Hallo silkestaron
Ich habe mir den
Artikel jetzt zwei mal durchgelesen. Ich komme allerdings zu einem anderen Resultat als Du. Durch die Argumente des Artikels haben die genmanipulierten Pflanzen keineswegs an Gefährlichkeit für mich eingebüsst. Die Gefahren der genmanipulierten Pflanzen bestehen für mich nach wie vor. Nach dem Lesen des Artikels stelle ich mir allerdings die Frage, ob die herkömmlichen Veränderungen des Erbguts der Pflanzen, nicht noch gefährlichere Auswirkungen haben kann. Das zu beurteilen, dazu fehlt mir allerdings die Sachkompetenz. Ich bin kein Biochemiker. Mir ist beim Lesen des Artikels aber aufgefallen, mit welcher relativ grosser Sorglosigkeit man beide Verfahren angewendet hat. Über die Gefahren solch eines Verhaltens hat man sich scheinbar relativ wenig Gedanken gemacht. Da wurden einfach in amerikanischen Genlaboren genmanipulierte Futtermittel hergestellt, dem normalen Futtermittel untergemischt, und damit der europäische Markt überschwemmt. So etwas wie Verantwortungsgefühl kam scheinbar erst auf, als man den Gentechnikern etwas intensiver bei der Arbeit zuschaute.
Mir zeigt der Artikel auch, mit welcher Verantwortungslosigkeit sich die Lebensmittelindustrie sich dem Verbraucher gegenüber verhält. Wenn es in der Branche es ein offenes Geheimnis ist, daß bereits in jedem zweiten Schokoriegel Spuren von Lecithin aus Gen-Soja zu finden ist, dann frage ich mich, warum die Öffentlichkeit nicht darüber informiert wird. Hätte die Lebensmittelindustrie Verantwortungsgefühl und ein reines Gewissen, so hätte sie eine Diskussion darüber entfacht, um die Meinung der Bevölkerung dazu einzuholen. So etwas gab es natürlich nicht, sondern die genmanipulierten Beigaben wurden still und heimlich untergemischt, die Gefahren dieser Technik wurden der unwissenden Öffentlichkeit verschwiegen. Hauptsache, die Kasse klingelt.
Das gesamte Drumherum um die Gentechnik scheint mir typisch für die ganze Landwirtschaft zu sein. Weder in der Landwirtschaft, noch beim Verbraucher und auch nicht in der Politik ist das rechte Bewusstsein vorhanden, eine artgerechte Tierhaltung und verbraucherfreundliche, sprich gesunde, Lebensmittel zu produzieren. Es werden viel zu oft die Augen vor der Realität verschlossen, es werden Dinge toleriert, die normalerweise kein Mensch befürworten würde. Der Verbraucher wird viel zu viel in Unkenntnis gehalten. Scheinbar ist man überhaupt nicht an einem aufgeklärten Verbraucher interessiert. Was im Vordergrund steht, sind vielfach wirtschaftliche Interessen, nicht aber die Gesundheit der Bevölkerung, das Wohlergehen der Tiere und eine umweltgerechte Behandlung der Natur.
Man muss sich zum Beispiel einmal die Wortkreationen der Gentechniker auf dem Munde zergehen lassen. Da ist zum Beispiel die Rede vom "herbizidresistenten" Raps. Was heisst denn das, bitte schön? Das heisst, dass man soviel Herbizide auf die Felder kippen kann, wie man will, aber der Raps ist durch diese Herbizide nicht gefährdet. Und was ist mit den Mikroorganismen in den Erde und was ist, wenn die Herbizide ins Grundwasser eindringen? Und was ist mit all den Tieren, die sich von den Mikroorganismen und den Kleinlebewesen wie Würmer, Käfer, Spinnen usw. ernähren. Was ist mit den nicht herbizidresidenten Pflanzen, die in der Nähe der Felder wachsen? Schon die Wortkreation "herbizidresident" zeigt, mit welcher Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit in der Gentechnik verfahren wird.
Fortsetzung folgt.
Alles Liebe. Gerrit