Hallo Handwerker,
Glauben - der Volksmund besagt "Glauben heißt Nichtwissen"...
was allerdings eher sehr hart formuliert und so ausgelegt wird. denn selbst wenn etwas kommt kann man das auch nie wissen... oder? das lehrt uns z.b. das was wir die zukunft nennen. viele gebrauchen daher dieses "nichtwissen" m.e. eher auch aus einer arroganz heraus. als wäre die zukunft nur eine illusion.
denn wer behauptet z.b., ich glaube das was ich sehe? wie z.b. eine colaflasche? denn das es sich um eine solche flasche handelt wird nur in einem kontext überbracht worin sich alle, wenn davon die rede ist, auch einig sind.
obwohl es keine colaflasche an sich gibt. und manche strecken diesen kontext so weit... dass sie sogar wissen, dass die sonne morgen auch wieder aufgeht. die wirklichkeit hat damit m.e. eben gar nichts zu tun... sondern diese sicht kann nur ein möglichkeitssinn bieten. und dann kann man leicht abwägen ob man sich für glaube oder wissen entscheidet. die masse bestimmt dann lediglich über die wirklichkeit, obwohl kein anspruch bezüglich wahrheit möglich ist.
Denn nach meiner Meinung erzeugt überzeugter Glauben einen Willen in und für jeden Menschen individuell, dabei basiert der Glaube, aus dem der Wille entsteht auf unterschiedlichen Erfahrungen eines Individuums aus denen dann wiederum eine individuelle Wahrheit entsteht.
Alle diese verknüpften Faktoren bewirken, dass jeder Mensch seine eigene Realität kreiirt, eine Realität die auf persönlich bewerteten Informationen (Erfahrungen), dem daraus resultierenden Glauben und der daraus transformierten individuellen Wahrheit basiert. In dieser kreiirten Realität ensteht der Wille die persönliche "Welt" in deren Fortbestand zu festigen, daher stimme ich Deiner Eingangsfrage als These zu.
Auch ich bin der Meinung, das jeder Mensch durch seinen Glauben in seiner Welt so existiert, wie er glaubt zu existieren, denn der Wille resultierend aus dem Glauben und bewirkt den Fortbestand der individuellen Realität.
das sehe ich auch so...
Es gibt grundsätzlich keine "falsche" Realität und somit auch keinen "falschen" Glauben, sondern nur individuelle Ansichten!
Wenn die Prozesse, die zur Enstehung der individuellen Realität führen, im ersten Schritt erkannt und im zweiten Schritt verstanden werden, kann das Individuum seine individuelle Realität bewusst verändern.
Entscheidend um den Prozess der bewussten Veränderung zu starten ist die Entscheidung dazu --- die bewusste Entscheidung!
Warum "bewusste Entscheidung"? Weil es viele unbewusste Entscheidungen gibt, die durch ihre Unbewusstheit/Unwissenheit beeinflussbar sind. Alles das was nicht bewusst ist, ist nicht erkannt und nicht verstanden worden, ergo ist alles Unbewusste auch beeinflussbar. Erst mit der Bewusstmachung tritt der Prozess der Erkennung und der Entscheidung ein, dem eine willentlich herbeigeführte Veränderung folgen kann, wenn sich das Individuum dazu entscheidet, diese Veränderung herbei führen zu können.
Die Menschen, die sich unbewusst dafür entscheiden, dass sie einem Schicksal unterliegen, werden die frei wählbare Entscheidung immer erfolgreich als Illusion bewerten.
Die Menschen, die sich bewusst für die frei Entscheidung entscheiden, werden durch ihr erkanntes eigenverantwortliches Handeln willentlich bewusste Veränderungen herbei führen können.
Letztendlich sind es unsere Entscheidungen, die uns ausmachen. Letztendlich entscheidet sich jeder Mensch seiner kreiirten Realität und somit schafft sich jeder Mensch durch seinen Glauben seine eigene Welt, ob bewusst oder unbewusst obliegt nur des Erkennen-Wollens und des Sich-Entscheiden-Wollens --- nicht der Möglichkeit was möglich ist, denn in Gott ist alles möglich...
