autorität Gottes?

und ein :)

-
 
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@anadi, ist nichts Neues aber auch die Phönizier haben abgekupfert. Diese Gschichterln gehen sehr weit zurück, ist aber auch bekannt.
LG:flower2:

Neu ist es wohl nicht, aber trotzdem sprechen die Leute immer noch von "Gott",
  • als wäre nur einen Gott
  • als wäre der "Gott der Bibel", DER GOTT
wenn in Wirklichkeit "der Gott der Bibel"
  • als Jehova, keinen anderen als der Gott des Donnerkeils und des Sturmes ist
  • und damit ist ihren "Gott" keinen anderen als Zeus von der Griechen oder Thor der Germanen, oder Indra von der Vedischen Literatur.
Aber die Leute wissen es nicht, und die Christen wollen es nicht wissen, sie sind in Unwissenheit (Tamas), haften immer noch an
  • alten Sprachgewohnheiten
  • wohlbekannte christliche Prägung der westlichen Gesellschaften
und beharren in ihrer Ignoranz, auf ... den erfundenen "DER GOTT" der Christen.
 
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Man müsste danach suchen, worin der Vorteil besteht, dass es nur ein einziges höchstes Wesen gäbe, um die (ich sage mal) Lügen zu verstehen.

Ich glaube, es gibt immer Viele, aber nur eines, das letzte Wesen bleibt übrig und herrscht.
Davon gibt es aber pro Dichotomie immer eines - und es gibt ja viele Dichotomien hier auf Erden...

Es gibt DEN Zahnarzt, es gibt DIE Apothekerin ...
Alle, die so, wie diese waren, und nicht mehr sind, starben vorher.

Die Intelligenten strebten nicht nach Macht, sondern nach Erfahrungen in ihren Reinkarnationen. Die letzten streben nach Macht - und bleiben übrig^^.
 
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und beharren in ihrer Ignoranz, auf ... den erfundenen "DER GOTT" der Christen.
Nicht nur der Christen.
Weil sie es für die "Wahrheit" halten, weil sie ihn brauchen, weil er ihnen Halt gibt, weil er ihnen die "Angst" nimmt........Tausend Gründe die sie der Realität nicht zugänglich macht.
LG
 
Hier einmal meine Sicht der Dinge:

Es ist ja kein Geheimnis, dass das Alte Testament nicht aus einem Guss ist und auch nicht sein kann. Ein Buch, das über Jahrhunderte geschrieben und erweitert wurde. Entscheidende Zeitpunkte lagen in der Regentschaft von König Josia und der Rückkehr des Schriftgelehrten Esra aus dem Babylonischen Exil.

König Josia damit begonnen sein Reich als einen monotheistischen Gottesstaat auszurichten. Aus diesem Grund hatte er auch die heiligen Schriften kanonisiert und nachweislich überarbeiten und erweitern lassen. Letztlich hatte er in einem Bildersturm alle Insignien anderer Götter im Jahre 612 v. Chr. beseitigen lassen. Selbst die Göttin Aschera wurde ein Opfer dieser Aktion, die bis dahin als die Gattin YHWH bzw. El gesehen wurde:

2. Könige 23 [4] Und der König (Josia) gebot dem Hohenpriester Hilkia und den nächsten Priestern nach ihm und den Hütten an der Schwelle, dass sie aus dem Tempel des Herrn tun alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und sie verbrannten sie außen im Tal Kidron, und ihr Staub wurde getragen gen Beth-El.

Diese Reform zum Gottesstaat konnte aber erst nach der Rückkehr Esras aus dem Babylonischen Exil abgeschlossen werden. Im Exil war das große Nachdenken, das zu einer erneuten Überarbeitung und Erweiterungen der Schriften führte. So zum Beispiel die zweite Version der Erschaffung von Adam und Eva, die Geschichte im Paradies und Noah mit seiner Sintflut. Der Brunnen zu diesen Geschichten lag in den Mythen der Sumerer. In dieser neuen Bibel, die Esra aus dem Exil mitbrachte, lag dann auch der Grund, warum sich die Samariter von den „Juden“ abwandten und lieber an den alten Schriften Moses bleiben wollten.

Trotz aller Verbindungen zur Götterwelt Kanaans glaube ich nicht, dass die Wiege des Gottes Israels in der Levante stand. Ich erinnere da an die Geschichte von Moses und dem Exodus aus Ägypten. In der Bibel wird erzählt, dass Moses in den Sinai geflohen war und dort 40 Jahre gelebt habe, ehe er aufbrach, um das Volk Israel zu befreien. Es wird auch davon geschrieben, dass der Schwiegervater Moses ein Priester einer der ansässigen Stämme war.

Zeitgleich war in dieser Region das Nomadenvolk der Schasu unterwegs, die ihren Stammes-und Berggott YHW verehrten. Von einer Verfolgung der Schasus durch die Ägypter wird auf einer Stele des Pharaos Merentpah aus dem Jahr 1208 v. Chr. berichtet. Mit dem Begriff Schasu wurden in Ägypten zudem auch heimatlosen und rechtlose Menschen bezeichnet, die als Sklaven im Land waren. Es wäre also zumindest denkbar, dass Moses selbst, aber auch die heimatlosen und rechtlosen Israeliten mit dieser Gedankenwelt der Schasus in Ägypten in Kontakt kamen.

