Gehirn und Geist

Lamia1
Das Bereischaftspotenzial gibt es, da das Gehirn ihm rational erscheinende Handlungsmuster vorbeiretet, die jedoch vom Geist sanktioniert werden muessen.

Das Gehirn - also die komplex vernetzten Neuronen - entscheidet, was rational erscheint, der immaterielle Geist muss dann nur noch "sanktionieren"?!

Ist es dann Deiner Meinung nach auch der immaterielle unabhängige Geist, der bei Folterknechten, Serienkillern, Amokläufern oder Gewalttätern die durchaus komplexen Handlungen und Bewegungsabläufe „sanktioniert“ oder ist die göttlich-immaterielle GeistSeele da außen vor und die Neuronen und Synapsen sind allein verantwortlich (wie machen die das dann bloß?).

Wie schaut das Deiner Meinung nach mit hochautomatisierten Handlungsmustern aus (die einen Großteil unseres Alltagslebens ausmachen)?
Kannst Du Autofahren, oder ein Musikinstrument halbwegs gut spielen? Versuche Dir mal spaßhalber während einer Autofahrt jede Bewegung bewusst zu machen bzw. bewusst einzuleiten (aber bitte nicht auf einer befahrenen Straße!).
Oder während Du auf der Computertastatur einen Kommentar tippst...

Bei gut automatisierten Handlungen ist „bewusstes Wollen“ ziemlich störend und verlangsamt die Motorik (und den gesamten Ablauf) extrem. Das Planen und Wollen richtet sich bei solchen Abläufen auf das Ziel/ die Ziele, nicht auf den Ablauf – erst wenn Probleme entstehen (ich mich verfahren habe, verspiele, die Tastatur/ das Instrument/ das Fahrzeug ungewohnt ist uäm.) kommt es wieder zu bewusster Ablaufplanung (die im Verhältnis zur automatisierten extrem langsam, aber dafür sehr anpassungsfähig und für Problemlösung geeignet ist).

Die Trennung zwischen willkürlich, automatisiert, bewusst, gewollt uä. ist bei komplexen Handlungsabläufen nicht immer einfach (und manchmal auch nicht vollständig möglich). Abgesehen davon schließt das eine das andere meist nicht aus.
Insgesamt sind die bewussten oder gar willentlichen Abläufe nur ein kleiner Teil unseres Bewegungs- u. Handlungsrepertoires.

Du hast geschrieben, dass beim Libet-Versuch in der Zeit zwischen bewusster Absicht und Ausführung ohne Wollen das Bereitschaftspotential abflacht bzw. eine Bewegung ausbleibt.
Ich nehme an, dass Du mit diesem „Wollen“ die „Bewegungssanktionierung durch die GeistSeele“ meinst.
Lamia1
„Fakt ist, dass ohne ein bewusstes Wollen, das 200ms vor der ersten Muskelaktion und 350ms nach der Entstehung des Bereitschaftspotenzials auftritt, eine Handlung ausbleibt.“
Fakt ist, dass es einige ziemlich eindrucksvolle, für die Betroffenen extrem einschränkende Bewegungsstörungen gibt, die von diesen ganz sicher nicht gewollt oder gar von „bewusstem Wollen“ ausgelöst sind (z.B.: Tremor, Ataxie, motorische Tics bei Tourette-Syndrom, ballistische Bewegungen bei Chorea Huntington, Spastik)!
Bewegungen einzelner Finger, Muskeln, der Gesichtsmuskeln od. Gliedmaßen können überdies auch durch elektrische Reizung an den entsprechenden Hirnarealen ausgelöst werden – und auch das gänzlich ohne Wollen des betroffenen Patienten!

Ich wäre Dir sehr verbunden, wenn Du auf die vorangegangen Gedanken und Einwürfe (auch aus den vorhergehenden Posts) meinerseits mal etwas genauer eingehen würdest (z.B. für welche Bereiche neuronaler Aktivität Du einen immateriellen unabhängigen Geist für notwendig erachtest, wie Du Dir erklärst, warum ein immaterieller unabhängiger Geist ohne funktionsfähige Neuronen, Synapsen und Transmitter nicht arbeiten kann und wenn er es kann, wie erklärst Du Dir dann die vorhandenen, extrem komplexen neuronalen Strukturen usw...).

Bis dato habe ich den Eindruck, dass Du an einem Austausch/einer Diskussion nicht interessiert bist, sondern lediglich Phrasen und Stehsätze wiederholst.
 
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Wie soll eigentlich der Rückkanal aussehen, also wie könnte dieser immaterielle Geist Informationen aus der materiellen Welt erhalten? Läuft das dann über Anti-Psychonen?
 
Wie soll eigentlich der Rückkanal aussehen, also wie könnte dieser immaterielle Geist Informationen aus der materiellen Welt erhalten? Läuft das dann über Anti-Psychonen?

