Glauben verstehen

Sicherlich kann die Ausrichtung seines Lebens nach den 10 Geboten nicht verkehrt sein, aber reichen diese für das Seelenheil eines Menschen aus? Mir fehlen in diesen Geboten die Worte, wie Nächstenliebe, Toleranz und Glücklichsein. Die ersten drei Gebote beschäftigen sich mit der Huldigung Gottes und vier weiter mit dem Hab und Gut. Führt das wirklich zu einem erfüllten Leben.

Gebote führen immer zur Suche nach Ausflüchten, warum gerade in diesem Augenblick dieses oder jenes Gebot für mich gerade keine Gültigkeit hat. Man betäubt damit die Stimme seines Herzens - das Gewissen. Hatte Jesus nicht selbst dieses Gewissen über die Gebote gestellt, in seinem Gleichnis vom Samariter? Während der Priester und der Levit auf ihrem Weg, wegen des Reinheitsgebotes an dem Geschundenen vorübergingen, folgte der Samariter seinem Herzen. Welches Gebot der 10 hätte wohl den Priester und den Leviten zur Nächstenliebe bewegen können?

1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
3. Du sollst den Sabbat heiligen.
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.


Wäre da das eine Gebot Zarathustras vom Guten denken, Guten reden und Gutes tun nicht viel einfacher und segensreicher?



Merlin
 
Werbung:
sicherlich ist die Seele etwas Ganzheitliches, dass man nur bei seinem Tod verlieren kann.
Ein Mensch kann seine Seele nicht verlieren, denn er IST Seele. Ein Mensch ist nicht Fleisch und nicht Verstand, er ist Seele.

Von den persischen Engeln weiß ich, dass der Schöpfergott Ahura Mazda die Engel noch vor der Welt aus einem Lichtstrahl erschaffen hatte. Sehr viel später sinnierte auch Augustinus über diese Frage nach und kam zu Erkenntnis, dass sie wohl Gott am ersten Tag der Schöpfung mit dem Licht erschuf.
Ist das Licht nicht der Inbegriff der Hoffnung und Erkenntnis - deshalb möchte ich Ahura und Augustinus in diesem Punkt gerne zustimmen.
Dann bist du ein Gläubiger des Gottes Ahura Mazda und des Geistes Augustinus. Und auch ein Gläubiger des Zarathustras und .... Wieviele Götter hast du noch? Du fragst aber diese nicht um Rat und Antwort, sondern wendest dich immer an die Engel (die 'kleinen Götter' wie du sie nennst), wenn ich dich richtig verstanden habe? Warum?
 
Wäre da das eine Gebot Zarathustras vom Guten denken, Guten reden und Gutes tun nicht viel einfacher und segensreicher?
Wenn ein Mensch wüßte, was gut ist, vielleicht.
Doch weiß dies kein Mensch.

Die einen glauben, dies wäre gut, während andere glauben, das genau das schlecht sei und meinen, daß jenes gut wäre.
Und so ist es mit allem auf dieser Welt.
 
Mir fehlen in diesen Geboten die Worte, wie Nächstenliebe, Toleranz und Glücklichsein.
Die fehlen DIR, weil du die Heilige Schrift vermutlich nicht vollständig gelesen hast. Aber sie fehlen nicht, sie sind da.
Sie fehlen nicht nur nicht, sondern es ist klar und deutlich erkennbar, daß dieses Gesetz zusammen mit dem der Liebe zu Gott über allen anderen gegebenen Gesetzen steht.
Und das Glücklichsein wird in der Bibel Seligkeit genannt. Hast du das wirklich nicht verstanden? Oder hast du die Bibel überhaupt nicht gelesen?

Im 3. Buch Mose steht:
'19,18 Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks.
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.'

Lukas - Kapitel 10 :
10,25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?
10,27 Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst»
10,28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.

Römer 13.9 :
Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Galater 5.14 :
Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."