Eventuell gehörten die Israeliten ja auch selbst zu den „Schasu“? Heimat- und Rechtlose, die eine augenblickliche Schwäche nutzten, um sich aus der Sklaverei zu befreien. Ja und heute weiß man aus archäologischen Befunden, dass sich die Landnahme nicht so abgespielt haben kann, wie sie sich in der Bibel darstellt. Es ist dort ein schleichender Zerfall festzustellen, der schon zuvor eingesetzt hatte und länger andauerte. Die Landnahme kam also eher einer Infiltration und Vermengung mit der ansässigen Bevölkerung gleich.

Das erklärt dann auch, warum es zu zwei unterschiedlichen Schreibschulen kam: Die Jahwisten aus der Region Judäas im Süden und den Elohisten im Nordreich Israel. Ich bin der Auffassung, dass der Gedanke eines einigenden Gott YHWH mit Moses aus dem Sinai kam, während man sich für die weitere Ausgestaltung gerne an anderen Brunnen bediente.


Merlin
 
Servus anadi !

Ich habe mich sehr gefreut wieder einen Text von Dir zu lesen.
Lange Zeit nicht gesehen, und gleich wieder erkannt.

Zum Text selbst könnte ich noch ergänzen:

"Sogar die moralischen 10 Gebote lassen sich inhaltlich in der älteren Tradition von Babylon finden - Keilschrift."

Und. Bist Du immer noch auf der Suche nach der Autorität Gottes?

und ein :)

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Servus Teigabid,

Es freut mich, dass du meine Texte schätzt.
Es ist mir nicht bewusst gesagt zu haben, dass ich auf der Suche nach der Autorität Gottes wäre; das ist auf jeden Fall nicht mein Anliegen.

:danke:
 
Man müsste danach suchen, worin der Vorteil besteht, dass es nur ein einziges höchstes Wesen gäbe, um die (ich sage mal) Lügen zu verstehen...
Ja, für die Christen war der Vorteil verständlich, deswegen haben sie überall in dem AT die von Juden (von den Canaan-Phönizier) übernommenen Götter El und Jehova, wie auch die Götter (Elohim) einfach durch das Wort „Gott“ ersetzt, mit der täuschenden Absicht, die Idee zu vermitteln, es gäbe einen einzigen Gott, und damit war auch die Idee des Höchsten Gott sehr einfach gelöst.
Lügen. Lügen, Lügen.

Bei den Juden war anders, sie haben, das Dasein der anderen Götter nicht negiert.
 
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Ja, für die Christen war der Vorteil verständlich, deswegen haben sie überall in dem AT die von Juden (von den Canaan-Phönizier) übernommenen Götter El und Jehova, wie auch die Götter (Elohim) einfach durch das Wort „Gott“ ersetzt, mit der täuschenden Absicht, die Idee zu vermitteln, es gäbe einen einzigen Gott, und damit war auch die Idee des Höchsten Gott sehr einfach gelöst.

Lügen. Lügen, Lügen.


Bei den Juden war anders, sie haben, das Dasein der anderen Götter nicht negiert.
Möchtest Du jetzt ernsthaft behaupten, dass die monotheistische Gottesvorstellung eine Erfindung der Christen gewesen sei? Die Phönizier können es auch nicht gewesen sein, weil dort der Pantheon aus einem göttlichen Vater, Mutter und Sohn bestand, deren Namen sich von Ort zu Ort unterschieden.

Gut man könnte da nun Aschera an der Seite von JHWH stellen, aber wo ist dazu der Sohn? Wie man sehen kann, hatte ja König Josia die Göttin Aschera aus dem Hause JHWH verbannt. Später wäre dann zwar mit Jesus der Sohn da, aber dazu fehlte nun wieder die göttliche Mutter.

Wer auch immer, hatte bestimmt nicht den Begriff „Gott“ eingefügt, sondern das Wort Theós. Wenn man die Bibel liest, wird schnell klar, dass damit kein griechischer Gott, wie Hermes oder ein sonstiger griechischer Gott gemeint war. Ja und so ist in der Bibel mit Gott auch nicht die Rede von Wotan oder Donar und mit Elohim nicht Baal, El oder Melkhart. Zudem gibt es im Hebräischen unterschiedliche Schreibweisen zu Elohim, mit der dann auch deutlich wird, ob es um die Götter geht oder den Gott.

Das Alte Testament wurde bereits in der Zeit von 250 – 100 v. Chr. für die Juden in der Diaspora aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt. Diese Texte wurden dann aus der Septuaginta in die christliche Bibel übernommen. In der Septuaginta ist bereits vom Theós die Rede.

Luther:
1. Moses 1[24] Und Gott sprach ...

Septuaginta:
[24] Καὶ εἶπεν ὁ θεός (Theós)

Sicherlich hatten, wie auch im Christentum, die örtlichen Gottheiten mit eine Rolle gespielt, aber das bedeutet nicht, dass man damit die Lehren der Kanaaniter übernommen hatte. Es steckt eben nicht nur den El in der jüdischen Lehre, sondern auch sehr viele Gedanken aus Persien, Sumer, Babylon und dem Sinai.

Es gibt zudem immer einen Unterschied, zwischen dem Volksglauben einer Region und der Lehre an sich. Bei uns verschwanden die alten Vorstellungen ja auch nicht gänzlich und haben am Rand der christlichen Lehre ihren Platz gefunden.


Merlin
 
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