Götter in Cannan und "Gott"

Bezug: #79

Hallo Anadi,


dass Moses der Verfasser irgendwelcher Schriften sei, hatte ich ja nicht behauptet. Ich meine auch nicht, dass in der Zeit der Landnahme und der Richter irgendwelche Schriften verfasst wurden. Der Anfang dieser Lehre dürfte zunächst mit einer mündlichen Weitergabe begonnen haben.

Dass es in der Zeit der Richter schon eine Priesterschaft gegeben haben muss, liegt schon alleine in der Tatsache der Stiftshütte in Silo begründet. Eine solche Kultstätte ergibt jedoch nur einen Sinn, wenn dort Rituale zelebriert werden. So ist aus der Bibel bekannt, dass die Stiftshütte, aber auch das Allerheiligste in den späteren Tempeln, nur von Priestern zu Kulthandlungen betreten werden durften. Eine Praxis, die auch in Kultstätten anderer Kulturen gepflegt wurden. Das Wissen um die Rituale blieb meist schon aus Gründen des Prestiges einem engen Kreis der Priesterschaft vorbehalten.

So dürfte also klar sein, dass schon vor dem ersten Tempelbau Regeln für die Priesterschaft aufgestellt wurden, die mündlich von Priestern zu Priester weitergegeben wurden. Etwas, das ja beispielsweise auch bei den keltischen Druiden üblich war. Bei ihnen galt zum Beispiel die Verschwiegenheit über die Dinge zu den Regeln, die sie nicht übertreten durfte.

Ich erinnere zudem daran, dass die jüdische Lehre einen Einigungscharakter für die Geburt und Bestand des Volkes Israels in sich trägt, also musste es da eine Geschichte rund um diesen Gott Jahwe gegeben haben. Sicherlich wurden diese Geschichten über die Zeit weiter ausgestaltet, ergänzt und erweitert. So dürfte möglicherweise auch die Geschichte um Moses, dem Exodus und der Landnahme um einen Kern aufgebaut worden sein.

Sicherlich lassen sich viele Punkte mit bestimmten Ereignissen und Fakten zeitlich einordnen, wann sie niedergeschrieben wurden – keine Frage. Anderseits gibt es aber einige Gedanken, die auch schon lange vor ihrer Niederschrift gedacht worden sein können.


Merlin
 
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Bezug: #73

Hallo Anadi,

nun ja, es gibt da ein paar Fakten und Überlegungen, die in diesem Beitrag nicht einbezogen werden. So gab es gerade in den Grenzregionen Mesopotamiens, Assyriens, der Levante, im Negeb, entlang des Gebirges Seir und dem Sinai Nomadenstämme, die in diesen Regionen umherzogen. Was sie verband, war alleine ihre Sprache mit semitischem Hintergrund. So fand man in Mesopotamien Schriften aus der Zeit um 1900 v. Chr., in denen Gottheiten verschiedener Sippen mit den aramäischen Vaternamen, wie Jacob, Abram oder Isaak angesprochen wurden.

Eine bekannte Gruppierung waren die Amoriter (Söhne des Windes), die zunächst in Mesopotamien mit zahlreichen kriegerischen Auseinadersetzungen in Erscheinung traten. Der Amoriter Hammurabi wurde auf diese Weise im Jahr 1770 v. Chr. zum babylonischen König erhoben. Aus seinem Gesetzeswerk stammte auch später das biblische Gesetz vom „Zahn um Zahn.“ So zogen unter nahmen dann auch die Amoriter zusammen mit den Hetitern in einen Feldzug gegen die Ägypter. Das Glück blieb ihnen aber und versagt. Nach ihrer Niederlage flohen sie nach Kanaan und ließen sich im Besondern im Süden, im Bergland, aber auch im Norden nieder. In der Bibel werden diese Amoriter zum Synonym der Feinde Israels.