Jakobus 2.8 :
So ihr das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst," so tut ihr wohl;

Markus :
12,28 Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Und als er sah, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen?
12,29 Jesus aber antwortete ihm: Das höchste Gebot ist das: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
12,30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften».
12,31 Das andre ist dies: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst». Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann bist du ein Gläubiger des Gottes Ahura Mazda und des Geistes Augustinus. Und auch ein Gläubiger des Zarathustras und .... Wieviele Götter hast du noch? Du fragst aber diese nicht um Rat und Antwort, sondern wendest dich immer an die Engel (die 'kleinen Götter' wie du sie nennst), wenn ich dich richtig verstanden habe? Warum?
Liebe Johsea:

lange Zeit war es üblich, dass sich die Gesellen eines Handwerkes nach der Lossprechung für drei Jahre und ein Tag ohne Ziel aufmachten, um in der Fremde etwas Neues zu seinem Handwerk, aber auch über das Leben zu lernen. So möchte ich mich auf meinem Lebensweg auch verstehen.

Man begegnet auf diesem Weg auch anderen Wanderern, die diesen Weg schon gegangen waren. Ich halte da immer gerne inne, um sie nach dem Woher und Wohin zu fragen. Es lohnt sich dabei zuzuhören, denn von manchen lasse ich mich gerne auch ein Stück des Weges begleiten. Warum sollte ich also achtlos an Moses, Jesus, Merlin, Platon, Zarathustra, Laotse, Augustinus und all den anderen vorübergehen, die mir etwas zu sagen haben? Die Engel schätze ich wegen ihres genialen Wesens als Hüter des Seelenheils.

Zu den Zehn Geboten:
Wie Du an Deinem Beitrag sehen kannst, besteht ist in Sachen Nächstenliebe ein unübersehbares Ungleichgewicht vom Alten zum Neuen Testament. Darin liegt dann auch mit ein Grund, warum Jesus mit seiner Botschaft vom Himmelreich und der Nächstenliebe bei seinen jüdischen Mitmenschen so erfolgreich angenommen wurde. Ja und er dehnte diese Liebe auch auf die Feinde aus, während Moses diese auf das Volk Israel beschränkte. Ja, die 10 Gebote sind nur wenige von den 613 Geboten, aber sie wurden an die erste Stelle gerückt.​

Johsea: 3. Mose '19,18 Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr.'
4. Moses 31[7] Und sie führten das Heer gegen die Medianiter, wie der Herr Moses geboten hatte, und erwürgten alles, was männlich war.

Du siehst an meinem Beispiel aus dem 4. Buch Moses, wie Gebote sanktioniert werden können. Da steht einerseits, Du sollst nicht töten – aber im Namen des Herrn schon. Mit dieser Botschaft sind auch die Kreuzritter im Jahr 1099 in Jerusalem eingefallen und haben ohne Not ein unglaubliches Blutbad unter der Bevölkerung angerichtet. Ja und wie war das mit dem 9. und 10. Gebot bei der Landnahme Kanaans durch die Israeliten?

Nun frage ich Dich, ist die Heiligung des Sabbats wichtiger als die Nächstenliebe? Jesus hatte das jedenfalls bei Matthäus 12 und an verschiedenen anderen Stellen der Evangelien anders gesehen.​


Johsea: Wenn ein Mensch wüßte, was gut ist, vielleicht. Doch weiß dies kein Mensch.

Da möchte ich Dir widersprechen, denn wir wissen sehr genau, was nicht gut ist – nur unser Geist versucht seine Interessen zu sanktionieren, indem er nach Ausflüchten sucht. Gut ist, was zum Seelenheil eines Menschen beiträgt, auch jenes der anderen.


