Ich bin zwar nicht Hagall, aber da ich die Frage so interessant finde, antworte ich mal.
Ich glaube nicht, dass das eine Frage der Intelligenz ist. Wenn man sich fragt, warum wir überhaupt Vorurteile haben oder entwickeln, dann hat das grundlegend zuerst mal einen nachvollziehbaren Sinn: Wir suchen nach Sicherheit. Wir kategorisieren natürlicherweise alles was wir kennen, v.a. auf der Basis von Erfahrungswerten. Alles was wir kennen und uns weder direkt noch indirekt irgendein Leid zugefügt hat ist dann gut und normal.
Was wir nicht kennen ist für uns zuerst mal potentiell bedrohlich. Nicht unbedingt in existenziellem Sinne, aber möglicherweise für das, womit und worüber wir uns identifizieren.
Abbauen von Vorurteilen hat daher m.A.n. viel mehr mit einem bewussten Umgang mit den eigenen Gedanken (eher noch "Mustern", auch wenn das Wort in einem Esoforum abgeschmackt wirkt) und Erfahrungen zu tun als mit Intelligenz.
Beim Thema Homosexualität geht das insgesamt sehr tief, weil damit sehr grundlegende Identifikationen verbunden sind. Sexualität logischerweise, aber auch allgemeinere Rollenbilder, Familienbilder usw.
Insofern finde ich es eigentlich eher positiv-überraschend, dass unsere Gesellschaft da recht tolerant geworden ist, und das in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne.