Ramar
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 12. August 2005
- Beiträge
- 1.257
Ich muß Dir insofern widersprechen, daß Musikalität nicht zwingend den Ausdruck mit Musik beinhaltet, lediglich die musikalische Begabung, die Fähigkeit, Musik mit ihren Elementen Melodik, Harmonik, Rhythmik und in ihrer formalen Gliederung aufzunehmen und ihren Sinn zu erfassen. Ob diese Fähigkeit schöpferisch verwendet wird, ist ein anderes Kapitel.Musiker und auch Mystiker haben immer wieder Worte gefunden, manche auch erst unter Druck wie man es von Laotse erzählt, aber diese Worte sind nur ein Abglanz, ein Schein, es ist der Finger, der auf etwas zeigt - wenn ich es nicht in mir habe (wahrnehme) dann seh ich s nicht
so wie Goethe sagte - wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.
Musikalität ist eine innenwohnende Kraft, eine Wahrnehmungsfähigkeit, die mithilfe der Musik etwas ausdrücken kann, das was wir davon erkennen ist ein Ausdruck dessen, das Ergebnis, der Ausfluss, aber nicht die Musikalität selbst - und erkannt werden kann dies nur wenn ich dies auch in mir habe.
Aber lass dich nicht abhalten vom kritisieren, auch ich kritisiere gerne, und sei es die Kritiker![]()
Nebenbei bemerkt stimmt die Ansicht nicht, daß Musikalität ein vorgegebener Faktor ist, den man mehr oder weniger hat oder nicht. Die Musikalität eines Menschen korreliert mit seinen kleinkindlichen und späteren Erfahrungen und Erfahrungsmöglichkeiten usw.
Und soviel Musikalität, um diese zu erkennen, hat schlichtweg jeder. Das ist kein Privileg, unterscheidet sich nur in der Qualität. Deshalb begeistern sich die einen für schlichte Volksmusik oder Schlager, andere für Klassik oder Jazz und allen Facetten dazwischen.
Und das ist mit der Mystik vergleichbar.
Alle Mystik ist ein Transzendieren und ein Ablösen von irgendeinem Gegenstande, den man hinter sich zu lassen glaubt.
Johann Wolfgang von Goethe
L.G.
Ramar