Geschenk

nicht ganz: mein inneres Kind ist einfach manchmal ein ziemlich nerdiger streber. :D
mir sagt aber generell das Konzept nicht so zu. ich konnte damit nie viel anfangen, den bedürftigen, verspielten, wünschenden, sehnenden, hoffenden, ehrgeizelnden teil von mir, als getrennte Einheit zu betrachten. aber für mich zu sorgen, wie es meine Eltern nicht konnten, wie ich es aber als kind gebraucht hätte, und auch heute noch brauche, habe ich vor langer zeit zu einer meine Hauptaufgaben gemacht.
Meins auch :D Welches Konzept sagt Dir nicht zu? Das Konzept den Ich-Teil und das innere Kind als getrennt voneinander zu sehen? Für mich ist das nicht getrennt, mir hilft das Bild dabei den kindlichen (An)Teil besser wahrnehmen zu können. Ich habe erwachsene Gefühle und kindliche, oft gleichzeitig - das finde ich manchmal verwirrend und schwer auseinander zu halten.
 
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menschen heute werden dazu erzogen, sich einzuordnen, anzupassen, Autoritäten zu akzeptieren, zu funktionieren

Das halte ich für keine neue Erscheinung, sondern für etwas was seit jeher auf die ein oder andere Weise praktiziert wird. Glaubst du in einer kleinen Gruppe “Höhlenmenschen“ mussten Kinder sich nicht anpassen, Autoritäten akzeptieren, sich ein- oder unterordnen, damit die Gruppe funktioniert, damit die Kinder überleben und das auch im Erwachsenenalter können?
Oder zu Zeiten des Krieges oder oder oder... Kinder mussten und müssen das immer. Wie man als Eltern damit generell umgeht und das Kind in die Gemeinschaft und in die Selbstständigkeit führt, variiert natürlich und deinem Ansatz von “Erziehung“ stimme ich (zumindest dem was du schreibst) voll und ganz zu...
 
Meins auch :D Welches Konzept sagt Dir nicht zu? Das Konzept den Ich-Teil und das innere Kind als getrennt voneinander zu sehen? Für mich ist das nicht getrennt, mir hilft das Bild dabei den kindlichen (An)Teil besser wahrnehmen zu können. Ich habe erwachsene Gefühle und kindliche, oft gleichzeitig - das finde ich manchmal verwirrend und schwer auseinander zu halten.
ja, genau, die getrennte Betrachtung. ich empfinde nämlich die "kindlichen" Anteile gar nicht kindlich. jeder erwachsene, der zugang zu seinen gefühlen hat, hat die auch. und für den umgang mit kindern gilt umgekehrt: was erwachsene verletzt, verletzt auch Kinder. und Kinder sind nicht weniger schlau und weise als erwachsene - wenn sie sich spüren! die erkennen genau, was richtig und falsch ist, besser als geformte erwachsene sogar.
"erwachsene Gefühle" ... ich weiß nicht, ob es so etwas gibt. mir würd jetzt keines einfallen (könntest du mir ein Beispiel dafür nennen?). Gefühle sind nach meinem erleben einfach Gefühle.

aber vielleicht wirke ich auch deshalb "kindlich" auf euch, weil ich diese Trennung nicht vollziehe. alles was ich fühle bin einfach ich.
 
"erwachsene Gefühle" ... ich weiß nicht, ob es so etwas gibt. mir würd jetzt keines einfallen (könntest du mir ein Beispiel dafür nennen?).

