Liebe Eiwa,
all unser Tun entwickelt eine Eigendynamik, die sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beeinflussen lässt. Wobei auch das Nichtstun ein solches Tun darstellt. So gibt es auch noch äußere Einflüsse, die wir nicht bestimmen können. Jeder dieser Faktoren muss jedoch jeder für sich nicht bedeutsam sein, aber wenn sie zusammentreffen schon.
Etwas, dass man die Duplizität der Ereignisse nennt. Beispielsweise kann man bei Rot über eine Kreuzung fahren, bedeutsam wird das erst, wenn es da eine Kamera gibt oder ein anderes Fahrzeug, das ebenfalls über die Kreuzung fährt.
So kann es auch zu einem Traum eine solche Duplizität geben und Du wirst dann sagen, dass Du das vorausgesehen hast. Ja, es gibt sogenannte prophetische Träume, die aber nicht im Sinne eines Orakels des Schicksals stehen. Es sind mehr die unbewussten Wahrnehmungen zu einer Situation, die sich anbahnen könnte.
Ja so können auch diffuse Ängste eine Rolle spielen, die in den Träumen durchgespielt werden. Mit diesem Durchspielen soll eine Erfahrung für den Fall aller Fälle gesammelt werden. Ja und wenn dann die Sache mit der Duplizität eintritt, wirst Du Dich an diesen Traum wieder erinnern.
Es ist nun so, dass mit den Träumen Botschaften in der Seele verankert werden können (suggestive Formeln). Wenn Du also die Botschaft aussendest, dass Deine Träume so eine Art schicksalshafte Vorboten sind, wird Deine Seele nach solchen Suchen. Es werden damit also neue Lebensängste geschaffen oder verstärkt.
Auf diese Weise wird also diese Suche in den Mittelpunkt gerückt und damit Dein Tun bestimmt. Es wird dann so, als wolltest Du auf Deinem Lebensweg mit angezogener Handbremse auf einen Berg fahren. Ängste sind eigentlich unsere Freunde, die uns beschützen und bewahren. Sie dürfen uns jedoch nicht bestimmen oder lähmen, denn damit können sie uns auch zerstören.
Hoffnung, Zuversicht und das Selbstvertrauen sind die kreativen Kräfte in uns, die uns zu dem werden ließen, der wir heute sind. Ja und davon hängt auch unser Seelenheil im Hier und Jetzt ab. Dieses Seelenheil ist jedoch nicht immerwährend und muss immer wieder umsorgt werden. Platon hatte einmal davon gesprochen, dass diese Sorge die wichtigste Aufgabe für einen Menschen sein sollte.
Merlin
wenn ich die Träume habe, sind keine Gefühle dabei. Ich sehe ein Bild, eine Situation in der ich bin, als Tatsache, als würde ich einen Filmausschnitt sehen.
Ich kann das nicht beeinflussen, was ich sehe oder wann ich diese Ausschnittsbilder sehe und ich weiß auch nicht, wann sie eintreffen, bzw. ich sehe manchmal auch Sachen von Menschen voraus, zu denen ich nicht einmal irgendwann eine Frage gestellt habe.
Diese Träume sind nicht ausgelöst durch eine Frage, die ich mir stelle, z.B. wenn ich schlafen gehe - ja, das gibt es manchmal auch, aber ich erhalte darauf nicht immer Antwort und wenn ich es doch tue, nicht immer in der selben Nacht und die Antworten fühlen sich auch anders in der Intensität an, sie sind, wie nebensächlich.
Diese Träume sind einfach da, wenn sie kommen, sie sind intensivscharf, sodass sie sich mir einbrennen, sie sind meistens so aus dem Kontext gerissen, bzw. sie haben nichtmal einen Kontext, sodass ich sie nichtmal einordnen kann in welcher Situation, oder welche Situation folgend sie eintreten werden.
Sodaß ich sie nichtmal beeinflussen kann, ob sie, wann sie passieren.
Ich sehe die Träume und weiß, während ich sie sehe, schon bewußt im Traum, dass das kommen wird. Dann wache ich sofort auf, als wäre ich jähe wachgerüttelt und denke mir "ok, what ever".
Da ich diese Träume zu keiner folgenden Situation einordnen kann, kann ich es auch nicht beeinflussen, ob es zu der Situation kommt, oder nicht, da ich ja keine Ahnung habe, wann ich im Leben in dieser Situation aufschlage. Ich bin eines Tages einfach drinnen. Punkt und denke mir "fuck" (sorry für den Ausdruck)
Bestes Beispiel: ich sehe im Traum: ich hocke vor einem schwarzen Fernseherregal und ich habe eine neue, unaufgemachte "ER"-Staffel in der Hand und bin irgendwie traurig oder so, aber es ist eine Tatsache, dass es so ist, dass ich das tue.
Meine Mutter stirbt Jahre später, ich hocke vor einem schwarzen Fernsehregal, sortiere ihre DVDs und da habe ich eine neue, unaufgemachte "ER"-Staffel in der Hand, und es ist eine Tatsache:meine Mutter ist tot, kann man nichts ändern - vollkommen aus dem Kontext gerissen, nur dieses Bild: mit dem DVD-Staffel im der Hand - mich in der Situation wiedersehend, dass ich die DVDs in der Hand habe, blendet sich wieder das Bild ein.
Im Traum, als ich das sah, wusste ich nicht, dass es nach dem Tod meiner Mutter sein wird, oder dass meine Mutter stirbt.
Ich dachte nach dem Traum nur wieder "warum sollte ich in der Situation sein, ich mag die Serie nichtmal".
Was mich beschäftigt ist, warum sehe ich diese kleine, unbedeutende Lebensnebensächlichkeitsbilder, ohne jeden Kontext, in dem Moment, wenn ich sie sehe?
Und danach kam die Frage: gibt es überhaupt einen freien Willen, wenn ich dann doch, Jahre später in der nebensächliche Situation befinde, die ich sah? Denn alles führt anscheinend dorthin...