Hallo Lilith,
genau, die Bezogenheit auf andere ist ja oft der Knackpunkt. Wenn ich hintenrum erzähle, dann hole ich mir ja auch irgendwie Meinungen und Anregungen von Dritten, weil ich mir (noch) schwer tue, die Lage selbst so einzuschätzen, dass ich auch selbst eine Entscheidung treffen kann.
Naja, das habe ich genauso lernen müssen, das muss (fast) jeder. Allerdings dürftest Du da doch jetzt auch langsam durch sein, oder?
Genau das ist ein wichtiger Punkt. Wer sehr auf andere bezogen ist, der bezieht auch viel mehr auf sich, was eigentlich gar nicht auf ihn bezogen worden ist. Man hört dann die Flöhe husten und meint das Zentrum des Gesprächs, die Ursache des Problems oder das Ergebnis von Stress etc.... zu sein, obwohl das Gesprochene vielleicht nur allgemeiner Natur war oder einfach nur so dahin gesagt wurde etc.... Schulz von Thun beschreibt das doch ganz toll mit den verschiedenen "Ohren" mit denen Menschen so hören und was sie dann auch hören...
Es ist schon so, dass es Menschen gibt, mit denen kann man einfach nicht, da kann man sich verbiegen, an sich arbeiten, Kopfstände machen, seine Muster durchbrechen und was weiß ich noch alles. Das sind aber wirkliche Ausnahmen. So eine Ausnahme muss man dann wohl ziehen lassen oder den Kontakt auf das mögliche Minimum reduzieren.
Generell aber ist es meiner Meinung nach möglich, mit jedem zu kommunizieren. Das heißt nicht, dass ich mit jedem harmonische Gespräch haben muss und kann, sondern, dass ich weiß, auch wenn es inhaltlich und emotional nicht die beste Kommunikation ist, muss es nicht heißen, dass mit mir oder dem anderen was nicht stimmt. Es ist halt einfach ein anderer Kommunikationsstil an den man sich quasi "gewöhnen" kann ohne ihn als Angriff/Jammerei/Übertreibung etc.... empfinden zu müssen.
Liebe Grüße