Bin zwar nicht angesprochen, aber für mich ist Verantwortung z.B. ein Gefühl was mit der Erfahrung wächst. Ich sehe kindliche und erwachsene Gefühle auch nicht unbedingt getrennt. Das kindliche wird halt nur verdrängt, weil es zum "Erwachsenen" scheinbar nicht so gut passt. Da meine ich Lebensfreude, Neugier, Forscherdrang, Abenteuerlust ...
 
könntest du mir ein Beispiel dafür nennen?
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, meine spontanen Gedanken dazu: die kindlichen Gefühle sind ich-bezogener, ursprünglicher, reiner und klarer, schnell da und schnell wieder weg, die erwachsenen Gefühle sind wir-bezogener, komplexer, vermischter, länger anhaltend. Ich nehme an, dass die kindlichen Gefühle nacheinander kommen, die erwachsenen vielleicht parallel? Die kindlichen sind gedankenlos(er), die erwachsenen von Gedanken begleitet und beeinflusst.

Ich finde beide gut und wichtig. Sie brauchen beide Platz.
 
Das halte ich für keine neue Erscheinung, sondern für etwas was seit jeher auf die ein oder andere Weise praktiziert wird. Glaubst du in einer kleinen Gruppe “Höhlenmenschen“ mussten Kinder sich nicht anpassen, Autoritäten akzeptieren, sich ein- oder unterordnen, damit die Gruppe funktioniert, damit die Kinder überleben und das auch im Erwachsenenalter können?
das ist die allgemein anerkannte Narration, ja. es darf jedoch bezweifelt werden, dass dies wahr ist. es gibt auch tatsächlich keine empirischen beweise, die die annahme einer autoritären, patriarchalen "Urgesellschaft" belegen könnten. die Forschung zur Gesellschaftsstruktur der Frühzeit beruht auf reiner Spekulation. weil aber Geschichtsschreibung eine männliche ist (wie die gesamte Wissenschaft), ist es auch die der Frühgeschichte.

es gibt gar nicht wenige forscherinnen, die davon ausgehen, dass frühgeschichtliche Gesellschaften matriarchal strukturiert waren. und matriarchal bedeutet: egalitär und herrschaftslos. menschen, die bei vollem Bewusstsein leben, brauchen keine Herrschaft, um sich zu organisieren. die lebensenergie in ihnen fließt ungestaut, was zu Empfindung purer liebe führt. daraus erwächst ein ganz natürliches moralempfinden, das dem der heutigen Gesetzgebung aus menschlicher perspektive weit überlegen ist - es ist ja göttlich. in solchen Gesellschaften ist es also nicht notwendig, Kinder "passend" zu machen. sie tun aus freien stücken, was der Gemeinschaft und dem leben dienlich ist. krieg gehört definitiv nicht dazu.

http://www.matriarchat.net/raetsel-matriarchat/
 
Bin zwar nicht angesprochen, aber für mich ist Verantwortung z.B. ein Gefühl was mit der Erfahrung wächst.
ja, natürlich kann ein Kind nicht die Verantwortung eines erwachsenen übernehmen, das ist zu viel verlangt. aber auch Kinder kennen -und lieben! - es, Verantwortung zu übernehmen. was passiert denn, wenn du einen Zweitklässler zum ersten mal den Schulweg allein bewältigen lässt? der strahlt vor stolz, wenn er wieder heimkommt. weil er spürt, dass er etwas kann, und mit seinen Fähigkeiten ernstgenommen wird.

Ich sehe kindliche und erwachsene Gefühle auch nicht unbedingt getrennt. Das kindliche wird halt nur verdrängt, weil es zum "Erwachsenen" scheinbar nicht so gut passt. Da meine ich Lebensfreude, Neugier, Forscherdrang, Abenteuerlust ...
deswegen ist unsere gesllschaft auch so ein öder ort der ewigen Wiederholungen ... die leute nennen das dann "Sicherheit". in Wirklichkeit haben sie angst vor ihrer eigenen Lebendigkeit und leben in starre. und Sicherheit ist sowieso die größte Illusion.
 
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, meine spontanen Gedanken dazu: die kindlichen Gefühle sind ich-bezogener, ursprünglicher, reiner und klarer, schnell da und schnell wieder weg, die erwachsenen Gefühle sind wir-bezogener, komplexer, vermischter, länger anhaltend. Ich nehme an, dass die kindlichen Gefühle nacheinander kommen, die erwachsenen vielleicht parallel? Die kindlichen sind gedankenlos(er), die erwachsenen von Gedanken begleitet und beeinflusst.

