Glückliche Huren gibt es nicht

eines meiner lieblingsbücher ist "aspasia - die berühmteste hetäre des altertums". sie war in späteren jahren die frau des perikkles und leitete eine kurtisanenschule.
ich glaube, dass diese frauen in wahrheit die macht hatten. und dass freiwillige prostitution ebenfalls mächtig ist. und alles andere als verdammenswert.
durch die zwangsprostituition kehrt sich diese macht der frauen ins gegenteil um, sie werden "ohnmächtig".
die prostitution müßte "zurückfinden" zu ihren ursprüngen (vor etlichen 1000 jahren), wo es eine gabe war, die die frau dem mann freiwillig gab. und er bedankt sich dafür mit einer gegengabe, heutzutage natürlich geld.
wenn dieses geben und nehmen in einem ausgewogenen verhältnis steht, was spricht dagegen?

Da stimme ich Dir 100% ig zu!

Liebe Grüße
Reinfried
 
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Der Aufhänger war ein Verbot nach schwedischem Vorbild - darüber wurde hier kaum diskutiert. In Schweden werden nicht die Huren kriminalisiert, sondern die Freier - und den Prostituierten Ausstiegshilfen geboten! Ich weiss nicht, was daran schlecht sein soll???:confused::confused::confused:

Ahorn, das wurde schon diskutiert - aber da gibt es nicht viel zu sagen als daß die Huren selbst davon nichts halten und deswegen auch nicht glücklich werden. Zudem hat das in Schweden dazu geführt, daß die Herren Freier über die Grenzen ausweichen und ein sehr lukrativer Sextourismus entstanden ist.
Damit wurde also kein Problem gelöst, bestenfalls verschoben.
Und wenn es die ganze EU verbieten würde und Freier bestrafen, gibt es noch Dutzende andere Länder, die sich dann die Hände reiben und wohin diese Kunden dann im Jumbo oder Buskonvoi, wo immer das eben ist, anreisen. In den US ist es auch verboten und treibt dann eben die Huren trotzdem ins Kriminal.
Durch Legalisation und Anerkennung als Beruf mit allen Rechten und Pflichten kann das alles viel eher im Griff sein, vor allem als Maßnahme gegen Zwang und Gewalt.
Und Ausstiegshilfen bieten verschiedenste Organisationen in anderen Europäischen Ländern auch an.

L.G.

Ramar
 
So, und jetzt nochmal, zum Mitschreiben, für die, die es noch immer nicht verstanden haben:

Ich bin nicht für eine Abschaffung der Prostitution, ich bin nicht GEGEN die freiwillige Prostitution, ich weiß, dass es freiwillig möglich sein MÜSSTE und in wenigen Fällen funktioniert.

Ich bin dafür, dass dieses Gewerbe legalisiert wird, die Zuhälterei abgeschafft wird und die Frauen das FREIWILLIG machen DÜRFEN - und nicht MÜSSEN.

Doch dazu bedarf es erst der KENNTNISNAHME, dass es diesen Zwang in der Szene überhaupt gibt. Durch Leugnung der Tatsache, dass es Zwangsprostitution gibt, dass es Zuhälterei gibt, dass die Mädels abgezockt werden, verhindert man(n) die Änderung dieser menschenunwürdigen Missstände.

Reinfried
 
Doch dazu bedarf es erst der KENNTNISNAHME, dass es diesen Zwang in der Szene überhaupt gibt. Durch Leugnung der Tatsache, dass es Zwangsprostitution gibt, dass es Zuhälterei gibt, dass die Mädels abgezockt werden, verhindert man(n) die Änderung dieser menschenunwürdigen Missstände.

