Glauben verstehen

aber ich glaube an den Menschen Jesus
Das freut mich zu lesen. Aber daß Jesus sagt, der Vater und er wären eins, das glaubst du nicht, oder? Von einem großen Gott willst du nichts wissen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Und daß Jesus sogar Gott selbst sei, das gefällt dir demnach vermutlich auch nicht.
Aber du hältst Jesus zumindest für einen besonderen Menschen? Oder was meinst du mit 'um dessen Seele geht es mir' und was ist das für 'Eine Sorge, die ich jedem Menschen zukommen lassen möchte.' ?

Denk da bitte nochmals darüber nach, denn es macht einen eklatanten Unterschied, von welchen Früchten ich leben muss. Einem Hungernden in der Sahelzone wird es wenig nützen, sich von geistigen Früchten ernähren zu müssen. Für ihn dürfte das Wort Ernte oder ein verlorenes Schaf eine ganz andere Qualität haben, als für uns – oder etwa nicht?
Heißt das, du weißt tatsächlich nichts über die geistige Bedeutung von Sähen und Ernten? Hast du noch nie davon gehört, daß wir sähen, was wir ernten, was nicht in natürlicher sondern im geistiger Hinsicht zu verstehen ist?
Weißt du wirklich nicht, was der Satz bedeutet: 'An den Früchten sollt ihr erkennen?'
Damit habe ich dich und deine angebliche Schriftgelehrtheit gemeint. Was den äußeren Buchstaben betrifft, da kennst du dich gut aus.
Aber die geistige Bedeutung selbst der einfachsten Sätze aus der Bibel sind dir offenbar völlig fremd. Daran habe ich dich erkannt, das sind deine Früchte.


Weil sich dieser Gott in seiner Allmacht schon soweit von den Menschen entfernt hat, dass sie ihn nicht mehr erreichen können.
Nein, Gott hat sich nicht von den Menschen entfernt. Wir Gläubigen haben ihn stets ganz nah bei uns.
Wie kommst du denn darauf? Das kann eigentlich nur bedeuten, daß du dich von Gott so weit entfernt hast. Und du bestätigst meine Annahme auch, da du sagst:
Auch das Wesen dieses Gottes ist mir einfach zuwider
Erkennst du, daß du es bist, der sich von Gott entfernt hat?
 
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Es geht einfach nur darum, den freien Willen des Einzelnen zu "brechen", um ihn dann in ein Gedankenkonstrukt zu integrieren.

Ja irgendwie habe ich das bislang ähnlich gesehen, daher hat es mich interessiert, wie es diejenigen sehen, die gläubig sind.
Du hast geschrieben, dass er aufrichtig, ehrlich, liebenswert, herzlich, gütig, großzügig...etc. ist. Diese Eigenschaften kann man auch leben, ohne einer uralten mono- oder polytheistischen Religion anzugehören.

Auch IHN sehe ich mittlerweile viel kritischer. Denn ich habe den Eindruck gewonnen, dass er sich durch seinen Glauben Fesseln aufzwingt, die ihn an einer freien Willens- und Herzensentscheidung hindern. Auch das habe ich bei einigen Gläubigen beobachtet. Dass sie Dinge tun, von denen sie nicht überzeugt sind, sich aber daran halten, "weil man das so macht" oder weil sie glauben, das andere das von ihnen erwarten. Und da stellt sich mir wieder die Frage: Warum schränkt man sich selbst so ein, wo ist der Sinn dabei ?

Wenn es ein Leben nach dem Tod gäben sollte, dann werden wir, so glaube ich, alle erleuchtet

Daran glaube ich auch. An eine Art Himmel, aber in Abwesenheit einer Hölle, einfach eine andere Dimension, in der man hüllenlos weiterlebt und die Seelen wiedertreffen kann, die man wiedertreffen möchte. Das ist mein Glauben. :angel2:

Aber sie hat sich mir auf einmal offenbart, sie hat sozusagen zu mir gesagt: Ich bin. Was sollte ich denn da anderes tun, als daran zu glauben. Ich weiß nun, daß Gott da ist. Und kann gar nichts dagegen tun.

Das kann ich verstehen, in so einem Fall würde es mir wohl genauso gehen wie dir und ich würde daran glauben. Und es ist nun für dich besser ?

Ich hatte IHN nicht gesucht, sondern den Sinn des Lebens, den Ursprung, und zwar sehr intensiv.