Ich finde beide gut und wichtig. Sie brauchen beide Platz.
möglicherweise sind jene Gefühle, die du als kindlich wahrnimmst solche, die du aus deiner Kindheit ins erwachsenenleben retten konntest. sie sind dir leicht zugänglich und präsentieren sich spontan - rein, klar, ursprünglich etc, wie du sie erlebst. während das, was du als "erwachsene Gefühle" klassifizierst jene Anteile vertritt, die der Verdrängung anheim gefallen sind. denn das leben ist ganz einfach. "komplex" wirds immer erst dann, wenns in unbewusste geht - dann machen die einfachsten dinge plötzlich keinen sinn mehr (und nach dem suchen die menschen dann, siehe anderer faden;) )

dass du sie als "von Gedanken begleitet" beschreibst, deutet ebenfalls darauf hin. aus Verdrängungen, die unbewusst mit Ideen verknüpft werden, zimmern wir uns ja unser Weltbild. und die "erwachsenen" Emotionen sind dann dessen wächter. um eine stabile Psyche aufrechtzuerhalten, müssen wir unser Weltbild unbedingt verteidigen, sonst kommt große angst auf. deswegen springen wir auch emotional an, wenn wir in einer Diskussion eine Position hören, die uns nicht in den kram passt. und deswegen wird auf der ganzen welt gestritten und bekriegt. die mit dem Weltbild verknüpften Emotionen sind aber ursprünglich genauso "kindlich", wie jene, zu denen du direkten zugang hast.

aber um dieses selbstgebastelte, auf Verdrängungen beruhende Weltbild einzureißen und die kindlichen Emotionen freizulegen, wieder ursprünglich zu fühlen und die welt zu erkennen, wie sie wirklich ist, dafür sind wir doch alle hier. oder nicht? :)
 
was du als "erwachsene Gefühle" klassifizierst jene Anteile vertritt, die der Verdrängung anheim gefallen sind.
An der Stelle stimme ich nicht zu. Es hat nichts mit Verdrängung zu tun, wenn mir bewusst ist, dass ich bei mir oder jemand anderem neben z.B. Wut auch Trauer, Mitgefühl und Scham erkenne und womöglich auch noch ein Glücksgefühl, das parallel dazu und scheinbar widersprüchlich mitläuft. Die Ursache für all das kann im Hier und Jetzt liegen. Die Frage ist: habe ich ein selbst gewähltes, bewusst wertendes Weltbild mit dem ich meinen Frieden habe, oder habe ich ein unbewusstes Weltbild, das meinem wahren Wesen widerspricht und dadurch störend in mein Denken, Fühlen und Handeln funkt.

aber um dieses selbstgebastelte, auf Verdrängungen beruhende Weltbild einzureißen und die kindlichen Emotionen freizulegen, wieder ursprünglich zu fühlen und die welt zu erkennen, wie sie wirklich ist, dafür sind wir doch alle hier. oder nicht?
Ich schon, mir ist das wichtig, ja, aber nicht auf Kosten der anderen Gefühle. Für mich sind sie ein Teil des Ganzen, nicht das endgültige Ziel. Sie sind nicht besser oder schlechter als das, was ich die erwachsenen Gefühle nenne. Bei Dir hört es sich für mich so an, als wäre Dein Fokus stark auf den kindlichen, wertfreien Gefühlen. Ist das so oder täuscht das?
 
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@WildSau
hast du "Die Prophezeiungen von Celestine" gelesen?
darin geht es u.a. auch um den Umgang mit den Kindern.
was darüber in dem Buch vertreten wird, gefällt mir super.

(hab den älteren Thread, auf den dieser hier sich bezieht,
noch nicht gelesen, mach ich aber noch.)
 
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