1. ich würde schon auch sagen, dass man etwas ändern kann, wenn man nur will.
2. Die meisten Menschen legen sich in gewisser Hinsicht selbst die Fesseln mit an.
3. Was ich nicht mag ist Dauergejammer über viele viele Jahre. Da stimmt was nicht. Und wer in so einer Lage ist, der sollte sich unbedingt Hilfe holen, damit es aufhören kann. Doch, man muss es schon auch selbst wollen!
Hallo Tarja,
zu 1. wollen ist eines, wenn das emotionale da mit macht.
zu 2. gefangen sein im emotionalen Gedächtnis, nennen das die modernen Hirnforscher, aufgrund Psycho-Traumata
zu 3. mag ich auch nicht. Was aber noch viel viel schlimmer ist: Leute die studiert haben, ihr Geld mit hilfesuchenden Menschen verdienen und zur Verschlimmerung des Gejammers beitragen. Oder ihnen dann plausible Erklärungen liefern: man bräuchte nur zu wollen etcpp.
@ Melodie,
Die Gewalt in meiner Ehe ist nicht mehr körperlicher Art, wobei die Schläge von mir aus Hilflosigkeit ausgeführt worden sind und auch aus Stärke: Stark in dem Sinne, nicht so schwach zu sein wie meine Mutter und alles zu erdulden, anstatt sich zu wehren.
Vorhin fiel mir ein, dass meine Tante im Ort auch so gewalt(ige

) Züge an sich hatte und ihre zwei Söhne ganz schön schlimm behandelt hat. Meine Mutter hat ihnen dann Zuflucht gewährt. (mir nie!)
Dann fiel mir ein, dass einmal in der vierten Klasse ein Mitschüler mit Striemen am ganzen Körper in den Unterricht kam. Ich dachte mir: das werde ich nie meinen Kindern antun. - Dieser Schwur damals muss auch noch sein eigenes Leben in mir weiter geführt haben. grrr...
Was derzeit akut ist, und mich ständig aus der Balance wirft, ist das Dilemma meiner jüngsten Tochter. Der Mann lässt nicht mit sich reden. Im Moment kriegt es am schlimmsten ihre eine Katze ab. Heute hat sie mir gemailt, dass seine Verwandten schon wieder von ihm und ihrem gemeinsamen Kind besucht werden wollen. Es gab schon wieder Krach. Und das Baby sieht alles mit an. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was die Folgen davon sind. Und da soll ich mich raushalten? Das wäre wohl das Schlimmste, was ich dem Kind antun kann: ihn zuschauen lassen, wie seine Eltern sich bekriegen. Falls ich das mitbekomme, sehe ich echt rot. so schlimm wie es sich jetzt anhören mag: meine Tochter ist alt genug zu handeln. Da halte ich mich raus.
Jedoch nicht bei einem Kind. Halte ich mich auch noch raus, was ist dann? Es ist voraussehbar, denn es gibt unzählige Forschungen darüber.
In der Familie des Mannes gilt es als männlich meine Tochter so zu behandeln, wie er es tut. Irgendwann treffe ich wieder auf seine Mutter und Oma. Dann werde ich sie auf die Gewalt ansprechen. Andere mögen über sowas nicht sprechen, aber ich rede darüber! Mit Schweigen bin ich nicht weiter gekommen, dann probiere ich es jetzt mit aussprechen des schlimmen.
LG Pluto