Dafür habe ich meine eigene Antwort gefunden. Ich denke, der Sinn des Lebens ist das Leben selbst. Dass man es genießt, glücklich ist und sich weiterentwickeln kann, zu einem "besseren" Menschen.


Aber wenn du einen Beweis WILLST, dann bekommst du ihn. Du mußt ihn nur wirklich wollen, von ganzem Herzen, nicht bloß so aus Neugier.


mhhh... da erwischt es mich kalt. Denn wenn ich den Beweis bekommen würde, müsste ich mir dann auch eingestehen, dass ich all die Jahre falsch gelegen habe. Das würde erhebliche Konsequenzen in meinem Denken erfordern, ich müsste eine neue Sicht auf alles gewinnen. Gerade dieser Aspekt, dass es doch jemanden gibt, der "übergeordnet" ist, dem ich mich demzufolge unterordnen müsste, gefällt mir nicht.

Wie ist das für dich und wie kommst du damit klar ? Das musst du doch letztlich auch durchgemacht haben, wenn du früher atheistisch warst.
 
Wie ist das für dich und wie kommst du damit klar ? Das musst du doch letztlich auch durchgemacht haben, wenn du früher atheistisch warst.
Natürlich war mir anfangs gar nicht klar, was dieses Erlebnis für Konsequenzen mit sich bringen würde.
Der Anfang war großartig, ich hab mich gefühlt wie jemand, der einen allmächtigen Freund gefunden hat und ich war voller Zuversicht. Keine Spur von Bedenken oder Angst.
Inzwischen hab ich aber begriffen, daß es tatsächlich darauf hinausläuft, daß der Mensch seinen Willen dem Willen Gottes angleichen muß. Wenn man Gott nahe kommen will.
@pan1234 sagte was von 'den Willen brechen'. Das stimmt so nicht. Denn wenn das das Ziel Gottes wäre, wäre es ihm ein leichtes, uns so ein Erlebnis zu schicken, daß wir praktisch gezwungen wären, ihn zu erkennen und an ihn zu glauben. Nein, es läuft so, daß der Gläubige nach und nach demütiger werden muß und mehr und mehr nachgeben muß und aus freien Stücken, mit seinem freiem Willen den Willen Gottes ergreift und zu seinem macht.

Es gab immer wieder Situationen, wo ich enttäuscht und wütend war. Und wenn ich fertig war mit wüten und trotzen, dann war ich ein Stück weit mehr gedemütigt. Es gibt ständig Prüfungen.
Wann immer jemand Wut in sich spürt, dann ist das ein Zeichen von Hochmut. Aber selbst die winzigste Spur von Hochmut verhindert, daß man Gott nahe kommen kann. Darum ist die Demut so wichtig und die Demütigung.
Tja, und solche Lehrstunden sind nicht gerade lustig. Aber es bleibt die Hoffnung darauf, daß die Lehrzeit irgendwann abgeschlossen ist.
 
Daran glaube ich auch. An eine Art Himmel, aber in Abwesenheit einer Hölle, einfach eine andere Dimension, in der man hüllenlos weiterlebt und die Seelen wiedertreffen kann, die man wiedertreffen möchte. Das ist mein Glauben. :angel2:
Ja, das wäre schön, wenn es nur einen Himmel gäbe.
Es gibt aber nunmal zu jedem Teil in diesem Universum auch ein Gegen-Teil. Und der/das Gegenteil des Himmels ist die Hölle. Es muß sie geben.
Aber die sieht nicht so aus wie eine große dunkle Küche mit riesigen Töpfen über brennenden Holzscheiten und schreienden Gestalten, die in den Töpfen weichgekocht werden. :D

Jedenfalls lebst du im Jenseits weiter und zwar hüllenlos ohne das Fleisch. Wenn du wissen willst, was dich nach dem Tod erwartet, dann lies mal 'Bischof Martin' oder Robert Blum'. Diese Bücher gehören zur Neuoffenbarung und sind von Jesus diktiert worden. Wenn man es glauben kann/mag.
 
dazu fällt mir der Spruch ein, nachdem etwas nicht sein kann, was nicht sein darf. Hierzu eine aktuelle Übersetzung (Luther 1984) zu diesem Vers:
Johannes 16[12]Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.


Lieber Merlin,

der Spruch gilt für Dich in gleicher Weise. Was könnte es denn sein, was die Jünger nicht 'ertragen' könnten? Nach all den grausamen Qualen, deren Zeuge sie wurden. Das ergibt keinen Sinn.