Merlin
 
über die Zeit hatte ich allzu oft erfahren, dass es kaum einen Gedanken gibt, der nicht schon einmal gedacht wurde. Von den Religionen hatte ich ja schon oft geschrieben, dass sie die Hoffnungen, Sehnsüchte und den Wertekanonen jener widerspieglen, die ihr folgen wollen. Deshalb entsteht eine Religion auch nicht aus einem Nichts, sondern aus ihrer Zeit und ihrem Umfeld.

Lieber Merlin, da stimme ich völlig zu, möchte aber noch die zusätzliche Möglichkeit erwähnen, dass schon in frühen Zeiten, Menschen mit der Geisterwelt in Verbindung haben stehen können - ähnlich wie die Propheten - und von dort Hinweise auf die Ursachen ihres Menschsein erfuhren und dann in ihre Religion aufnahmen. So sind auch die Ähnlichkeiten zwischen den Ansichten erklärbar.

... denn er erkannte, dass die Sorge um das Seelenheil der zentrale Punkt unseres Daseins ist - nämlich das Glücklichsein.
Platon hat da natürlich schon recht, nur geht es eben um das Glück, das im Himmel zu erfahren ist, sobald alle Untugenden abgelegt sein werden und keine weiteres Menschenleben mehr gelebt werden muss. Dann erst ist die Seele wieder heil!

Zu den Ägyptern solltest Du bedenken, dass deren Vorstellung von den drei Seelen untrennbar mit dem Körper verbunden blieb, deshalb hatten sie auch ihre Toten mumifiziert. Alle drei Seelen waren definitiv keine prä-existenziellen Seelen.

Da wurde ich anders belehrt, nämlich, dass die Ägypter sehr wohl wussten, dass sie aus der Hölle oder Unterwelt auf die Erde inkarnierten und dass die Seele zwingend wieder dorthin zu gehen hat. Auch war ihnen die Wiedergeburt bekannt.

Bin leider unterwegs und kann erst in ein paar Tagen darauf zurückkommen.

Wo siehst Du da also eine Parallele zu Deinem Seelenmodell? Warum akzeptierst Du nicht, dass es da um Deine Vorstellungen geht, und versuchst Brücken zu bauen, die nichts verbinden können? Nein, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, denn es geht ja hier um eine Diskussion, bei der kein Blut fließt – zudem lerne ich ja daraus auch immer etwas dazu.
Mein lieber Merlin, wie wäre ich je in der Lage aus mir selbst ein solches Modell hervorzubringen, in sich logisch und widerspruchsfrei und auf alle Fragen diesbezüglich klare Antwort gebend? Die Ehre gebührt mir nicht - aber vielen Dank.
Das Modell selbst wurde im Buch von Johannes Grebe niedergelegt und ich war sehr froh, es als junger Mensch, es in die Hände zu kriegen. Das Woher und Wohin des Menschen ist sehr klar und logisch beschrieben - inspiriert natürlich von drüben - ergänzt durch weitere Durchgaben.

Da von Brücken zu sprechen, die ins nirgendwo führen halte ich nun doch für etwas zu kurz gegriffen. Immerhin habe ich klare und einfache Erklärungen für das Leid, das Böse und den Sinn des Lebens. Zugegebenermassen lerne ich natürlich auch von Dir sehr viel, und das ist sehr schön.

lg
Syrius
 
Jesus ist die Weisheit Gottes. Jesus ist Gott.

Soso, Jesus soll die Weisheit Gottes sein? Bevor Jesus auf der Erde war, fehlte Gott somit die Weisheit? Und dass Jesus Gott sein soll ist natürlich eine sehr kühne Behauptung - wo Gott doch der Vater ist. Wenn Jesus und der Vater eins sind, dann lediglich einer Meinung - denn Jesus war hier auf Erden, da kann ein vernünftig denkender Mensch nicht annehmen, dass er gleichzeitig Gott im Himmel sei - ohne Vielgötterei anzunehmen.

lg
Syrius
 
Werbung:


Schreibe deine Antwort....
Zurück
Oben