Reinfried
Kenne nicht den ganzen Thread... hat jemand Zwangsprostitution geleugnet?
 
eines meiner lieblingsbücher ist "aspasia - die berühmteste hetäre des altertums". sie war in späteren jahren die frau des perikkles und leitete eine kurtisanenschule.
ich glaube, dass diese frauen in wahrheit die macht hatten. und dass freiwillige prostitution ebenfalls mächtig ist. und alles andere als verdammenswert.
durch die zwangsprostituition kehrt sich diese macht der frauen ins gegenteil um, sie werden "ohnmächtig".
die prostitution müßte "zurückfinden" zu ihren ursprüngen (vor etlichen 1000 jahren), wo es eine gabe war, die die frau dem mann freiwillig gab. und er bedankt sich dafür mit einer gegengabe, heutzutage natürlich geld.
wenn dieses geben und nehmen in einem ausgewogenen verhältnis steht, was spricht dagegen?

Das Problem heute könnte sein, daß diese Frauen einst dem Mann freiwillig gaben. D.h. wäre es heute so, würden viele der Männer vielleicht dumm aus der Wäsche schauen, weil sie einfach abgelehnt werden. Und davor haben "einige" vielleicht Angst. Denn dann könnte Mann sich nicht mal eben eine Frau kaufen, sondern die Frau entscheidet, ob sie sich kaufen läßt. - So sollte es ja sein und auch wieder werden. Und ist es vielleicht zum Teil auch. Fragt sich nur, was tun jetzt also die "armen Kerle", die auch mal wollen/müssen, aber nicht dürfen (oder das Geld für Edelhuren nun mal nicht haben)?

Und wenn eine Frau wirklich davon leben MUSS - wie frei kann sie dann tatsächlich wählen? Denn stecken Notlagen dahinter, ist sie wieder gezwungen auch Männer an sich ran zu lassen, die sie eigentlich ablehnen würde. Und da es auch sowas wie "super-Spar-Angebote" in diesen Kreisen gibt (also ähnlich wie im Supermarkt - bin gestern beim googeln darauf gestoßen), frag ich mich, wie das funktionieren soll.

Kaji
 
Liebe Reinfried,

ich hab Dich völlig verstanden, von Anfang an.

Ja auch mir stellen sich die Nackenhaare auf wenn ich an Zwangsprostitution denke. Und das es sie gibt sehe ich täglich auf meinem Weg zur Arbeit.

Ich fahr da immer an drei Wohnwagen am Straßenrand vorbei, da schauen dann bildschöne junge Frauen heraus. Daneben steht der fette BMW wo son Bodybuilderkingkong herausschielt. Die Mädels haben so leere Gesichter, das Lächeln ist affektiert und sie halten sich an ihrer Zigarette regelrecht fest. Ich muß wohl nicht sagen das es sich um Ostfrauen handelt.

Tja und wenn man dann sieht das sie wirklich jeden bedienen müssen, uääää. Da hab ich schon Kerle gesehen, ich hätte mich freiwillig erschossen!!

Dreckig, speckig, versoffen - und die Mädels lächeln.

Da fällt mir nur noch das ein - schöne neue Welt, so sterben Träume.
 
Reinfried schrieb:
Denn Ramar versucht ja wirklich alles, um das Bild der Freiwilligkeit in diesem Job aufrecht zu erhalten und die, die sich an die Zahlen halten, rhetorisch zu diffamieren.

Ach na ja, wenn die Argumente ausgehen, dann werden viele Leute grob. Mit diesem Thread hat Ramar wieder einen neuen Kriegsschauplatz gefunden, wo er austeilen kann, ohne belangt zu werden. Da mußt du drüber hinweglesen.

Fakten sind Fakten, da kann Ramar noch so viel toben - die Zahlen der Zwangsprostitution liegen offen. Weiter gibt es dazu nichts zu sagen, außer vielleicht, daß die schwedische Regierung mit der Stigmatisierung der Freier (und nicht der Huren) dem ganzen Elend ein Ende gemacht hat, doch auf dem richtigen Wege ist. Wenn die Freier (immerhin hat jeder fünfte europäische Mann Kontakt zu einer Hure) kriminalisiert werden und ins Kittchen wandern, könnte der Kreislauf der Zwangsprostitution durchbrochen werden. Allerdings: Wenn eine erwachsene Frau ihr "Nümmerchen" mit einem erwachsenen Mann schieben will und der eine diesen Dienst freiwillig anbietet und der andere dafür zahlt, kann keiner was dazu sagen.

