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Ich war aufgrund meiner Inzestkindheit bei mehreren Gesprächstherapeuten. Das war eine Katastrophe nach der anderen. Mein Eindruck war immer derselbe.
Man sagt ihnen zwar, warum man kommt. Aber damit können sie nicht umgehen. Sie stöbern in deiner Kindheit bis sie etwas finden, was sie kennen und versuchen das dann als Basis für die Therapie zu nehmen. Um das eigentliche Problem schleichen sie ständig völlig inkompetent herum. Am Ende hätte man dann als vertrauensvoller Patient nicht weniger Probleme sondern sogar tatsächlich mehr.
Nein, ich halte nichts davon. Jedenfalls - achtung, jetzt wirds fies - wird es schwierig, wenn der Patient intelligenter ist als der Therapeut.
Nach einem Kollaps gegen Ende dieser Phase fand ich dann doch noch eine, die wenigstens zuhören konnte. In anderthalb Jahren zwei Mal wöchentlich Gesprächstherapie hat sie es tatsächlich geschafft, mir drei neue Blickpunkte aufzuzeigen. Aber sorry, dieses Ergebnis ist in meinen Augen schlimm. Anderthalb Jahre für ein paar neue Blickwinkel?
Ne, am Schluss hab ich die ganzen sogenannten Experten ignoriert und hab mich selbst therapiert. Dies hab ich so erfolgreich hinbekommen, dass mir diese "Experten" nun meine Geschichte gar nicht mehr glauben. Weil ich dafür zu gesund bin. Hahaha. Hätte ich keine Geschwister als Zeugen und Beweis würd ich jetzt als Lügner da stehen. Find ich wirklich schlimm. Zuerst wird einem die Kindheit total kaputt gemacht und wenn man es dann schafft, sich als Erwachsene wieder einigermassen auf die Reihe zu kriegen wird man nochmal bestraft und als Lügner beschimpft. pah...
Also nein. Ich halte nichts von diesen Psychoexperten. Gar nichts. Es gibt sicher ein paar Einzelne, die was auf dem Kasten haben und tatsächlich Heilerfolge auslösen können. Aber das sind die wenigsten und die kann man mit der Lupe suchen. Für die meisten Therapeuten ist ihr Job nur eine Kombination aus Broterwerb, Selbsttherapie und HachBinIchGut.
Sollte also jemand einen Gesprächstherapeuten brauchen, empfehle ich v.a. auf Empfehlungen anderer zu hören. Erfolgsreferenzen sind unbedingt notwendig.
Ach ja, meine Schwester besucht seit über zwanzig Jahren wöchentlich einen komplett unfähigen Gesprächstherapeuten und sie ist am Dauersterben. Es geht ihr kein Stück besser. Eher schlimmer. Ich finde ja, dass sie für ihn nur eine Geldquelle ist.
Ich seh sie inzwischen gar nicht mehr. Sie schreit mich eh nur an. Sie hasse mich, weil es mir besser geht. Alles in allem hat der Gesprächstherapeut ihr sozusagen den Rest gegeben. Sie ist total lebensunfähig und nun abhängig von dem Trottel.
Naja, so hat jeder seine Geschichten.