Die Besiedlung dieser Regionen wurde dadurch begünstigt, weil sich in jener Zeit die Stadtstaaten und die Siedlungen in der Levante in einem Stadium des Niederganges befanden. Die Bevölkerung Kanaans sank auf einen Tiefstand von Rund 50% ab. Entscheidender Faktor war eine dramatische Klimaverschlechterung, die neben Missernten auch Wanderbewegungen fremder Völker in Gang setzten. Gerade in der Zeit von Ramses II, in der auch der Exodus angesiedelt wird, ist eine solche extreme Klimaverschlechterung nachgewiesen.

Eine andere Gruppierung dieser Nomaden waren die Schasus, die im Sinai und dem Seir Gebirge beheimatet waren. Bezeichnend dabei ist, dass sie den Gott JHW verehrten. Von ihnen ist auch außerbiblisch belegt, dass Ägypten gegen diese, wie auch gegen die Apirus Feldzüge unternommen hatten und aus ihnen Sklaven rekrutierten. So wurde in Ägypten das Wort Schasu oder Apiru zu einem Synonym für die recht- und heimatlosen Sklaven und Fremdarbeiter im Lande.

Dieses Vakuum in Palästina und die wirtschaftlichen Probleme im gesamten Mittelmeerraum hatten zu einer Destabilisierung der Machtverhältnisse geführt, von dem auch Ägypten nicht verschont blieb. Mit dem Tod von Ramses II. und der Amtsübernahme seins Sohnes Merentpah im Jahr 1213 v. Chr. war eine Situation entstanden, in der sicherlich manche eine Chance sahen, sich aus ihrer Knechtschaft zu befreien und sich zu einem Volk Israel zu konstituieren.

Wie das die Ausgrabungen zu diesem Thema belegen, geschah dieser Exodus jedoch nicht so, wie er in der Bibel beschrieben wurde, sondern als eine subtile Migration in die Regionen Sinais und des Gebirges Seir im Land der Schasus. Aus diesem Raum heraus setzte sich dann diese Migrationsbewegung weiter in das spätere Judäa fort. In diesem Zeitrahmen nahm jedenfalls die Bevölkerung, in den Bergregionen Judäas und südlich Kanaans wieder um das Dreifache zu.

Bedeutsam dabei ist, dass mit dieser Besiedlung auch eine neue Bauweise der Häuser und auch ein anderer Hausrat mit einzogen. Etwas, das sich aber neben dem bisherigen Bestand in friedlicher Koexistenz abspielte. Der Zustrom der Migration kam aus den kargen Regionen östlich des Jordans bei Jericho und entlang des Westufers des Toten Meeres in ein entvölkertes Land. Ich denke, dass hier all die Recht- und Heimatlosen im weiteren Umland eine Chance gesehen hatten, um ihre Situation zu verbessern.

Zum besseren Verständnis:
34578489uu.jpg

(Merlin, deshalb gemeinfrei)

Nun ja, Moses hat mir ja ganz vertraulich noch mehr erzählt, aber ich will da jetzt nicht seine Gutmütigkeit überstrapazieren. :D


Merlin
 
Bezug: #73
So fand man in Mesopotamien Schriften aus der Zeit um 1900 v. Chr., in denen Gottheiten verschiedener Sippen mit den aramäischen Vaternamen, wie Jacob, Abram oder Isaak angesprochen wurden.
Servus Merlin.
Es ist somit nochmal offensichtlich, dass Mesopotamien einer der Hauptquelle der Inspiration für die Genesis der Hebräer, welche den Paradies in Mesopotamien verlegt haben, war.
Ihre Schriften waren einfach Plagiate älteren Geschichten der damaligen Hochkulturen, von denen sie verschiedene nicht nur Väter-Namen sondern auch Gottheiten kopiert haben, bis sie erfunden haben sie wären von Yahweh (Jehova) von den Götter (Elohim - die Söhne von El) gewählt ... um sie zu kümmern, siehe Deuteronomium 32 - Verteilung der Völker an den Götter (Gott El der Führer aller Götter)
und durch falsche Übersetzungen den Eindruck vermittelt, es gäbe nur ein Gott, der Gott des Stammes Jakobs,
welchen die Sekte der Christen zu dem einzigen Gott aller Völker erhoben hat.

Gruß anadi
 
Bezug: #73


Eine bekannte Gruppierung waren die Amoriter (Söhne des Windes), die zunächst in Mesopotamien mit zahlreichen kriegerischen Auseinadersetzungen in Erscheinung traten. Der Amoriter Hammurabi wurde auf diese Weise im Jahr 1770 v. Chr. zum babylonischen König erhoben. Aus seinem Gesetzeswerk stammte auch später das biblische Gesetz vom „Zahn um Zahn.“ So zogen unter nahmen dann auch die Amoriter zusammen mit den Hetitern in einen Feldzug gegen die Ägypter. Das Glück blieb ihnen aber und versagt. Nach ihrer Niederlage flohen sie nach Kanaan und ließen sich im Besondern im Süden, im Bergland, aber auch im Norden nieder. In der Bibel werden diese Amoriter zum Synonym der Feinde Israels.

Servus Merlin,

Die Etymologie des Wortes Amurit kommt aus dem sumerischen Kur Martu welches eine Umwandlung des Sanskrit Marut – Windgötter ist und später gewandelt in akkadischen amurrum. Somit es ist verständlich, dass sie Wissen über die Götter, ihre Kämpfe und paradiesischen Welten, in einer bestimmter Maße noch hatten,
Wissen welches von den Hebräer nach der Umsiedlung in Kanaan übernommen haben, siehe z.B. Deuteronomium 32 - Verteilung der Völker an den Götter (Gott El der Führer aller Götter).

Selbst die Sumerische Kultur hat ihre Wurzeln in den Vedischen Kultur, den selbst die Bezeichnung Su-Meru bezieht sich auf dem Berg der Götter – Meru,
bekannt in den Vedischen Schriften als der Universelle Berg wo der Große Sir (Herr) der Schöpfung – Brahmaa,
das erste Lebewesen im Universum bis am Ende des Universums, am höchsten Stelle des Berges lebt.
Diese Idee eines Berges der Götter war in der Antike aller Hochkulturen in einer mehr oder weniger verdrehten irdischen Version erhalten.

Gruß anadi
 
Servus Merlin,

Die Etymologie des Wortes Amurit kommt aus dem sumerischen Kur Martu welches eine Umwandlung des Sanskrit Marut – Windgötter ist und später gewandelt in akkadischen amurrum. Somit es ist verständlich, dass sie Wissen über die Götter, ihre Kämpfe und paradiesischen Welten, in einer bestimmter Maße noch hatten,
Wissen welches von den Hebräer nach der Umsiedlung in Kanaan übernommen haben, siehe z.B. Deuteronomium 32 - Verteilung der Völker an den Götter (Gott El der Führer aller Götter).

Selbst die Sumerische Kultur hat ihre Wurzeln in den Vedischen Kultur, den selbst die Bezeichnung Su-Meru bezieht sich auf dem Berg der Götter – Meru,
bekannt in den Vedischen Schriften als der Universelle Berg wo der Große Sir (Herr) der Schöpfung – Brahmaa,
das erste Lebewesen im Universum bis am Ende des Universums, am höchsten Stelle des Berges lebt.
Diese Idee eines Berges der Götter war in der Antike aller Hochkulturen in einer mehr oder weniger verdrehten irdischen Version erhalten.

Gruß anadi
Hallo Anadi,

eventuell solltest Du einmal einen Blick in die Geschichte und den archäologischen Befund Sumers riskieren. Schon alleine durch die erhebliche zeitliche Diskrepanz wird es wohl eher so gewesen sein, dass die vedische Kultur ihre Wurzeln in Sumer haben könnten – wenn überhaupt. Abgesehen davon wurden die ersten Veden erst ab ca. 500 n. Chr. gegen den Widerstand der Brahmanen schriftlich niedergelegt.

Warum die Religionen häufig Gemeinsamkeiten aufweisen, liegt einfach im Wesen der Menschen begründet. Hügel und Berge wurden überall auf der Welt als Kultstätten genutzt, um dem Übersinnlichen näher zu kommen. Ja und da wo es keine gab, hatte man solche Hügel und Berge errichtet. Das hat schlicht und einfach mit unserem Körpergefühl zu tun, bei dem der Geist im Kopf angesiedelt wird und somit das Übersinnliche über ihm und somit außerhalb seinen Platz hat.

