Gibt es einen freien Willen?

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Die Frage kommt daher, dass ich manchmal Bilder im Schlaf aus meiner Zukunft sehe und wenn das passiert, weiß ich auch, dass das passieren wird. Ich weiß nur nicht wann. Dann vergesse ich manchmal darauf und dann befinde ich mich in der Situation und mir fällt der Traum wieder ein, weil ich mich genau in der Situation befinde.

Ich habe einiges vorausgeträumt, was sich dann immer genauso erfüllt haben.

Nur zwei Beispiele:
Ich habe z. B. den Tod von meinem Cousin geträumt, ich habe es nicht geglaubt - und dann passierte es. Er war 33 Jahre alt. Diesmal war das kein klarer Traum, sondern ein eher abstrakter. Vielleicht wollte ich den Traum nicht schlucken.
Auch, bevor meine Oma starb, war der Traum abstrakt. Das war mein erster solcher Traum. Damit hat es begonnen und ich sah es genau gleichzeitig, als meine Oma starb. Könnte ich das von meiner Oma geerbt haben? Sie hatte solche Träume und wenn sie es uns erzählte, lachte ich innerlich über sie und tat es als Spinnerei meiner Oma ab, ich sagte es ihr aber nie. Ich war ihre älteste Enkelin.

Oder ich träumte einmal, dass ich Ameisen durch ein Mikroskop ansehe und dann große Bilder von diesen Ameisen. Als ich das sah, dachte ich auch " was für ein Blödsinn, warum sollte ich das tun?". Ich hätte damals nie den Absicht in der Richtung. Jahre später hocke ich im Naturhistorischen Museum und mache Makrofotos (sehr stark vergrößerte Fotos) von Ameisen der Kollektion für eine amerikanische Uniseite. Und das Bild fliegt mir wieder vor den Augen.

Ich habe noch ein paar Bilder, die sich noch nicht erfüllt haben. Ich bin nicht unbedingt scharf darauf, sie erfüllt zu sehen. Es sind eigentlich neutrale Bilder, nur habe ich zur Zeit andere Pläne.
Bzw. eines davon ist etwas, dass ich mir immer gewünscht habe, weil ich das Gefühl habe, dass es sehr zu meinem Wesen passt (Ich sah diese Bild schon als Kleinkind). Da habe ich aber absolut keinen Plan/ Ahnung, wie das wahr werden könnte. Den Traum habe ich aber schon zwei Mal gesehen. Das letzte Mal auch mit Teilen eines anderen Traumes. Und eigentlich hatte ich diese Bilder schon als Kleinkind tagsüber manchmal vor Augen. Deswegen bin ich Biologe geworden, weil diese Bilder vollkommen mit mir im Einklang waren, als etwas, was geschehen soll.

Deswegen, meine Frage: gibt es überhaupt einen freien Willen?

Langsam glaube ich, dass genau das eine Illusion ist.
Einfach zu prüfen, wenn mögend, danach strebend, und ernsthaft selbst wissen wollend: Richte guter Haushälter den rechten Zeigefinger auf's rechte Auge, konzentriere er sich dann stark auf den Finger, alles herum vergessend, und dann blitzartig und kräftig mit dem Zeigefinger ins Aug fahren.

Für den Fall, daß guter Haushälter für selbstansehen noch nicht genug Ver-mögen angehäuft hat, mag ihm jenes, denkend verfolgen könnend, über die Runden helfen, um nicht zu verkommen: AN 3.61: Tittha Sutta — Sektenanhänger (Über Freien Willen und dessen Notwendigkeit ihn nicht zu negieren)
 
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Die Antwort darauf ist bereits in Beitrag #6 enthalten.
Nein, "teilweise" ist kein Verlassen.

Meine Frage an dich wäre, ob du aus sichere Erfahrung redest, oder von etwas, das du aus Bücher kennst.

Ich rede von Sachen, die ich erfahren habe und ich möchte, nach Möglichkeit, eine ernste, auf Erfahrung basierte Diskussion führen.

Ich bin neugierig auf eure konkrete, erlebte Erfahrungen das Thema betreffend.
 
@Eiwa,
Der freie Wille in Abhängigkeit zu den vorübergehenden Inhalten des Lebens ist von illusorischer Natur.
Der freie Wille in Unabhängigkeit zu den vorübergehenden Inhalten des Lebens ist von wahrer Natur.

