Kettenbriefe gibt´s noch? Da wird einem ja ganz nostalgisch.
Der folgende Text ist aus dem Jahr 2007, als dramatische Mails
wie "Rettet die Katze Molli!" im Internet die Runde machten.
Hallo,
mein Name ist Erika. Ich leide unter einigen sehr seltenen und natürlich tödlichen Krankheiten, schlechten Klausur- und Examensergebnissen, extremer Jungfräulichkeit und Angst davor, entführt und durch einen rektalen Starkstromschock exekutiert zu werden, weil ich circa 50 Milliarden beschissene Kettenbriefe nicht weitergeleitet habe.
Kettenbriefe von Leutchen, die tatsächlich glauben, dass, wenn man diese Briefe weiterleitet, dieses arme kleine Mädchen in Arkansas, das mit einer Brust auf der Stirn geboren wurde, genug Geld für die rettende OP zusammenbekommt, gerade noch rechtzeitig bevor ihre Eltern es an die "Freakshow" verkaufen.
Glaubst Du wirklich, dass Bill Gates dir und jedem, der "seine" Mail weiterleitet, 100 Dollar geben wird? Recht hast Du, das glaube ich nämlich auch...
Um es auf den Punkt zu bringen. Diese Mail ist ein großes FUCK YOU an all die Leutchen da draußen, die nichts besseres zu tun haben. Vielleicht wird sich der böse Kettenbriefkobold in meine Wohnung schleichen und mich sodomieren, während ich schlafe. Sodomieren, weil ich diese Kette unterbrochen habe, die im Jahre 5 nach Christus begonnen hat, von irgendeinem dem Kerker entronnenen Kreuzritter nach Europa gebracht wurde, und die, wenn sie es ins Jahr 2800 schafft, einen Guinness-Buch Eintrag erhält.
Und hier die drei beliebtesten Typen:
KETTENBRIEF TYP 1:
Wenn Du diesen Brief nicht in den nächsten 5 Sekunden an 5096 Leute schickst, wirst Du von einer einbeinigen buckligen Leichtmatrosin vergewaltigt und von einem Hochhaus in ein 1m breites Güllefass gestoßen.
Und das ist wahr!
Weil: DIESER Brief hier ist nicht wie all die anderen.
DIESER hier ist WAHR!!
KETTENBRIEF TYP 2:
Hallo, und danke, dass Du dir die Zeit nimmst, diesen Kettenbrief zu lesen. Es gibt da einen kleinen Jungen in Baklaliviatatlaglooshen, der keine Arme, keine Eltern, keine Eingeweide und zwei Ohren am Arsch hat. Das Leben dieses armen Kindes könnte gerettet werden, weil jedes Mal wenn diese Mail weitergeleitet wird, von AOL ein Euro auf das "kleiner hungernder arm-, bein-, eingeweide-, elternloser Doppelohren-Jungen aus Baklaliviatatlaglooshen Spendenkonto" überwiesen wird.
Automatisch! Uneigennützig!
Ach ja, und vergiss nicht, die haben absolut keine Mittel und Wege, die versandten E-Mails zu zählen, selbst mit NASA und BND-Unterstützung, und das hier alles ist ein großer Hirnfick.
Also, mach weiter! Sende diese Mail zu 5 Personen innerhalb der nächsten 47 Sekunden.
KETTENBRIEF TYP 3:
Hallöchen da draußen! Dieser Kettenbrief existiert seit 897. Das ist absolut unglaublich, weil es damals noch gar keine E-Mails gab.
Und so funktioniert es: Schicke ihn innerhalb der nächsten 7 Minuten an 15.096 Leute weiter, von denen Du denkst, sie könnten ihn gebrauchen,
sonst...:
Bizarres Horror-Scenario Nr. 1
Noch bizarreres Horror-Szenario Nr. 2
Noch viiiel bizarreres Horror-Szenario Nr. 3
War das verständlich? Wenn Du Kettenbriefe bekommst, die dir androhen ungepoppt und glücklos zu bleiben, lösche sie. Wenn sie wenigstens lustig sind, schick sie weiter an Leute, von denen Du denkst, sie teilen deinen Humor. Fick nicht anderen Leuten virtuell ins Knie, indem Du ihnen ein schlechtes Gewissen wegen eines Leprakranken in Botswana machst, der noch dazu keine Zähne hat und seit 27 Jahren auf dem Rücken eines toten Elefanten festgebunden ist und dessen einzige Chance jede weitergeleitete Mail ist, weil andernfalls eine Mondrakete in seinen Vorgarten stürzt.
Danke
P.S. leite diese E-Mail hier weiter, und Lady Di und Elvis kommen zurück.
----- noch dazu und ebenfalls aus 2007:
Das Geschäft mit der Tränendrüse und den Layer-Ads
Die beliebten Kettenbriefe haben einen würdigen Nachfolger gefunden. So brachten die Tränendrüsenmails, die von krebskranken Mädchen oder in Flaschen verpackten Katzen berichteten, früher für den Urheber nichts ein - jetzt versucht man anscheinend, mit dem Konzept Geld zu scheffeln.
Während der Fußball-WM 2006 ging ein Link im Internet herum, der auf eine Seite namens “Svens WM-Wette” führte. Dort stand, dass der angebliche Betreiber der Website seine Freundin nackt beim Endspiel auf das Feld lassen würde, wenn 5 Millionen Besucher die Seite aufrufen würde. Die angebliche Freundin richtete sogar eine angebliche Gegenseite ein.
Interessant: Auf den Seiten war jede Menge Werbung, vor allem sogenannte Layer-Ads, die scheinbar besonders gern von dubiosen Unternehmern genutzt werden. Nachdem die Seite schließlich irgendwann zu einer Weiterleitung auf einen Usenet-Anbieter umgebaut wurde, war klar, dass alle nur hinters Licht geführt wurden.
Bereits einige Monate vorher gab es eine Website namens “Meine dumme Ex”, auf der angebliche Nacktbilder der fiktiven Ex veröffentlicht werden sollten. Dies sollte natürlich erst nach einer gewissen Anzahl Besucher geschehen. Natürlich war die Seite voll mit seltsamen Sexanzeigen. Und es gab wieder eine Gegenseite der “Ex”, die dort unter anderem mit dem Anwalt droht - seltsamerweise waren die beiden Seiten auf dem selben Server mit der selben IP deponiert.
Der neueste Schrei scheint das Drücken auf die Tränendrüse zu sein. Seit dem 6. April kursiert in verschiedenen Foren ein Link auf eine Seite über “die Katze Molli” (helft-molli.de.vu), die eingeschläfert werden soll. Erst wenn 500.000 Besucher auf der Seite gewesen sind, würde der böse Vater davon ablassen wollen. ......... usw usf