Zu alledem sollte man wissen, dass Religionen die Hoffnungen, Sehnsüchte, Bedürfnisse und einen gemeinsamen Wertekanon ihrer Anhänger widerspiegeln. Da wir uns trotz aller Unterschiede tief in unserer Seele dennoch alle gleich sind, erklären sich auch die Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Lehren. Religionen werden also nicht erfunden, sondern aus dem menschlichen Geist und seiner Seele heraus geboren.

Ich denke, dass die umherziehenden semitischen Nomaden jener Zeit unter einer Religion zusammenfanden, die in den Wüsten des Sinais unter Jahwe geboren wurde. Bei diesem Gedanken ist mir noch ein Fehler in der Skizze in meinem Beitrag #84 aufgefallen, den es zu berichtigen gilt :D – also:

34627877yg.jpg

(Merlin, somit gemeinfrei)


Merlin
 
Hallo Anadi,

eventuell solltest Du einmal einen Blick in die Geschichte und den archäologischen Befund Sumers riskieren. Schon alleine durch die erhebliche zeitliche Diskrepanz wird es wohl eher so gewesen sein, dass die vedische Kultur ihre Wurzeln in Sumer haben könnten – wenn überhaupt.
Merlin
Servus Merlin,

Die astronomischen Bezüge in den vedischen Texten reichen bis in das 4. und 5. Jahrtausend v. Chr. Rech. zurück. Das Mahabharata wiederum beschreibt Ereignisse, die zu den frühesten Schichten der vedischen Überlieferung gehören. ...

Die griechischen Historiker berichten uns, dass die Inder der Mauryas-Zeit an mehr 150 Generationen von Königen aus mehr als 6.000 Jahren erinnerten. (Wir gehen davon aus, dass diese Listen nur die prominenten Könige erinnerten.)

Der früheste Kalender in Indien war hundertjährig, mit einem Zyklus von 2.700 Jahren. Der Saptarsi-Kalender wird in einigen Teilen Indiens noch verwendet. Sein heutiger Anfang wird 3076 v. Chr. Rech. angenommen. Bekanntmachungen der griechischen Historiker Plinius und Arrian weisen darauf hin, dass der in Indien verwendete Kalender in der Zeit von Mauryan 6676 v. Chr. begann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies der Saptarsi-Kalender mit einem Beginn von 6676 v. Chr. Rechnung war.


Lies mehr unter Sindhu-Sarasvati-Tradition

Gruß anadi
 
Servus Merlin,

Die astronomischen Bezüge in den vedischen Texten reichen bis in das 4. und 5. Jahrtausend v. Chr. Rech. zurück. Das Mahabharata wiederum beschreibt Ereignisse, die zu den frühesten Schichten der vedischen Überlieferung gehören. ...

Die griechischen Historiker berichten uns, dass die Inder der Mauryas-Zeit an mehr 150 Generationen von Königen aus mehr als 6.000 Jahren erinnerten. (Wir gehen davon aus, dass diese Listen nur die prominenten Könige erinnerten.)

Der früheste Kalender in Indien war hundertjährig, mit einem Zyklus von 2.700 Jahren. Der Saptarsi-Kalender wird in einigen Teilen Indiens noch verwendet. Sein heutiger Anfang wird 3076 v. Chr. Rech. angenommen. Bekanntmachungen der griechischen Historiker Plinius und Arrian weisen darauf hin, dass der in Indien verwendete Kalender in der Zeit von Mauryan 6676 v. Chr. begann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dies der Saptarsi-Kalender mit einem Beginn von 6676 v. Chr. Rechnung war.