Wichtig hierbei zu beachten ist, dass die Identität nichts anderes als ein vorübergehender Inhalt des Lebens ist und der freie Wille von wahrer Natur sich nur auf die wahre Natur bezieht.


Es tut mir leid, die Aussage ist so allgemein, dass es alles, aber auch gar nichts aussagen kann.

Man kann auch so verstehen, dass unser ganzes Leben auf der Erde nur ein vorübergehendes Inhalt ist, wenn man bedenkt, dass nur die Seele von Bestand ist, und vielleicht nicht mal das.

Deine erste Aussage wäre nach meinem Verständnis deiner Texte, dass es keinen freien Willen gibt - wobei du das nach meiner Auffassung in deiner zweite Aussage falsifizierst, indem du sagst, dass das änderbar ist.

Das Thema ist mir wichtig und ich möchte ernsthaft und eindeutig darüner reden, statt Texten, die man so oder anders intepretieren kann, bitte.
 
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Man kann auch so verstehen, dass unser ganzes Leben auf der Erde nur ein vorübergehendes Inhalt ist, wenn man bedenkt, dass nur die Seele von Bestand ist, und vielleicht nicht mal das.
Das Leben ist kein Inhalt von sich selbst.
Alle vorübergehenden Erscheinungen sind Inhalt des Lebens.
Das Leben ist keine vorübergehende Erscheinung.
Deine erste Aussage wäre nach meinem Verständnis deiner Texte, dass es keinen freien Willen gibt - wobei du das nach meiner Auffassung in deiner zweite Aussage falsifizierst, indem du
Du beziehst dieses Thema auf eine Identität, die du "Ich" nennst, aber ein vergänglicher Inhalt des Lebens ist.
Ich beziehe es auf jenes Ich als auch auf das Absolute. Für ersteres existiert kein freier Wille. Das Absolute hingegen IST freier Wille.
Auf dieses Ich bezogen existiert der freie Wille nicht, denn das (Wohl)Befinden dieses Ichs ist abhängig von den Inhalten des Lebens.
Auf deine wahre Natur bezogen existiert der freie Wille, nicht aber als zusätzlicher Besitz, sondern Seinsnatur; das Befinden des Absoluten ist das Leben selbst, unabhängig von seinen Inhalten.
 
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o gesehen: sind all die Bücher über Manifestationen, wie man alles manifestiert, nur Verkaufsköder?
Da möglicherweise jeder einen scheinbar vorgeschriebenen Weg hat?
Liebe Eiwa,

all unser Tun entwickelt eine Eigendynamik, die sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beeinflussen lässt. Wobei auch das Nichtstun ein solches Tun darstellt. So gibt es auch noch äußere Einflüsse, die wir nicht bestimmen können. Jeder dieser Faktoren muss jedoch jeder für sich nicht bedeutsam sein, aber wenn sie zusammentreffen schon.

Etwas, dass man die Duplizität der Ereignisse nennt. Beispielsweise kann man bei Rot über eine Kreuzung fahren, bedeutsam wird das erst, wenn es da eine Kamera gibt oder ein anderes Fahrzeug, das ebenfalls über die Kreuzung fährt.

So kann es auch zu einem Traum eine solche Duplizität geben und Du wirst dann sagen, dass Du das vorausgesehen hast. Ja, es gibt sogenannte prophetische Träume, die aber nicht im Sinne eines Orakels des Schicksals stehen. Es sind mehr die unbewussten Wahrnehmungen zu einer Situation, die sich anbahnen könnte.

Ja so können auch diffuse Ängste eine Rolle spielen, die in den Träumen durchgespielt werden. Mit diesem Durchspielen soll eine Erfahrung für den Fall aller Fälle gesammelt werden. Ja und wenn dann die Sache mit der Duplizität eintritt, wirst Du Dich an diesen Traum wieder erinnern.

Es ist nun so, dass mit den Träumen Botschaften in der Seele verankert werden können (suggestive Formeln). Wenn Du also die Botschaft aussendest, dass Deine Träume so eine Art schicksalshafte Vorboten sind, wird Deine Seele nach solchen Suchen. Es werden damit also neue Lebensängste geschaffen oder verstärkt.

