Gesichter erinnern

  • Ersteller Ersteller Mrs. Jones
  • Erstellt am Erstellt am
Dann begegnete ich beim Gassigehen mal einem Mann ebenfalls mit Hund. Die Hunde spielten ein bisschen und wir unterhielten uns kurz. Und die ganze Zeit, grübelte ich, woher ich ihn kenne.
Hinterher fiel es mir dann ein. Das war mein damaliger Frauenarzt :D

Aus einer anderen Perspektive hättest du ihn sicherlich erkannt. :whistle:

Mich hat mal Angelika Milster gefragt, ob wir Käsekuchen haben (hab damals in einem Cafe gekellnert). Hab sie nicht erkannt, erst als eine Kollegin mich aufklärte. Frau Milster kam wohl regelmäßig, weil sie unseren Käsekuchen liebte. Ich hab sie leider nicht wiedergesehen. Sie war sehr nett und eine großzügige Trinkgeldgeberin.:)
 
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Hö? Ach so, Österreich.
Ach so. Hatte schon Bilder von Kohl und Schröder in der Sauna im Kopf - nackig bis auf kleines Handtüchlein.
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Das ist eine Krankheit ...

Brad Pitt leidet darunter, Prinzessin Viktoria - man ist in guter Gesellschaft ...
Es ist absurd das als Krankheit zu bezeichnen, aber leider eine gängige Praxis zur Zeit. Es ist eine Eigenart, ein Phänomen, mehr nicht. Das Gehirn speichert optische Informationen anders ab als andere Gehirne, das ist alles.

Ein Freund von mir merkt sich Gesichter anhand von Mimik, also den Bewegungsmustern des Gesichts. Dazu ist eben häufigerer Kontakt nötig. Andere Gehirne speichern statische Bilder ab. Es ist nur anders, nicht krank. Selbst wenn da etwas im Gehirn fehlt, dann würde ich das als Mutation betrachte, zum Erhalt der Vielfalt und Evolution.

Weniger kann manchmal mehr sein - kann, muss nicht. Ein Ausprobieren der Natur. Was besser funktioniert, setzt sich durch.

Würde mich interessieren, welche Strategien die Leute entwickeln, um andere wiederzuerkennen.
Das ist - meiner Meinung nach - keine Strategie um ein Nicht-Können zu kompensieren, sondern generell ein anderes Abspeichern von Daten, weil deren Gehirnsynapsen nun mal so verdrahtet sind und nicht anders.

Und, dass Brad Pitt darunter leidet, ist bei der wunderschönen Ehefrau natürlich richtig sch...e.
Es ist gar nicht gesagt, dass er darunter leidet. Homosexualität galt auch lange als Krankheit und viele Menschen haben unnötigerweise unter dem Stigma gelitten, aber nicht, weil Homosexualität schlimm oder krank ist, sondern weil Menschen darauf reagieren wie sie nun mal drauf reagieren.

Könnte doch genauso gut ein Segen sein. Er hat sie halt nicht wegen ihrer Schönheit gewollt. Klingt doch romantisch.
Es gibt einen Unterschied zwischen "sehen" und "wiedererkennen". Ich glaube nicht, dass er unfähig ist die Schönheit zu erkennen, er erkennt sie eben nur erst "wieder" sobald er seine Wiedererkennungszeichen findet, die bei ihm nicht statisch-optisch sondern andere sind.
 
Es ist absurd das als Krankheit zu bezeichnen,
Ich habe auch den Eindruck, dass mit dem Wort inflationär umgesprungen wird. Alles, was irwie anders ist, ist krank.
Mich nerven bspw. einige Geräusche, aber ich empfinde mich nicht als krank deshalb. Ich brauche auch keinen Namen dafür und erst recht keine Therapie. Das Leben hat mich schon gelehrt, wie ich damit umgehen kann.
Jeder, der irwie anders ist, entwickelt doch sowieso seine eigenen Strategien. Einfach mal die Menschen nehmen, wie sie sind - im Hinblick auf Vielfalt und nicht stigmatisieren, das würde ich mir wünschen.
 
Und zwar ging es darum, dass eine Freundin sagte, sie wüsste ja sehr wohl, dass sie verliebt wäre ... und zeigte allen ein Bild ihres neuen Angebeteten.
Ich habe wenig Fotos und auch keinen Bezug zum guck-mal-das-is-xyz. Die Fotos, die ich habe, erinnern mich an Momente, und manchmal (eher selten) finde ich es schön quasi optisch daran erinnert zu werden, aber es ist nicht nötig. Ich kann auch schwer die oft üblichen Bildergalerien der Liebsten an Wänden nicht nachvollziehen. Als wären sie Trophäen, gruselig.

Bilder fangen nur winzige Aspekte des Wesens eines Menschen ein, sie vermitteln somit einen falschen Eindruck des Gesamtpakets. Das gilt auch für die Natur: eine Tagaufnahme ist ganz anders als eine Nachtaufnahme, Farbe anders als schwarz-weiß, Winter anders als Sommer, Sonne anders als Wolken anders als Regen - obwohl es der gleiche Ort ist, entsteht ein vollkommen anderer Eindruck.

Daher fühle ich mich immer unwohl beim Zeigen von Bildern, wenn es um "DAS ist xyz" geht. Naja... so hat er*sie in dem Moment und aus dem Blickwinkel mit der Beleuchtung ausgesehen. Mehr nicht. Es ist ein schönes Foto oder eben nicht, ein lustiges oder ein trauriges oder ein hässliches. Über den Menschen sagt es nichts aus, oder fast nichts.

Sicherlich gibt es Fotos, wo der Eindruck entsteht, dass die Seele sichtbar wird. Aber stimmt das?
 
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