Die Ursache liegt in meiner inneren Einstellung. Wenn ich etwas schreibe und dieses Schreiben an jemanden persönlich richte, dann bin ich mir der Tatsache, was ich damit auslöse, bewusst- ansonsten schreibe ich es nicht. Die Reaktion des Lesers liegt in meiner Verantwortung- ich verursache seine Emotionen nicht, die Ursache dafür liegt in ihm selbst, aber ich löse sie aus. Was anderes ist es, wenn ich mit jemandem im Gespräch bin, ein Dritter liest mit und mein Geschriebenes löst auch bei ihm eine Emotion aus- dafür kann ich nix. Sehr wohl habe ich aber die Konsequenzen zu tragen, wenn dieser Dritte mich dann scharf angeht. Du siehst: alles liegt bei mir. Es bleibt mir gar nix anderes übrig, als ein netter Mensch zu sein- Gott hat das bestens geregelt.
Endlich mal eine Definition, die für mich stimmig ist.
Ich kann es, ehrlich gesagt, nicht mehr lesen, immer dieses Ewige, ich habe als Schreiber ja gar nix gemacht, die Ursache liegt allein bei dir, dem Leser.
Glatt so, als dürfte der Schreiber sagen, was er wolle und wenn jemand dann wütend wird, muss der Leser unbedingt an sich arbeiten, aber niemals der Schreiber.
So als müsste jede Emotion auseinander genommen, analysiert und jedes Gefühl als Gefühl sofort eliminiert werden, grad so, als wenn Gefühle was Schlechtes wären.
Mir erschien das für viele Schreiber immer wie ein Freibrief, schreiben zu können, was sie wollen und bei Kritik dann darauf zu verweisen, dass er als Schreiber ja völlig unschuldig sei.
So wie du es jetzt erklärst, Simi, kann ich es wunderbar annehmen.
Nun hat auch dieser Satz, die Ursache liegt beim Leser, für mich eine ganz andere Bedeutung, Weil so, wie du es beschreibst, dies nämlich den Schreiber noch lange nicht aus seiner Verantwortung für seine Worte und seine Wortwahl entlässt.
DANKE Simi!
Lieben Gruß
Birgit
