Glaubst Du an einen Beweis?

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Namo schrieb:
Das sagt etwas darüber, daß Du sicher weißt, daß es das Letztendliche gibt und das Du weißt, daß man es nicht beweisen kann und darüber daß Du glaubts, daß es gut ist, daß man es nicht beweisen kann.

Aber solange nicht klar ist, was überhaupt ein Beweis ist, weiß man auch nicht, was man nicht beweisen kann. Richtig?

Namo

Auch der Beweis oder der Grund, sofern es denn einen geben sollte, verschwindet letztendlich ebenfalls im "Nichts" :)
 
Physikalisch beweisen kann man durch messen. Medizinisch beweisen kann man durch diverse Diagnosemethoden. Es gibt jedoch in unserem Leben Dinge, die von ihrer Natur her schlichtweg nicht bewiesen werden können. Die Liebe ist so ein Thema. Kann ich die Liebe zu einem bestimmten Menschen beweisen? Ich kann sie offen zeigen, ich kann sie leben, der Geliebte kann sie fühlen. Jedoch beweisen läßt sich die Liebe nicht. Dafür ist zumindest bis jetzt noch keine Möglichkeit vorhanden.
 
Thergana schrieb:
Physikalisch beweisen kann man durch messen. Medizinisch beweisen kann man durch diverse Diagnosemethoden. Es gibt jedoch in unserem Leben Dinge, die von ihrer Natur her schlichtweg nicht bewiesen werden können. Die Liebe ist so ein Thema. Kann ich die Liebe zu einem bestimmten Menschen beweisen? Ich kann sie offen zeigen, ich kann sie leben, der Geliebte kann sie fühlen. Jedoch beweisen läßt sich die Liebe nicht. Dafür ist zumindest bis jetzt noch keine Möglichkeit vorhanden.
Nun, das sagst Du. Aber es muß nicht wahr sein. Ich stelle auch deswegen die Fragen hier, weil es nur eine unbegründete Aussage ist, daß bis jetzt noch keine Möglichkeit verhanden ist, etwas zu beweisen. Damit es ein valides Argument wird, mußt Du es auch begründen, sonst ist es nur Glauben.

Um diese Fragen geht es:

Namo schrieb:
Glaubst Du an einen Beweis? Oder weißt Du? Oder wie weißt Du, daß es ein Beweis ist, und kein Glauben? Kannst Du gar beweisen, daß Du nicht an einen Beweis glaubst? Kannst Du, das Du weißt, beweisen? Wenn es einen Beweis gibt, wie beweist Du das?

Namo
 
Lieber Namo,
warum stellst du die Frage nach Beweisen eigentlich?
Nach allem, was ich von dir gelesen habe, auch nach teilweiser Lektuere deiner hp gehe ich davon aus, dass dir Beweise schnuppe sind, dass du ziemlich sicher deinen Weg gehst?
Hat die Frage einen konkreten Hintergrund?

Bijoux
confused
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper schrieb:
Popper behauptet darin [Anm: In seinem Werk "Logik der Forschung"], dass wissenschaftlicher Fortschritt dadurch geschehe, dass bestimmte Theorien durch Experimente widerlegt ("falsifiziert") werden. In einem evolutionsartigen Selektionsprozess setzen sich so diejenigen Theorien durch, die "wahrheitsnäher" sind. Sicheres Wissen kann dabei allerdings nie erreicht werden; alles Wissen ist vorläufig.

Da wissenschaftliche Sätze niemals bewiesen werden können, ist das einzige Kriterium für die Wissenschaftlichkeit eines Satzes seine (prinzipielle) Falsifizierbarkeit. Ein Satz, der etwas über die Realität aussagt, muss widerlegt werden können; Sätze, die nicht widerlegt werden können (etwa "Morgen regnet es oder auch nicht"), sagen nichts über die Realität aus und liefern keinen Erkenntnisgewinn.

So können wir zwar nicht sicher wissen, ob eine Theorie wahr ist, aber sehr wohl, dass eine bestimmte Theorie falsch ist: nämlich wenn ein Experiment sie widerlegt. Durch dieses "Aussieben" falscher Theorien kommen wir, so Popper der Wahrheit immer näher, ohne sie jemals zu erreichen. Durch diese Umkehrung des klassischen Versuchs, Theorien zu "beweisen", kommt Popper zur ungewohnten Forderung: Wissenschaftler sollten versuchen, ihre Theorien zu widerlegen bzw. mit entscheidenden Experimenten (experimentum crucis) Theorien auszusieben. Er betont zwar auch die Notwendigkeit der Kreativität beim Aufstellen einer Theorie; wichtig für den Fortschritt sei allerdings vor allem die kritische Überprüfung, die nur von den "wahrheitsnächsten" Theorien bestanden wird (siehe auch: Falsifikationsethos).
Ich schliesse mich hier - weitgehend - Popper an.

Ken Wilber hat darüberhinaus in meinen Augen einen äusserst geistreichen Beitrag zur Definition der Erkenntnismethoden geleistet (vgl. "Die drei Stränge der Erkenntnis").
 
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Bijoux schrieb:
Lieber Namo,
warum stellst du die Frage nach Beweisen eigentlich?
Nach allem, was ich von dir gelesen habe, auch nach teilweiser Lektuere deiner hp gehe ich davon aus, dass dir Beweise schnuppe sind, dass du ziemlich sicher deinen Weg gehst?
Hat die Frage einen konkreten Hintergrund?

Bijoux
confused

Das stellen einer Frage bedingt ja nicht unbedingt, dass man selber die Antwort nicht weiss. Vielleicht "wollte" er ja nur wissen, ob ihr es wisst. Nicht zur eigenen Bestätigung sondern... einfach so aus Spass an der Freud :lachen:
 
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