Gefühle - haben oder nicht haben, wollen oder nicht wollen

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Wenn es Dir schwer fällt sie per Körpersprache auszudrücken, aus welchem Grund auch immer, dann kannst Du es mit Worten probieren. "Ich bin so genervt, dass ich Dich schütteln könnte" oder "Ich bin so wütend, dass ich Dich am liebsten aus dem Fenster schmeißen würde" drückt nicht nur die Wut aus, sondern auch gleich das Ausmaß. Dazu muss ich nicht einmal laut werden. Wer laut wird, will damit oft das Ausmaß der Wut ausdrücken - was so gar nicht nötig ist.

Absurde Sätze wie "Ich bin so wütend, dass ich Dich am liebsten in grüne Farbe tauchen und ne Woche im Wald festnageln würde" machen mir allerdings mehr Spaß.


Mein Formulieren ist immer: Ich könnt dich grad durch Sonne und Mond schießen
Oder: Wenn du so weiter machst dann betonier ich dir eine, dann kannst du wenn Glück hast in drei Wochen wieder Mama sagen.

Zu meiner Tochter habe ich immer gesagt: Mausi, du rüttelst am Watschenbaum .... - dann hat sie immer gelacht, weil sie das so lustig fand.

:D
Zippe
 
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mir in einem Wutanfall (kommt zum Glück selten vor, da ich sehr konfliktscheu bin), auch nur ein einziges Wort überlege . Ich weiß, das kann man trainieren und in Seminaren habe das schon getan. Aber in der Situation?
Die Scheu vor Konflikten lässt sich leichter abbauen, wenn Du an guten Tagen (= an denen Du Dich stark und belastbar genug fühlst) eine unangenehme Wahrheit aussprichst ohne etwas zu erwarten. Nur, um es mal gesagt zu haben. "Übrigens, was ich schon längst mal sagen wollte mich aber nie durchringen konnte: xyz" - irgendeine Wahrheit, die längst überfällig ist, und bei der Du eine unangenehme aber nicht allzu dramatische Reaktion erwartest, z.B. "Du denkst ich liebe Erdbeermarmelade, das stimmt aber nicht, ich kann das Zeug nicht leiden und esse es nur aus Höflichkeit."

Dann tief Luft holen und einfach das aushalten was kommt, falls nötig nur erwidern "Tut mir Leid, es war mir wichtig das mal ausgesprochen zu haben. Ich will mich darüber nicht streiten. Wenn du das anders siehst, dann ist das eben so." Naja, so in etwa, nur eben in Deinen Worten.
 
Du hast völlig recht, zumindest was meine Wut betrifft. Die baut sich über Monate auf. Ich sag nix (siehe konfliktscheu) und ärgere mich von Mal zu Mal mehr, z. B. über den einzigen wirklich blöden Nachbarn in unserer Siedlung, der ständig irgend jemanden anzeigt oder damit droht. Bei ihm haben sich meine Gefühle über Jahre aufgestaut bis ich mit ihm gebrüllt habe. Es ging mir gleich viel besser . Ich zehre heute noch davon. Geändert hat er sich nicht.
 
Ich zehre heute noch davon. Geändert hat er sich nicht.
Nein, er ändert sich nicht, aber allein es mal bei der Person rauszulassen, die die Wut auslöst, ist echt Gold wert. Kenn ich :D Tolles Gefühl!

Die Situation kannst Du als Barometer nehmen: will ich es nochmal so eskalieren lassen (ich weiß ja jetzt, dass ich es kann) oder wäre mir ein anderer Weg lieber? Wenn ja, welcher?
 
Deswegen sind Selbsthilfegruppen auch so heilsam. Ich tendiere inzwischen dazu Selbsthilfegruppen besser zu finden als Therapie. Hat beides seinen Platz, ohne Frage, aber müsste ich meinen Weg noch einmal gehen, würde ich wohl eher weniger Therapie machen und notfalls eine Selbsthilfegruppe gründen, wenn es bei mir keine passende gäbe.

es gibt ja auch gruppentherapie wo alle aehnliche Themen bearbeiten,
eine herrliche Sache,
vielleicht aehnlich wie selbsthilfe gruppen,
leider bin ich einmal von einer solchen enttaeuscht, nein das ist das falsche Wort, ich hatte mir mehr davon versprochen als ich mal in solch eine gruppe ging, leider war kaum einer dabei den es um heilung ging.
einmal und nie wieder .
 
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