Lies mehr unter Sindhu-Sarasvati-Tradition

Gruß anadi
Hallo Anadi,

ein paar Dinge, die es dazu noch zu bedenken gäbe:

War es nicht so, dass sich zunächst in der Zeit von 2800 – 1900 v. Chr. entlang des Indus eine Hochkultur bildete, von der wir aber außer den archäologische Funde wenig wissen? Wir wissen nicht, welche Sprache dort gesprochen wurde, welche Religion sie hatten und ihre sehr rudimentäre Schrift ermöglicht nicht die Verfassung epischer Geschichten, Erzählungen oder komplexer Gedanken. An diesem Punkt gibt es nun auch die rein hypothetische Überlegung, ob in diese Kultur nicht auch sumerische Gedanken mit eingeflossen sein könnten? Warum sich diese Kultur um 1900 v. Chr. auflöste, wissen wir nicht.

Fakt ist, dass in dieser Zeit nach und nach die Bewohner ihre Anwesen und Orte verließen und diese auf längere Zeit auch nicht mehr neu besiedelten wurden. Erst um 1500 v. Chr. wanderten in dieses Vakuum arische Stämme aus Persien und Afghanistan ein. Diese Stämme sollen auch die Sprache der Veden (Sanskrit) mitgebracht haben, aus der dann ab 1200 v. Chr. die ersten mündlichen Überlieferungen entstanden sind.

In der Zeit ab 800 – 600 v. Chr. wanderten dann erneut arische Stämme aus den Steppen entlang des Kaspischen Meeres ein. Sie richteten in Indien ihre Fürstentümer und begannen, um ihre Pfründe zu streiten.

Bei unserem eigentlichen Thema steht nun den Ariern, die semitische Sprachgruppe sowie die völlig eigenständige Sprache der Sumerer gegenüber. Die sumerische Sprache wird gerne als die älteste Schriftsprache bezeichnet, die schon seit ca. 3500 v. Chr. im Gebrauch war. Die semitischen Stämme und Völker waren im Sinai, der Levante, Mesopotamien und Nordafrikas unterwegs – so auch die semitischen Amoriter. Die akkadische Sprache gehört jedenfalls zur semitischen Sprachgruppe, die sich jedoch stark am Sumerischen orientierte.

Nun ja, zum Thema der indischen Kalender möchte ich so meine Bedenken anmelden, denn sie sind anscheinend noch heute ein Problem Indiens. Es erscheint mir jedoch nicht so wichtig, dieses Wirrwarr der indischen Zeitrechnung aufdröseln zu wollen. :D


Merlin
 
-

Wie auch immer, vor rund 66 Millionen Jahren schlug ein Meteorit im Golf von Mexiko ein,
und sorgte für das Aussterben fast aller Dinosaurier,
und in weiterer Folge des Überlebenskampfes wurde dadurch der Weg frei für die Säugetiere.

Wenn sich irgendein Gott oder eine Götterdynastie nicht darauf beziehen will oder kann,
dann sieht das schon ein wenig dubios und suspekt aus – oder?

Heutzutage kommt der moderne Mensch nicht umhin in der Natur Gesetze anzuerkennen,
und wo es Spielregeln gibt, müssen diese einen Entstehungsprozess nachweisen,
auch wenn das nicht immer der menschlichen Logik entspricht,
ausgehend vom Sammeln und Jagen.
Wir betrachten in unseren Tagen die Natur als ein geschlossenes System, in dem nichts verloren geht.
Als festen Punkt will man darin die jeweiligen Naturgesetze sehen.
Obwohl, mit jeder Forschung und jedem Experiment, diese festgelegten Grenzen eine Erweiterung erfahren.

Ein anderer Ansatzpunkt des Menschen könnte das Wechselspiel von Seele und Körper sein.
Damit er seine Umgebung besser verstehen lernt.
Als einfaches Beispiel könnte uns dazu ein Mensch dienlich sein,
der zuerst rechnet, danach einen Text verfasst und anschließend mit einem anderen spricht.
Dabei ist der Rechner nicht verloren gegangen, wenn der Text verfasst wird,
sondern der betreffende Mensch hat sich lediglich „verändert“.
Freilich kann ein Mensch auch gleichzeitig rechnen, schreiben und telefonieren.
Die Qualität wird zwar darunter leiden, aber möglich ist es durchaus.

