Glück! Annahme verweigert!

Im Prinzip ist es schon das Problem des Anderen, wenn er nur das sehen oder hören will, wie es ihm
selbst beliebt, macht jeder so.

Stell dich mal abseits, ohne Gedanken und emotionale Beteiligung, und höre nur zu, du wirst
bemerken, dass kaum jemand zu hört, jeder will nur seines loswerden, auf der Suche nach sich selbst,
auf der Suche nach Bestätigung. Schweben ist wesentlich schöner, als an Worten kleben.

Man braucht aber nicht zu schweben, um neutral zu sein.
Genau deshalb wies ich hier auf die Erdung hin.
 
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Die Frage nach dem Glück wirkt auf mich immer seltsam.
wieso wirkt die frage nach dem glück auf dich immer seltsam?
Ich kann nicht sagen, explizit danach zu streben.
nicht explizit danach zu streben, empfinde ich als guten ansatz, denn glück lässt sich sowieso nicht zwingen.
aber darüber nachzudenken, wieso so viele menschen so unzufrieden sind, ist doch durchaus legitim - wie ich meine.
Aber ich strebe nach einem Höher und einem Weiter.
wie definierst du 'höher' und 'weiter'?
jeder fortschritt auf einem weg, der sinn macht und beschritten wird mit freude und leichtigkeit, müsste doch glücklich machen.
 
Glück als Oberbegriff für das, was man das Leben nennt. Oder eben nicht.
Bleibt selbstverständlich eine sehr individuelle Betrachtung, aber mit einer Grundhaltung:
Will ich es. Oder lehne ich es ab.
Und darüber definiert sich meines Erachtens das, was die persönliche Wahrnehmung ausmacht.
Ich kenne Menschen, die sehr glücklich sein könnten, es aber nicht sind.
Und solche, die nach dem Verständnis anderer sehr unglücklich sein müssten, aber täglich das Leben feiern.
Es geht um Demut. Bescheidenheit. Um Erfahrung. Und Dankbarkeit.

Wer sich was als Ziel setzen möchte, bestimmt jeder für sich. Und was er als Glück versteht auch.
Aber leichter wird der Weg, wenn man das wertschätzt was IST.
Und nicht klagt über das, was fehlt.

Ich glaube nicht, dass es für alle Menschen um dasselbe geht, für manche geht es ja zum Beispiel ihr gesamtes Leben nur ums Überleben, sie kommen in einer Welt voller Krieg, Zerstörung und Elend auf die Welt, da bleibt sicherlich eher wenig Zeit und Muße sich mit den Überlegenheiten zu beschäftigen, denen wir uns hingeben.

Der Mensch ist immer auch sehr an den Ort und äußere Bedignungen gebunden, mit seinen Fragen und Antworten, seinem Können und Streben, wäre ich zum Beispiel an eine Atemmaschine angeschlossen, um überleben zu können oder in Bangladesch in einem Slum zuhause oder hätte gerade ein Kind zur Welt gebracht, das kurz danach von Terroristen umgebracht wird und ich vergewaltigt - meine Perspektive aufs Leben wäre zur Gänze eine andere, als ich sie jetzt habe. Ich schöpfe aus dem Luxus, der Gnade der Geburt, für die ich tatsächlich nur dankbar sein kann, zumal ich auch gesund bin und geliebt werde, mehr darf man meines Erachtens gar nicht vom Leben verlangen.
 
Ich widerspreche mir mal selber.
Anfangs bezeichnete ich Glück als selbsterwählten Zustand, der sich, so gut es eben geht, von äußerem Einfluss unabhängig macht.
Da ich aber gerade diese Extrembeispiele las: kristallisiert sich Glück nicht häufig auch in Abgrenzung zu erfahrenem Leid?
Im Sinne von "Schön, wenn der Schmerz nachlässt"?
Unabhängig vom Ausgangsniveau wird eine Veränderung - subjektiv Verbesserung - als Glück empfunden.
Und der schmerzfreie Normalzustand, den ich ebenfalls ursprünglich als Glück bezeichnete, wird nicht mehr als solcher wahrgenommen, weil in Ermangelung von Tiefpunkten die Höhepunkte weniger zur Geltung kommen.
Man sagt ja auch "Ihm/Ihr geht es zu gut."
Vielleicht ist Glück dann also weniger ein Zustand, als eine Abfolge von Momenten, deren Glückspotential man erkennt, oder eben nicht.

Was für ein Glück, daß ich bei der Arbeit sitzen, mir Gedanken um solche Sachen machen kann, während der Feierabend näher rückt!
 
:)
Ist Glück nicht auch und vor allem das Bewusstsein, dass sich durch erfahrene Tiefschläge der Wahrnehmungshorizont weitet und sich darüber das kleine Glück automatisch mehrt und intensiviert?
Ist nicht Glück vor allem die Dankbarkeit über sein Erkennen und Annehmen?
Ich hab es jedenfalls immer so empfunden.
ich erkenne für mich immer wieder, dass ich in meinem leben außerordentlich viel glück im unglück hatte.
das ist wahrscheinlich nur möglich mit der von dir zitierten einstellung, die sich um jede weitere erfahrung festigt und vertrauen aufbaut.
 
Wie soll ich Glück wertschätzen, wenn es nie gefährdet war?
Wie soll ich den Ausgleich anstreben, wenn ich nicht weiß wozu?
Was kann ich wissen von tiefem Glück, wenn ich immer nur nach seiner Steigerung strebe?
Oder mich einrichte in seinem Widerspruch.

Glück ist da groß, wo man es als Rarität und Kostbarkeit begreift.
Das kann sogar täglich sein.

Euch allen ein glückreiches Wochenende! :love:
 
Euch allen ein glückreiches Wochenende! :love:
Danke, dir auch.

Ich denke, dass Einigkeit besteht, dass Glück eine sehr individuelle, private Sache ist.

Für mich ist Glück ganz eng verknüpft mit der Fähigkeit, dankbar zu sein.
Glück kann kein dauerhafter Zustand sein - es muss ja Platz sein für neues Glück ;)

Ach, und was mir noch einfällt: ich war heute auf dem Weg zur Arbeit und hatte wohl eher einen missmutigen Gesichtsausdruck, weil ich mich nicht wohl fühlte und im Vorübergehen erreichte mich ein sehr nettes Lächeln eines wildfremden Menschen und zack! es war mir wohler...

Und ein Spruch fällt mir auch noch ein (Verfasser unbekannt):

"Wir brauchen die Nächte, um die Sterne zu entdecken."

mongolei-sternenhimmel.jpg
 
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