Auf diese Weise wird also diese Suche in den Mittelpunkt gerückt und damit Dein Tun bestimmt. Es wird dann so, als wolltest Du auf Deinem Lebensweg mit angezogener Handbremse auf einen Berg fahren. Ängste sind eigentlich unsere Freunde, die uns beschützen und bewahren. Sie dürfen uns jedoch nicht bestimmen oder lähmen, denn damit können sie uns auch zerstören.

Hoffnung, Zuversicht und das Selbstvertrauen sind die kreativen Kräfte in uns, die uns zu dem werden ließen, der wir heute sind. Ja und davon hängt auch unser Seelenheil im Hier und Jetzt ab. Dieses Seelenheil ist jedoch nicht immerwährend und muss immer wieder umsorgt werden. Platon hatte einmal davon gesprochen, dass diese Sorge die wichtigste Aufgabe für einen Menschen sein sollte.


Merlin
 
Das Leben ist kein Inhalt von sich selbst.
Alle vorübergehenden Erscheinungen sind Inhalt des Lebens.
Das Leben ist keine vorübergehende Erscheinung.

Du beziehst dieses Thema auf eine Identität, die du "Ich" nennst, aber ein vergänglicher Inhalt des Lebens ist.
Ich beziehe es auf jenes Ich als auch auf das Absolute. Für ersteres existiert kein freier Wille. Das Absolute hingegen IST freier Wille.
Auf dieses Ich bezogen existiert der freie Wille nicht, denn das (Wohl)Befinden dieses Ichs ist abhängig von den Inhalten des Lebens.
Auf deine wahre Natur bezogen existiert der freie Wille, nicht aber als zusätzlicher Besitz, sondern Seinsnatur; das Befinden des Absoluten ist das Leben selbst, unabhängig von seinen Inhalten.

Wir sind aber auf die Erde geboren worden und da gibt es einen Prozess, das man Leben nennt und wir müssen den durchmachen, damit auseinandersetzen (sonst wären wir in dem wo alle Seelen sind - woraufhin sich meine Frage nicht bezog).
Da wir nunmal leben, möchte ich mich damit auseinandersetzen und darauf bezog sich meine Frage: auf die Zukunft. In der Gegenwart haben wir möglicherweise der Illusion des freien Willens, aber möglicherweise doch nicht, sonst würden ja meine Träume Jahre später nicht eintreffen, ob ich das nun will, oder nicht.
Natürluch habe ich die scheinbare Wahl dazwischen, ob ich in der Zwischenzeit mein Leben glücklich oser depressiv verbringe.
Am Ende klickt es dorthin, in die Situation, die ich gesehen habe.
 
Liebe Eiwa,

all unser Tun entwickelt eine Eigendynamik, die sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beeinflussen lässt. Wobei auch das Nichtstun ein solches Tun darstellt. So gibt es auch noch äußere Einflüsse, die wir nicht bestimmen können. Jeder dieser Faktoren muss jedoch jeder für sich nicht bedeutsam sein, aber wenn sie zusammentreffen schon.

Etwas, dass man die Duplizität der Ereignisse nennt. Beispielsweise kann man bei Rot über eine Kreuzung fahren, bedeutsam wird das erst, wenn es da eine Kamera gibt oder ein anderes Fahrzeug, das ebenfalls über die Kreuzung fährt.

So kann es auch zu einem Traum eine solche Duplizität geben und Du wirst dann sagen, dass Du das vorausgesehen hast. Ja, es gibt sogenannte prophetische Träume, die aber nicht im Sinne eines Orakels des Schicksals stehen. Es sind mehr die unbewussten Wahrnehmungen zu einer Situation, die sich anbahnen könnte.

Ja so können auch diffuse Ängste eine Rolle spielen, die in den Träumen durchgespielt werden. Mit diesem Durchspielen soll eine Erfahrung für den Fall aller Fälle gesammelt werden. Ja und wenn dann die Sache mit der Duplizität eintritt, wirst Du Dich an diesen Traum wieder erinnern.

Es ist nun so, dass mit den Träumen Botschaften in der Seele verankert werden können (suggestive Formeln). Wenn Du also die Botschaft aussendest, dass Deine Träume so eine Art schicksalshafte Vorboten sind, wird Deine Seele nach solchen Suchen. Es werden damit also neue Lebensängste geschaffen oder verstärkt.