Ich meine, an diesen speziellen Ausrichtungen scheitert es offenbar,
wenn sich der Mensch ein allumfassendes Gottesbild nicht vorzustellen vermag.
Ganz einfach, weil er damit beschäftigt ist sich zu spezialisieren,
und in diesem Bestreben alles andere auszublenden versucht …


… und ein (y)

-
 
Bezug: #73

Hallo Anadi,

Eine bekannte Gruppierung waren die Amoriter (Söhne des Windes), die zunächst in Mesopotamien mit zahlreichen kriegerischen Auseinadersetzungen in Erscheinung traten. Der Amoriter Hammurabi wurde auf diese Weise im Jahr 1770 v. Chr. zum babylonischen König erhoben. Aus seinem Gesetzeswerk stammte auch später das biblische Gesetz vom „Zahn um Zahn.“ So zogen unter nahmen dann auch die Amoriter zusammen mit den Hetitern in einen Feldzug gegen die Ägypter. Das Glück blieb ihnen aber und versagt. Nach ihrer Niederlage flohen sie nach Kanaan und ließen sich im Besondern im Süden, im Bergland, aber auch im Norden nieder. In der Bibel werden diese Amoriter zum Synonym der Feinde Israels.

Die Besiedlung dieser Regionen wurde dadurch begünstigt, weil sich in jener Zeit die Stadtstaaten und die Siedlungen in der Levante in einem Stadium des Niederganges befanden. Die Bevölkerung Kanaans sank auf einen Tiefstand von Rund 50% ab. Entscheidender Faktor war eine dramatische Klimaverschlechterung, die neben Missernten auch Wanderbewegungen fremder Völker in Gang setzten. Gerade in der Zeit von Ramses II, in der auch der Exodus angesiedelt wird, ist eine solche extreme Klimaverschlechterung nachgewiesen.

Eine andere Gruppierung dieser Nomaden waren die Schasus, die im Sinai und dem Seir Gebirge beheimatet waren. Bezeichnend dabei ist, dass sie den Gott JHW verehrten. Von ihnen ist auch außerbiblisch belegt, dass Ägypten gegen diese, wie auch gegen die Apirus Feldzüge unternommen hatten und aus ihnen Sklaven rekrutierten. So wurde in Ägypten das Wort Schasu oder Apiru zu einem Synonym für die recht- und heimatlosen Sklaven und Fremdarbeiter im Lande.
Servus Druide,

1. Archäologische Untersuchungen und das Fehlen historischer Quellen
sprechen gegen die Historizität des Auszugs und damit gegen eine tatsächliche historische Grundlage der Auszugsgeschichte.
Belegt in ägyptischen Quellen sind Zwangsarbeit von semitischen Nomaden (genannt Apiru) für Bauprojekte von Pharaonen des Neuen Reiches (18. bis 20. Dynastie, etwa 1500–1000 v. Chr. Rechn.) und gelegentliche Fluchten von Kleingruppen solcher Zwangsarbeiter. Entsprechend kann ein historisches Ereignis als Hintergrund der Entstehung des Auszugs-Mythos mit Jehova wobei die Hebräer von diesem Gott gewählt wurden, siehe
Deuteronomium 32 - Verteilung der Völker an den Götter (Gott El der Führer aller Götter), nicht ausgeschlossen werden.

Aber auf dem gesamten, intensiv erforschten Sinai, den die Wanderer auf dem Weg ins Gelobte Land durchqueren mussten, fanden Archäologen weder Grabmäler noch Scherben, die auf die Auswanderer schließen ließen.

2. Die Schriften, welche dem sogenannten Moses zugeschrieben werden,
haben verschiedene viel spätere Quellen,

Die über die Jahrzehnten gesammelten bemerkenswerten Text-Daten führten,
mit einem einbezogenen neunzehnten Jahrhundert,
zu keiner Unterstützung mehr der lang-dauernden, traditionellen, vor kritischen Beweisen,
dass der Pentateuch von Moses geschrieben war - eine traditionelle Vorstellung,
womit der Text selbst niemals behauptete anzufangen,
welche aber durch die kulturell bedingte theologische und ideologischen interpretierenden Agenden der späteren Antike und des Mittleren Alters erschien.
Siehe Beweise:
Moses der Author des Pentateuchs 2 - Legitimierung und Authentifizierung der Jüdischen Gesetzen
Moses der Author des Pentateuchs 3 - Quellen des Pentateuchs in und nach dem babylonischen Exil 1
Moses der Author des Pentateuchs 4 - Quellen des Pentateuchs in und nach dem babylonischen Exil 2
Moses der Author des Pentateuchs 5 - Quellen des Pentateuchs in und nach dem babylonischen Exil 3
Moses der Author des Pentateuchs 6 - Quellen des Pentateuchs in und nach dem babylonischen Exil 4