...alles andere ist nach meiner Meinung nur eine des Individuums selbst gewählte Entschuldigung sich der Eigenverantwortung nicht zu stellen.
ich finde es ja richtig was du sagst. aber was glaubst du, wieviel man von diesem unbewussten zum bewussten übergehen kann?
denn meine beobachtung bis heute ist, dass wir meistens immer nur von diesen zweien ausgehen. wir glauben kaum, dass wir selbst aus mehreren instanzen geschaffen sind... welche sich unbewusst/bewusst in uns quasi aufteilen (aufhalten). deswegen gehen wir auch gewissermaßen eher hart mit dem kontext der verantwortung um - und ziehen uns selbst sogar so ins gericht. weil wir dual denken (aber eben nicht sind). denn für alles kennen wir nichts anderes zum denken als einen vergleich. wie komplex aber solch ein vergleich beschaffen sein kann... da haben wir uns m.e. noch nicht genug herangewagt.
ich glaube, solche eine erkenntnis würde uns nämlich nur reell traumatisieren. deswegen auch eher dieser krasse kontrast: glauben heisst nicht wissen.
Gott als planloses Wesen auf einem Ameisenhaufen zu sehen sind für mich ebenso beschränkte Bildnisse, die den Versuch der Entschuldigung untermauern sollen, wie der alte Mann mit weißem Bart auf einem Thron aus Wolken, der über uns wacht.
Gott ist für mich ALLES und er ist kein er und wacht auch nicht über uns, liebt und bestraft uns nicht, sondern Gott ist eben ALLES, die pure Energie der ALL-Existenz, unendlich und ewig --- und für uns unbegreiflich, unverstänlich, unerklärlich --- aber in unserem dimensions-beschränkten Dasein der uns gegebenen Möglichkeit erfahrbar!
schon klar.
aber jetzt mal ganz pragmatisch gesehen: ist dir vielleicht schonmal aufgefallen, dass alle sätze welche mit "alles ist" oder "es gibt nur" immer nur falsch sind? versuche solch einen satz mal zu bilden. es wird dir m.e. nie gelingen. egal was du probierst...
und weisst du, was dann die krux an der ganzen sache ist, bezüglich solch einem alles-konzept bezüglich gott?
na das eben nicht alles gott ist. niemals. jetzt kommt nämlich eine undurchsichtige steigerung zu stande welche die möglichkeit in betracht zieht, dass gott nämlich (tatsächlich) auch ein wesen ist! und dieses wesen... beabsichtigt einen ganz anderen kontext als du! das ist die krux an der sache. also... das was es schon gibt (wie ein wesen namens gott)... wirst du niemals werden oder sein. verrückt nicht wahr?
und für einen solchen kontext gibt es wieder sogar eine steigerung. er nennt sich dann brahman.
alles was den geist nämlich genug auch öffnen kann... worin gott als wesen existiert... dafür gibt es dann auch solch einen ort.
deswegen halte ich meine analogie bezüglich gott und mit dem ameisenhaufen für sehr plausibel. weil solch ein wesen eben in einem ganz anderen kontext existiert als du oder ich. und es ist durch diesen ort "brahman" daher gar nicht beabsichtigt, dass du solch eine selbe wesenheit einnimmst.
ist das erstaunlich... oder logisch? ich würde mal sagen, es ist hier beides der fall. aber es gilt auf keinen fall: alles=gott oder alles=brahman. denn solche sätze sind immer falsch, denn sie gelten nur so lange bis sie widerlegt werden.
cu
ps: ich werde hier auch nicht mehr lange schreiben. ich habe meinem leben schon so gut wie eine andere richtung gegeben. denn ich habe ca. 10 jahre inzwischen nun schon in foren verbracht... und möchte mal alles für mich auch schriftlich zusammenfassen. dieses thema "glaube", wäre bzw. ist nun eigentlich auch mein letztes thema. aber ich bin bereit, es selbst für mich als ein resümee auch zu ende zu bringen.
http://www.youtube.com/watch?v=Y_U6S6Z6APw&feature=related