Auf diese Weise wird also diese Suche in den Mittelpunkt gerückt und damit Dein Tun bestimmt. Es wird dann so, als wolltest Du auf Deinem Lebensweg mit angezogener Handbremse auf einen Berg fahren. Ängste sind eigentlich unsere Freunde, die uns beschützen und bewahren. Sie dürfen uns jedoch nicht bestimmen oder lähmen, denn damit können sie uns auch zerstören.

Hoffnung, Zuversicht und das Selbstvertrauen sind die kreativen Kräfte in uns, die uns zu dem werden ließen, der wir heute sind. Ja und davon hängt auch unser Seelenheil im Hier und Jetzt ab. Dieses Seelenheil ist jedoch nicht immerwährend und muss immer wieder umsorgt werden. Platon hatte einmal davon gesprochen, dass diese Sorge die wichtigste Aufgabe für einen Menschen sein sollte.


Merlin

wenn ich die Träume habe, sind keine Gefühle dabei. Ich sehe ein Bild, eine Situation in der ich bin, als Tatsache, als würde ich einen Filmausschnitt sehen.

Ich kann das nicht beeinflussen, was ich sehe oder wann ich diese Ausschnittsbilder sehe und ich weiß auch nicht, wann sie eintreffen, bzw. ich sehe manchmal auch Sachen von Menschen voraus, zu denen ich nicht einmal irgendwann eine Frage gestellt habe.

Diese Träume sind nicht ausgelöst durch eine Frage, die ich mir stelle, z.B. wenn ich schlafen gehe - ja, das gibt es manchmal auch, aber ich erhalte darauf nicht immer Antwort und wenn ich es doch tue, nicht immer in der selben Nacht und die Antworten fühlen sich auch anders in der Intensität an, sie sind, wie nebensächlich.

Diese Träume sind einfach da, wenn sie kommen, sie sind intensivscharf, sodass sie sich mir einbrennen, sie sind meistens so aus dem Kontext gerissen, bzw. sie haben nichtmal einen Kontext, sodass ich sie nichtmal einordnen kann in welcher Situation, oder welche Situation folgend sie eintreten werden.
Sodaß ich sie nichtmal beeinflussen kann, ob sie, wann sie passieren.

Ich sehe die Träume und weiß, während ich sie sehe, schon bewußt im Traum, dass das kommen wird. Dann wache ich sofort auf, als wäre ich jähe wachgerüttelt und denke mir "ok, what ever".

Da ich diese Träume zu keiner folgenden Situation einordnen kann, kann ich es auch nicht beeinflussen, ob es zu der Situation kommt, oder nicht, da ich ja keine Ahnung habe, wann ich im Leben in dieser Situation aufschlage. Ich bin eines Tages einfach drinnen. Punkt und denke mir "fuck" (sorry für den Ausdruck)

Bestes Beispiel: ich sehe im Traum: ich hocke vor einem schwarzen Fernseherregal und ich habe eine neue, unaufgemachte "ER"-Staffel in der Hand und bin irgendwie traurig oder so, aber es ist eine Tatsache, dass es so ist, dass ich das tue.
Meine Mutter stirbt Jahre später, ich hocke vor einem schwarzen Fernsehregal, sortiere ihre DVDs und da habe ich eine neue, unaufgemachte "ER"-Staffel in der Hand, und es ist eine Tatsache:meine Mutter ist tot, kann man nichts ändern - vollkommen aus dem Kontext gerissen, nur dieses Bild: mit dem DVD-Staffel im der Hand - mich in der Situation wiedersehend, dass ich die DVDs in der Hand habe, blendet sich wieder das Bild ein.

Im Traum, als ich das sah, wusste ich nicht, dass es nach dem Tod meiner Mutter sein wird, oder dass meine Mutter stirbt.
Ich dachte nach dem Traum nur wieder "warum sollte ich in der Situation sein, ich mag die Serie nichtmal".

Was mich beschäftigt ist, warum sehe ich diese kleine, unbedeutende Lebensnebensächlichkeitsbilder, ohne jeden Kontext, in dem Moment, wenn ich sie sehe?
Und danach kam die Frage: gibt es überhaupt einen freien Willen, wenn ich dann doch, Jahre später in der nebensächliche Situation befinde, die ich sah? Denn alles führt anscheinend dorthin...
 