Gruß anadi
 
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Die dokumentarische Hypothese: J, E, D, P.

Wellhausens Hypothese wurde als dokumentarische Hypothese bekannt und etablierte sich schnell als die Orthodoxie in der kritischen Wissenschaft. Alle im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts veröffentlichten Einführungen in das Alte Testament enthielten in irgendeiner Form die dokumentarische Hypothese, die kurz gesagt besagt, dass der Pentateuch ein Zusammenschluss von (mindestens) vier Quellen ist, die nach ihren
theologischen,
sprachlichen und
historischen Schwerpunkten
identifiziert und
in chronologischer Reihenfolge angeordnet werden konnten und
deren endgültige Form durch eine Reihe von Redaktionelle Arbeitsstufen zustande kam,
die diese Quellen miteinander verzahnten.

Die Jehovistische-Quelle oder J wurde auf die salomonische Ära (9. Jh. v. Chr. Rechnung.) oder ein Jahrhundert später datiert und scheint ein Produkt der jüdischen Schriftgelehrten des südlichen Königreichs gewesen zu sein.
Die Elohistische Quelle oder E wurde als literarisches Produkt des nördlichen Königreichs angesehen und muss daher vor ihrem Fall 722 v. Chr. komponiert worden sein.

J und E wurden zusammen bearbeitet, wahrscheinlich nicht viel später als der Fall Israels.
In dem zusammengesetzten JE-Text wurde die Deuteronomische Quelle oder D kombiniert, was höchstwahrscheinlich irgendwann im 5. Jahrhundert v. Chr. Rechnung geschah.

Ein weiterer redaktioneller Prozess, der wahrscheinlich im 5. oder frühen 4. Jahrhundert v. Chr. stattfand, fügte diesem JED-Dokument die post-Exilische priesterliche Zusammensetzung oder P hinzu.

Diese 4 einst unabhängigen Quellen werden im Mittelpunkt dieses Buches stehen.
Wer hat sie geschrieben,
warum wurden sie geschrieben, und
an wen werden einige der Fragen gerichtet sein, die wir behandeln werden.
Aber umso mehr werden wir uns dafür interessieren, wie diese 4 Quellen in dem zusammengesetzten Text, der Jahrhunderte nach ihren einzelnen Kompositionen entstanden ist, miteinander interagieren.

Es muss bedacht werden, dass die dokumentarische Hypothese eine wissenschaftliche Exaktheit hat: "Eine konzeptionelle Struktur, die dazu dient, eine Masse von ansonsten ungleichen und ungeordneten Beobachtungen zu organisieren und verständlich zu machen."

Es ist immer noch die beste und am meisten bestätigte Hypothese, die die im hebräischen Texten beobachteten Textdaten erklärt:
doppelte Geschichten,
konkurrierende Theologien und Ritualsysteme,
Widersprüche,
Unterschiede in Stil und Wortschatz usw.

Mehr als ein Jahrhundert nach Wellhausen erklärt kein alternatives Modell die beobachtbaren textlichen Daten sowie die dokumentarische Hypothese. Es wäre von Vorteil, wenn man sich schnell anschauen könnte, wie die dokumentarische Hypothese von aufeinanderfolgenden Generationen neu aufgearbeitet wurde und was zusätzlich die Herausforderungen waren.

Siehe auch
Das Pentateuch: ein Erzeugnis der spät-monarchischen und (nach) babylonischen Exil-Periode

http://stevendimattei.com/emergence-documentary-hypothesis-scholars-discovered-j-e-d/
 
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