Der Weg kann auf die Art lange dauern. Und auf dem Weg mag dann genau deshalb das daran Leiden zur Sucht werden. Mitunter.
Wenn das Leiden zur Sucht wird, ist das eher eine Wachstumsblockade, weil die Angst vor dem nächsten Schritt zu groß ist und das Leiden, das man hat, als das kleinere Übel erscheint- so lange, bis klar wird, dass das bleiben in dem wiederholten Leiden doch das größere Übel ist.
Schwieriger Bereich. Es gibt Menschen die bewusst verletzen (wollen), und das auch noch Liebe nennen mögen, dann gibt es welche, die auf was hinweisen wollen, das der andere als Verletzung empfinden mag, oder auch das Muster, dass man selbst unbewusst (mitunter aus prophylaktischem Selbstschutz) verletzt und die Reaktion des anderen dann als eigene Verletzung deutet. Und wohl noch einiges.
Da wirklich Klarheit zu schaffen ist manchmal nicht so einfach.
Vor allem pauschal- das trifft einen Bereich, wo man besser über konkrete Vorfälle reden sollte, denn da ist jede Situation neu zu betrachten.
Na gut, haben wir die Offenheit, das Aussprechen. Was, wenn nun eben Liebe mit im Spiel ist? Mir der andere was bedeutet? Kick ich ihn dann dennoch? Dann verletzt der mich zwar nicht (mehr), aber ich mich quasi selbst. Ist ja nicht erledigt, gelöst, die Sache.
Keiner ist einen Schritt weiter.
Das ist doch das Problem an der Wurzel.
Natürlich lieben wir wirklich- aber wenn der andere partout nach viel Reden nicht der Ansicht ist, dass er verletzt, dann muss man aus Selbstschutz weg gehen und es gibt sonst nichts, was so weh tut auf der Welt.
Glaub mir, ich verstehe dich da bestens. Ich bin erst gegangen, als ich kurz vor einem Magendurchbruch stand. Aber irgendwann setzt der Selbsterhaltungstrieb ein- im besten Fall.
Nicht bei allen- meine Mutter ist an Krebs gestorben, weil sie nicht gegangen ist- du hast also die Wahl zwischen sterben oder dich trennen, einen saumäßigen Schmerz zu erleben, der dir dann aber die Möglichkeit gibt, jemand anderen zu treffen, der dich besser behandelt.
Der Schmerz der Trennung bewirkt dann Wachstum und die Möglichkeit, was besseres zu erleben, der sich immer wiederholende Schmerz in einer Beziehung macht dich langsam tot und dann regst du dich aber richtig auf über deine Blödheit.
Das meinte ich ja so in etwa. Wo finden, und wie dennoch, ohne in den alten Mustern zu landen, den/die halten? Das geht dann wohl nur als Teamwork, denke ich.
Das ist so speziell, dass man die Beziehung genau betrachten muss- das kann man nicht pauschal beantworten.
Ich habe nun fünf Jahre echte Qual und wirklich Liebe hinter mir und dachte auch, es geht zusammen- es ging nicht. Und nu dauerts halt, denn je mehr man investiert hat, umso mehr tuts weh. Ich könnt auch kotzen, dass ich so lange gebraucht hab, aber auf der anderen Seite hab ich auch Vergebung bewiesen- das ist eine sehr sehr schwere Gratwanderung, die man nur in jedem Moment neu gehen kann.
Und das muss man auch ganz alleine entscheiden. Ich bin immer dann gegangen, wenn ich so gedemütigt war, dass ich IHN einfach nicht mehr sehen oder sprechen wollte- das war dann eben richtig echt- da ist nichts mehr gegangen. Da gab es keine Wahl mehr- das war eindeutig.