Zwischen Gehirn und Geist besteht in der Tat eine Art Zweibahnverkehr (reziproke Interaktion). Wie das Selbst sein Gehirn konkret steuert, habe ich versucht plausibel darzulegen. Der selbstbewusste Geist entnimmt dem Hirn die Informationen, indem er die zerebralen Strukturen des Neocortex' permanent "abscannt". Er "tastet" gewissermaßen die neuronalen Komponenten des Gehirns ab, um die empfangenen Signale anschließend zu interpretieren und zu einer kontinuierlichen Erlebniswelt zu integrieren. Bei einer epileptischen Attacke kommt es zu einer unkontrollierten, chaotischen, synchronen Entladung von Neuronen. Dass der selbstbewusste Geist aus diesem zerebralen Gewitter kaum etwas Sinnvolles herauslesen kann, erscheint logisch. Das könnte der Grund sein, weshalb Epileptiker wohl manchmal auch einen Bewusstseinsverlust erleiden.

Es bedarf keiner Anti-Psychonen, um die Interaktion von Gehirn und Geist zu beschreiben. Psychonen sind hier vollkommen ausreichend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fakt ist, bewusstes Wollen existiert. Das dementiert nicht einmal Prof. Dr. Gerhard Roth. Bewusstes Wollen wurde im Libet-Experiment 200ms vor der ersten apparativ gemessenen Muskelkontraktion von den Probanden reflektiert - im Durchschnitt. Bewusste Willensakte sind also eine Realität, deren neuronaler Ursprung unbekannt ist.
Gut, ich bringe es nicht in eine wissenschaftliche Form. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass das Bewusstsein die Entscheidung trifft, die Elektrik im Körper aktiviert, die sich dann entsprechend zeigt und teilweise messen lässt. Der Proband nimmt die zuvor vom Bewusstsein angebotene Entscheidung nicht wahr, sondern erst durch die Aktivierung im Körper erkennt er die Entscheidung und kann sie ggf. benennen.
Es gibt eine Technik, sich mit dem Bewusstsein zu verbinden. D.h., dass sich Person und Bewusstsein deckungsgleich sind. Dadurch ist es möglich, Entscheidungen bewusst zu steuern und nicht nur gesteuert zu werden. Man wird dann eins mit dem Bewusstsein und das Bewusstsein übernimmt erkennbar und bennenbar die Führung. D.h., die Generierung von Aktion, kann bewusst kreiert werden, Körperreaktionen können exakt beobachtet und in ihrer Wirkung gesteuert werden. Feier Wille ist erst dann möglich.
 
aus rückwärts und vorwärts, daraus entstehen meistens missverständnisse. das gehirn fragt alle drei sekunden: was gibt es neues in der welt!? wieso sollte es dieses in genau diesem takt tun? wenn das gehirn mit dem moment beschäftigt ist, womit bin dann ich beschäftigt?

mit sonnenschein vielleicht. oder mit etwas anderem? wer weiss.
 
Gut, ich bringe es nicht in eine wissenschaftliche Form. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass das Bewusstsein die Entscheidung trifft, die Elektrik im Körper aktiviert, die sich dann entsprechend zeigt und teilweise messen lässt. Der Proband nimmt die zuvor vom Bewusstsein angebotene Entscheidung nicht wahr, sondern erst durch die Aktivierung im Körper erkennt er die Entscheidung und kann sie ggf. benennen.
Es gibt eine Technik, sich mit dem Bewusstsein zu verbinden. D.h., dass sich Person und Bewusstsein deckungsgleich sind. Dadurch ist es möglich, Entscheidungen bewusst zu steuern und nicht nur gesteuert zu werden. Man wird dann eins mit dem Bewusstsein und das Bewusstsein übernimmt erkennbar und bennenbar die Führung. D.h., die Generierung von Aktion, kann bewusst kreiert werden, Körperreaktionen können exakt beobachtet und in ihrer Wirkung gesteuert werden. Feier Wille ist erst dann möglich.



Hat man da nicht auch mit Mantren großen Einfluss.
 
Nein. Du kannst nur mit dem Bewusstsein deckungsgleich sein, wenn Du alle äußeren Techniken weglässt, eine Hilfsmittel verwendest. Die unzähligen Hilfsmittel machen eine Kongruenz nicht möglich, sondern geben eher eine Ahnung von dem, was möglich ist. Es ist immer noch eine Distanz und auch eine Vermarktung dieser Hilfsmittel da, die aber nicht wirklich frei macht, was nicht als Vorwurf gemeint ist, sondern als Hinweis.
 
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Tja, und was, wenn sich der angeführte "bewusste Wille" als ein wirkungsloses "Nachspiel" einer Hirnaktivität darstellt??

Und wenn dem so wäre, was macht dann die Handlungen eines Lebewesens so individuell? Alles Zufall?
 
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