Deine Geschichte vom Engelsturz lässt sich einfach nicht in den Zusammenhang mit dieser Offenbarung stellen, auch wenn Du das gerne sehen möchtest. Das hat aber nichts mit mir zu tun sondern mit dem Evangelium und der dort geschilderten Offenbarung.

Lieber Merlin, es handelt sich hierbei nicht um meine Geschichte vom Engelsturz. Schon Zarathustra hat davon gesprochen und in den Schriften sind noch ein paar wenige Stellen erhalten - dass Luzifer - nun als Satan - wie ein Blitz aus dem Himmel fuhr.

Aber natürlich hat es etwas mit Dir zu tun und zwar in der Weise, dass Du buchstabengetreu die noch vorhandenen Schriften widergibst, ohne danach zu fragen was denn nun eigentlich der tiuefere Sinn und die grossen Zusammenhänge sind - denn diese sind in den Schriften kaum mehr zu erkennen, vor allem wenn man wie Du nur diese als Quelle heranzieht.

Jesus hat den Geist der Wahrheit zu senden versprochen und ohne nach ihm und seinen Erklärungen zu suchen, wird Dir der Zusammenhang vermutlich verborgen bleiben.​

Ja, wer soll den wissen, was da geschrieben stand?

Wie oben erwähnt, gibt es entsprechende Quellen.
Die Frage ist für Dich vermutlich nicht, ob es sie gibt, sondern ob Du sie als solche anzuerkennen gewillt bist.

Mir scheint, Du hast viel Zeit in das Studium dieser alten Schriften investiert und daraus die Erkenntnis gewonnen, dass der Sinn des Lebens ist, glücklich zu sein. Sieh Dich Mal um und stell ganz ehrlich die Frage, ob das wohl tatsächlich zutreffen könnte?



Jesus als Christus und Sohn Gottes ist das nach Deiner Auffassung keine Sache der christlichen Lehre? Ach ja, das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes wurde erst im Jahr 1870 erlassen und schon Papst Benedikt XVI hat sich von diesem Dogma distanziert und Franziskus ohnehin. Ja und über den Verzicht meiner Unfehlbarkeit müsst man noch gründlich nachdenken – eher nicht :cool:.

Wenn sich Päpste von diesem Dogma distanzieren, genügt das nicht. Man müsste sie widerrufen.
Natürlich ist Jesus Christus als Sohn Gottes eine Teil der christlichen Lehre - aber nicht, dass Jesus Christus Gott sei - das ist ein rein kirchliches Dogma und entspricht dem Christentum nicht.

lg
Syrius
 
Jedenfalls lebst du im Jenseits weiter und zwar hüllenlos ohne das Fleisch. Wenn du wissen willst, was dich nach dem Tod erwartet, dann lies mal 'Bischof Martin' oder Robert Blum'. Diese Bücher gehören zur Neuoffenbarung und sind von Jesus diktiert worden. Wenn man es glauben kann/mag.

Auch ich bin der Ansicht dass es Himmel und Hölle gibt, keinesfalls jedoch eine ewige Verdammnis.

Was die Bücher von Jakob Lorber betrifft, sind diese natürlich nicht von Jesus diktiert, denn Jesus war ja lediglich der Name des als Mensch inkarnierten Christus. Er hatte jedoch versprochen, den Geist/die Geister der Wahrheit zu senden, somit kann durchaus angenommen werden, dass ein Engel Lorber als Medium benützte.

Hier darf ich vielleicht noch auf das Buch von Anthony Borgia hinweisen 'Das Leben in der unsichtbaren Welt' - Borgia hat dieses Buch nach seinem Tod einem Medium diktiert. Das Besondere ist, dass Borgia, der katholischer Priester in London war, gegoogelt werden kann - uns ist somit sein irdisches Leben bekannt und er ist überprüfbar. Das macht dieses Buch so einmalig.

