Ich sag es ja: wer sich rechten Glaubens wähnt, der meint, mehr rechte zu haben als die anderen. und da kommt dann schon mal so etwas heraus.
Im Sinne meines vorgängigen Beitrages können sich auch so manche "Erleuchtete", "Heiligen" und "Esoteriker" (wem der Schuh passt, der ziehe ihn sich an...) angesprochen fühlen. Und ich selbst muss natürlich genau so vor meiner eigenen Haustüre kehren.
Und offenbar ist das nur allzu menschlich und hat seinen Platz, oder?
Kein Glaube, keine Religion, keine Kultur sind besser oder schlechter als irgendeine andere. Vor etwas Größerem sind wir einander gleich. Im Angesicht des Unsagbaren, Nichtbezeichenbaren, wie der Schöpfung sind sie alle klein und wirmit ihenen, auch wenn wir uns in ihrem Dineste wähnten und damit so groß.
Es geht hier auch um Entrüstung. Entrüstung ist moralisch und erhebt den Entrüsteten ebenso scheinbar über den anderen, wie eine Religion, die sich bessser wähnt, als andere. Das gilt auch für jene, die so sehr "gegen" die etablierten oder die eine oder andere Religion wettern.
Wer sich gar auf Gott beruft und so tut, als wäre er beauftragt, der achtet Gott nicht. Denn wenn es Gott oder Götter gibt, die allmächtig wären, dann hätten sie sicher nicht die HIlfe der Empörten nötig. wer sich im Auftrag Gottes empört und über andere stellt, der flucht Gott. (So weit zu den Monotheisten)
Bert Hellinger sagt über die Entrüstung auf seiner HP:
Im Angesicht eines Entrüsteten können die Opfer ihr Leid und die Täter die Folgen der Schuld nur schwer hinter sich lassen. Bliebe es den Opfern und Tätern selbst überlassen, den Ausgleich und die Versöhnung zu suchen, könnten sie sich gegenseitig einen neuen Anfang gestatten. Doch vor Entrüsteten gelingt das nur schwer, denn Entrüstete sind in der Regel nicht eher befriedigt, bis sie die Täter vernichtet und gedemütigt haben, selbst wenn es die Leiden der Opfer verschlimmert.
Ich glaube, die gilt in gleichem Maße für Opfer und Täter von Religionskriegen.
Liebe Grüße
Christoph