Wenn Jesus für unsere Sünden gestorben ist, gibt es dann überhaupt noch eine Sünde, die nicht bereits gesühnt ist?
Nicht für die individuell-persönlichen Sünden ist er gestorben, sondern - wie es ja richtigerweise heißt -: Er nimmt hinweg die
Sünde der Welt. -
Was ist die "Sünde der Welt"? Alles dasjenige, was den Erdenplaneten als den Plan der Menschheitsevolution in Vernichtung und Tod hinabzustürzen droht. Dies ist zum einen der kritische Tiefststand, den die Erde auf ihrem epochalen Werdegang zur Zeit der Geburt Christi durchschritt, denn die Erde droht mehr und mehr zu verhärten und sozusagen ihren Geist aufzugeben. Der kosmische Christus, der das Lebensprinzip in sich trägt, hat diesen planetarischen Zerfall abgebremst und verhindert und ihr neue Lebenskräfte geschenkt. - Sodann ist mittlerweile unschwer der andere gefährliche Faktor auszumachen: Unsere Vergehungen gegen die Natur, ihre Geschöpfe und das gemeinsame Erdenklima - kurz: Die notwendigen Folgen und Konsequenzen unserer zivilisatorischen Entwicklung und Entfaltung.
Man kann sich jetzt fragen, weshalb uns der Christus unsere
Zivilisationssünden vergeben soll: Obliegt es nicht uns selber, wieder gut zu machen, was wir eigenverantwortlich verschuldet haben? -
Insofern die planetarische Erden-Evolution in den Händen der Weltenschöpfer liegt, sind wir Menschen unfähig, diese von uns aus zu beeinflussen.
Aber ebenso ist uns im Grunde vollkommen klar, dass wir auch unsere Versündigungen gegen die Erde niemals wieder korrigieren können, was immer auch die Wissenschaft darüber behaupten und glauben mag. Es war der weisen Vorsehung der Götter vollkommen bewusst, dass die Erde dereinst so malträtiert und gepeinigt werden würde, wie es gegenwärtig durch uns geschieht; sie wollte, dass der Mensch erfahre und erkenne, was das Gute und was das Böse ist, und dass beides nur in der unmittelbaren Begegnung möglich sein kann. Somit trägt der Mensch
letztendlich in der Tat
keine persönlich-individuelle Schuld an den Auswirkungen seines Treibens mit dem Planeten, ebenso wie etwa ein Bautrupp nicht für den Lärm und den Schmutz verantwortlich gemacht werden kann, den ihre Arbeit notwendig und unvermeidbar verursacht.
Daher muss die Erdenrettung auch vor den
von uns verursachten Schäden
durch die Götter erfolgen, entstehen sie aus edler oder aus übler Gesinnung; der persönliche individuelle Mensch steht dieser göttlichen Korrektur völlig neutral gegenüber.
Das Verhältnis des Christus zur
persönlichen Sünde ist ein völlig anderes, und
diese Sünde konnte und kann er nicht durch die opfernde Hingabe seines lebentragenden durchgeisteten Blutes vergeben. Hier ist ganz der einzelne Mensch in der Verantwortung, und Vergebung gibt es für den Einzelnen allein durch das positive Annehmen des persönlichen Schicksals
und sein lebenslanges Streben nach dem Schönen, Wahren und Guten in der Welt.
Herzliche Grüße!
Werdender
In der Tat