lg
Syrius
 
Aber daß Jesus sagt, der Vater und er wären eins, das glaubst du nicht, oder? Von einem großen Gott willst du nichts wissen, wenn ich dich richtig verstanden habe. Und daß Jesus sogar Gott selbst sei, das gefällt dir demnach vermutlich auch nicht.
Aber du hältst Jesus zumindest für einen besonderen Menschen? Oder was meinst du mit 'um dessen Seele geht es mir' und was ist das für 'Eine Sorge, die ich jedem Menschen zukommen lassen möchte.' ?
Liebe Johsea,

warum sollte Jesus nicht sagen dürfen, er wäre mit seinem Gott eins, das billige ich jedem Menschen zu, nur möchte ich das nicht sein. Ja, eventuell wäre es klüger gewesen die Christen hätten ihren Jesus als ihren Gott manifestiert, ohne diesen Ballast aus dem Alten Testament und da sind wir wieder bei den kleinen Göttern. Warum meinst Du, dass selbst die letzten drei Päpste Maria sehr verehrten und warum sich die Engel so hartnäckig als Schutzengel in den Seelen der Menschen ihren Platz erobert hatten.

Eines der Geheimnisse für den Erfolg von Jesus war, dass er als Mensch einer von uns war, mit dem man sich auch identifizieren kann. Ja und so ist das auch mit Maria oder Magdalena und die vielen anderen, die nicht nur von Nächstenliebe redeten, sondern ein ganzes Leben damit ausgefüllten und sie vorgelebt hatten. Ein Beispiel, das uns hoffen lässt, es ihnen gleich tun zu können. So sind die Engel die Mittler zwischen dieser und der anderen Welt und auch die Sendboten des Guten.

Du fragst nach der Seele, die uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt. Etwas, dem unsere ganz Sorge um ihr Heil gelten sollte, damit wir glücklich sein können. Der Mensch Jesus musste gleich zweimal sterben, einmal am Kreuz und dann durch die Christen, indem sie ihn zum Christus erhoben hatten und er damit seine eigene Seele verlor.

Ich sage immer, dass ein Mensch erst wirklich stirbt, wenn ihn der Nebel des Vergessens einhüllt. Deshalb möchte ich diesem Menschen Jesus seine Seele zurückgeben, ohne Glorie mit all seinen Stärken, Schwächen, Freuden und Ängste, die nun einmal eine Persönlichkeit ausmachen.​


Johsea: Heißt das, du weißt tatsächlich nichts über die geistige Bedeutung von Sähen und Ernten? Hast du noch nie davon gehört, daß wir sähen, was wir ernten, was nicht in natürlicher sondern im geistiger Hinsicht zu verstehen ist ...

Hier hast Du irgendwie den Faden zu diesem Diskussionspunkt verloren. Ich hatte doch die Gleichnisse nicht in ihrer Bedeutung infrage gestellt, sondern lediglich angemerkt, warum sie über die Zeit etwas von ihrer ursprünglichen Intensität und Glanz verloren haben.​


Johsea: Nein, Gott hat sich nicht von den Menschen entfernt. Wir Gläubigen haben ihn stets ganz nah bei uns. Wie kommst du denn darauf? Das kann eigentlich nur bedeuten, daß du dich von Gott so weit entfernt hast. Und du bestätigst meine Annahme auch, da du sagst: Erkennst du, daß du es bist, der sich von Gott entfernt hat?

Denk da bitte nochmals über das nach, was ich über die kleinen Götter geschrieben hatte. Man kann sich nur von etwas entfernen, dem man auch einmal nahe war und diesem Gott war ich noch nie nahe und werde es auch nicht werden wollen. Wenn ich auch die Engel gelegentlich aus dem Auge verloren hatte, begleiten sie mich dennoch schon seit meiner Kindheit und an ihnen möchte ich mich auch weiterhin als die Sendboten des Guten orientieren.

So hat halt jeder seine spirituelle Begleiter, denen er vertaut und sich von ihrem Wesen erfüllen lassen möchte. Die Götter sind der Inbegriff der Sehnsüchte, Wünsche, Hoffnungen und der Wertekanon, derer, die ihnen folgen möchten. „Zeige mir Deinen Gott, dann sage ich Dir, wer Du bist!“, könnte man also etwas abgewandelt sagen, denn auch die Götter sollten unsere Freunde sein.


Merlin
 
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Du fragst nach der Seele, die uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt.
Nein, ich habe gefragt, was du darunter verstehst, was du damit sagen willst. Ich weiß, was die Seele ist. Und ich weiß auch, daß niemand seine Seele verlieren kann und daß somit auch kein Zauberer irgendjemandem seine Seele zurückgeben kann. ;)

So sind die Engel die Mittler zwischen dieser und der anderen Welt und auch die Sendboten des Guten.
Das glaube ich auch. Und wer hat deiner Meinung nach die Engel erschaffen?
 


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