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...es ist, wie eine Auflösung des Rätsels, wie "Zack! da haste es! (was sagst du nun dazu- ätsch)" ..und ich antworte darauf - siehe oben :).

Wenn diese Nebensächlichkeitsbilder sich nicht mit Laserschärfe noch während des Traumes in meinen inneren Augen festbrennen würden, würde ich sie sofort vergessen, noch in der selben Sekunde, wie ich sie sehe, oder überhaupt nichtmal wahrnehmen.

Mir wäre es auch viel lieber, wenn sich große Ereignisse inklussive Kontext sich zeigen würden, dass ich wenigstens ganz genau weiß, was es sein wird.
Obwohl bei negativen Ereignissen, wäre ich doch nicht so scharf darauf ;).
 
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Wir sind aber auf die Erde geboren worden und da gibt es einen Prozess, das man Leben nennt
Das ist ein kollektives Missverständnis, in dem das Leben mit seinen Inhalten verwechselt wird.
Leben ist kein Prozess, der aufkommen und vergehen könnte. Leben ist das, was eine Geburt erst ermöglicht und folglich bereits vor der Geburt vorhanden ist.

Das, was du einen Prozess nennst, ist ein gestaltbarer Lebensinhalt, nicht das Leben selbst.
wir müssen den durchmachen
Nein, müssen wir faktisch nicht, wie es auch bereits ein verzweifelter Jugendlicher, der Selbstmord begeht, erkennt und auch entsprechend handelt.
Was dieser jedoch nicht erkennt, ist die Gestaltbarkeit dieses Prozesses, die Chance, das Leben in seiner ganzen Freiheit zu sehen.

damit auseinandersetzen (sonst wären wir in dem wo alle Seelen sind - woraufhin sich meine Frage nicht bezog).
Der Ort, wo alle Seelen sind, ist das Leben selbst.
Deine Frage bezog sich auf den freien Willen: Dieser existiert in der Absolutheit des Lebens selbst, nicht aber bezogen auf die Inhalte des Lebens.

darauf bezog sich meine Frage: auf die Zukunft.
Meine Antwort bezieht sich auf das Jetzt.
Es existiert keine Zukunft außerhalb deiner Vorstellung.

In der Gegenwart haben wir möglicherweise der Illusion des freien Willens, aber möglicherweise doch nicht, sonst würden ja meine Träume Jahre später nicht eintreffen, ob ich das nun will, oder nicht.
Deine Träume sind Inhalte des Lebens, späterhin Inhalte der Erinnerung, und Erinnerungen haben niemals eine fixe Form. Sie passen sich den Gegebenheiten an. Mit jedem Mal, wenn du dich an etwas erinnerst, ändert sich ein winziger Teil jener Bilder und zeigt dir etwas aus der Gegenwart.
Vieles ist auch aufgrund des schlichten Wissens um Ursache und Wirkung vom Unterbewusstsein im Schlaf vorhersagbar, oder aber vom Wachbewusstsein vielseitig ausleg- und interpretierbar, wodurch es wiederum unterbewusst herbeiführbar wird.
Natürluch habe ich die scheinbare Wahl dazwischen, ob ich in der Zwischenzeit mein Leben glücklich oser depressiv verbringe.
Es ist kein öder Spruch von Selbstverherrlichern, dass nur das Jetzt existiert.
Du wirst niemals an einem anderen Ort eine Zwischenzeit finden, als in deiner Vorstellung. Eine Zwischenzeit ist das Produkt der Erinnerung, reflektiert auf die Zukunft aufgrund von Ursache und Wirkung.
Ein freier Wille bei Benutzung solcher Reflektionen ist natürlich auszuschließen.
Um einen freien Willen zu entwickeln, müsstest du aufhören, die Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren.

Die Zukunft ist immer eine geistige Akkumulation der Vergangenheit, umgeformt durch Reflektionen des Altbekannten auf das Neue, Unbekannte.
Würdest du diese Reflektionen unterlassen, sähest du meine Worte nicht mehr von einem theoretischen Standpunkt.
Am Ende klickt es dorthin, in die Situation, die ich gesehen habe.
Und das macht Sinn.
Solches nennt man Selbsterfüllende Prophezeiung.
Das Leben vieler geschieht nach genau diesen selbstgewählten Fesseln.
 
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