Huch, ich hab jetzt gesehen dass Beitrag 149 und 150 gleich waren - war nicht meine Absicht - Sorry
Mal paar weitere Texte aus:
boell.de/downloads/gd/MannoderOpfer.pdf
Das Spektrum männlicher Gewalterfahrungen
Opfererfahrungen von Jungen Physische und psychische Mißhandlung
Innerhalb der Familie erleiden sehr viele Jungen und Mädchen KindesMißhandlung.
Diese findet auf einer psychischen und physischen Ebene statt, häufig gibt es fließende Übergänge und Mischformen zwischen beiden. Hierunter fallen Vernachlässigung und Verwahrlosung, körperliche Mißhandlung, psychische Mißhandlung, aber auch Totschlag und Mord.
Auf der Grundlage der Daten aus einer Repräsentativerhebung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) von 1992 stellt Peter Wetzels fest: Etwa drei Viertel der Befragten haben in ihrer Kindheit körperliche Züchtigung seitens ihrer Eltern erfahren. Häufiger als selten waren 38,4 % betroffen. Ungefähr ein Zehntel war Opfer elterlicher Mißhandlungen.
Männer waren in ihrer Kindheit häufiger als Frauen Opfer elterlicher körperlicher Gewalt. (Wetzels, 1997, S. 171) Schwerwiegende und relativ häufige Bestrafungen finden sich bei 10-15 % der deutschen Eltern (Engfer, 2000, S. 27). Schwerste Formen der Gewalt erleben 10,6 % der untersuchten Alterskohorten (Wetzels, 1997, S. 146). Männliches Geschlecht kann als Risikofaktor für Mißhandlung aufgefaßt werden, wenn wie in der Literatur üblich, Mißhandlungsfälle auf Bevölkerungsdaten
bezogen werden
Zu den außerfamiliären Formen von Gewalt an Jungen gehören auch die erheblichen alltäglichen Gewaltübergriffe, denen Jungen ausgesetzt sind.
Im Herbst 1995 wurden 3540 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen im Alter von 11-17 Jahren in Hessen nach ihren Gewalterfahrungen befragt (Tillmann et al., 2000). Durchgängig haben Jungen bei Tätern wie Opfern ein spürbares Übergewicht in den Gewalthäufigkeiten.
Überdurchschnittlich hoch ist die Gewaltbereitschaft in Sonderschulen. Zwischen zwei und fünf Prozent aller befragten SchülerInnen gaben an, mehrmals wöchentlich bedroht oder massiv geprügelt worden zu sein. Fast 40 % waren im Verlauf des Schuljahres geschlagen worden, bei Gymnasiasten betrug dieser Anteil rd. 9 %.
Daneben gibt es vielfache nicht spektakuläre Schlägereien in Form von psychischen Angriffen, besonders verbalen Aggressionen (vgl. auch Hurrelmann et al., 1995).
Mit Daten aus der o.g. bundesweiten Erhebung des KFN aus dem Jahre 1992 wird in einer Analyse der Viktimisierungsraten für Jungen und Mädchen aufgezeigt, daß Jungen bedeutend häufiger Opfer von außerhäuslichen Gewaltdelikten werden. So waren 32,9 % der Jungen gegenüber 17,0 % der Mädchen in diesem Zeitraum mindestens einmal Opfer. Die Opferrate der Jungen ist damit etwa doppelt so hoch wie jene der Mädchen.
Bei Raub, der räuberischen Erpressung sowie den Körperverletzungsdelikten sind die geschlechtsbezogenen Unterschiede besonders deutlich ausgeprägt. So waren Jungen etwa dreimal häufiger Opfer eines Raubes als Mädchen und viermal häufiger Opfer einer räuberischen Erpressung (Pfeiffer et al., 1999, S. 61f.).