Es geht mir hier aber um die Versklavung der Frau und das sie zur Ware abdegradiert und benutzt wird, damit die organisierten Verbrecherbanden die große Kohle abkassieren können. Damit muß Schluß sein!




LG
Urajup
 
Kenne nicht den ganzen Thread... hat jemand Zwangsprostitution geleugnet?

Ja. In den letzten Seiten wurde es dauernd zumindest heruntergespielt, das sei nur ein winziger Teil davon...lies Dir bitte die Beiträge durch (musst nicht alles lesen, die letzten 3, 4 Seiten würden reichen, um sich ein Bild darüber zu machen).

Man kann dazu auch verschiedene Taktiken anwenden wie z.B. zu behaupten man brauche über Zwangsprostitution hier gar nicht diskutieren, weil sie ja keine Prostitution sei....

Und damit das Bild schaffen, die "eigentlichen" Prostituierten (die anderen wären ja demnach keine) würden das fast alle gerne, freiwillig tun und es würde ihnen dabei gutgehen.

Wie gesagt, dass es einige Frauen gibt, wo das zutrifft, ok. Nur bitte nicht wegschauen, wo es um Zuhälterei, Gewalt, Erpressung und so weiter geht - und das gehört defintiv zu diesem Geschäft.

Wenn dann Zahlen aus der Wikipedia gebracht werden, wonach 500.000 Zwangsprostituierte alleine in der EU sind, wird die Wikipedia als Quelle abgelehnt.


Liebe Grüße
Reinfried
 
Ja. In den letzten Seiten wurde es dauernd zumindest heruntergespielt, das sei nur ein winziger Teil davon...lies Dir bitte die Beiträge durch (musst nicht alles lesen, die letzten 3, 4 Seiten würden reichen, um sich ein Bild darüber zu machen).

Man kann dazu auch verschiedene Taktiken anwenden wie z.B. zu behaupten man brauche über Zwangsprostitution hier gar nicht diskutieren, weil sie ja keine Prostitution sei....

Und damit das Bild schaffen, die Frauen würden das fast alle gerne, freiwillig tun und es würde ihnen dabei gutgehen.

Wie gesagt, dass es einige Frauen gibt, wo das zutrifft, ok. Nur bitte nicht wegschauen, wo es um Zuhälterei, Gewalt, Erpressung und so weiter geht - und das gehört defintiv zu diesem Geschäft.

Liebe Grüße
Reinfried

Habs gelesen... Aber geleugnet wurde es nicht. Zu betonen, das es Prostituierte geben könnte, wahrscheinlich gibt, die damit zufrieden sind, heißt ja nicht das Gegenteil leugnen. Zu betonen das es freiwillige Prostituierte gibt, heißt auch nicht das Gegenteil leugnen...
 
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Habs gelesen... Aber geleugnet wurde es nicht. Zu betonen, das es Prostituierte geben könnte, wahrscheinlich gibt, die damit zufrieden sind, heißt ja nicht das Gegenteil leugnen. Zu betonen das es freiwillige Prostituierte gibt, heißt auch nicht das Gegenteil leugnen...

...ist schon klar. Geht auch nicht darum, anzuerkennen, dass es dort oder oder welche gibt. Ich hab meinerseits auch nicht gesagt, es gäbe absolut keine freiwillige oder glückliche - ich habe es gefordert, da ist der Unterschied.

Nur: Ein "kleiner Teil" ist meiner Meinung nach die Zahl von 500.000 Zwangsprostituierten in der EU wirklich nicht...

Lg
Reinfried
 
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